FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2023

Eric-Sturdza-Gruppe zählende Investment- haus hat jüngst einen Long-Short-Fonds aufgelegt. Risiken im Zaum zu halten sehen auch die Waystone-Kollegen als zen- tralen Faktor an. „Das sind keine Cowboys, die aus der Hüfte schießen“, sagt Volkmann. „Die Manager haben ein ausgefeiltes Risi- komanagement aufgebaut.“ Schönfärberei erwünscht Das 2008 gegründete Haus Cooper Creek konzentriert sich auf Nebenwerte aus den USA, betreibt ein Stockpicking auf der Long- wie auf der Short-Seite und erstellt somit ein konzentriertes Portfolio aus 30 bis 40 Titeln je Seite. Das Team verfolgt im Grunde einen Value-Ansatz: „Die Portfoliomanager investieren in gut bewertete Unternehmen, bei denen sich aber ein Katalysator abzeichnet, der künfti- ge Veränderungen auslösen kann“, berichtet der Waystone-Länderchef. „Auf der Short- Seite stehen dagegen Unternehmen, die ihre Bilanzen schönfärben, bei denen eine Übernahme oder Fusion schiefging, die wie ein One-Hit-Wonder nur einen ein- maligen Erfolg erzielten oder die überzo- gene Dividenden ausschütten.“ Invenomic wiederum startet mit einem quantitativen Screening von US-Aktien und erstellt daraus ein recht breites Port- folio mit gut 150 Titeln je Seite. Das Team der 2015 gegründeten Boutique hat sich auf die Analyse von Kennzahlen konzen- triert. Ein wichtiger Indikator ist dabei der Free Cash ow. „Ein wichtiger Teil der Analyse von Cooper Creek ist der Dialog mit dem Unternehmensmanagement“, führt Volkmann aus. „Invenomic dagegen spricht nicht mit den Unternehmen – und wenn, dann nur um Rückfragen zu Daten zu klären.“ Irgendwann ist Schluss Mit Blick auf die Historie der Portfolios in den USA und mit der bisherigen Perfor- mance der UCITS-Varianten im Rücken erho t sich der Waystone-Länderchef rege Mittelzu üsse bei den beiden Strategien. Dabei haben die Teams jedoch angesichts der Spezialisierung klare Grenzen vor Au- gen. „Beide Fonds gehen in den Soft Close, wenn die Volumengrenze erreicht ist“, be- tont Volkmann. „Beide verdienen erst rich- tig Geld, wenn die Performance stimmt.“ Wird die Wertentwicklung durch ein zu großes Volumen verwässert, schmälert dies sowohl für Fondsanleger wie auch für die Portfoliomanager die Einnahmen. „Daher werden die Fonds auch tatsächlich ge- Deutlich abgefedert Wertentwicklung verschiedener Anlageklassen im Vergleich Liquide Alternativen erwiesen sich 2022 und auch über längere Zeit als vergleichsweise stabil. SortiertnachPerformance2022,aufEuro-Basis |PerEndeDezember2022 |Quelle:LupusAlpha -15 % -10 % -5 % 0 % 5 % 10 % 5 Jahre 3 Jahre 2022 Liquid-Alternatives-Fonds Euro Stoxx 50 Euro-Unternehmensanleihen MSCI World Hedgefonds Euro-Staatsanleihen Gelegentliche Seitenwechsel Wertentwicklung von Long-Short-Fonds Die durchschnittliche Wertentwicklung der Long-Short-Fonds kann von Jahr zu Jahr deutlich schwanken. *perEndeJanuar |Quelle:KeplerAbsoluteHedge -4 % -2 % 0 % 2 % 4 % 6 % 8 % 10 % 2023* 2020 2015 2010 Performance der Kepler-Kategorie „Equity Long/Short Conservative“ » Das sind keine Cowboys, die aus der Hüfte schießen. « Kai Volkmann, Waystone MARKT & STRATEGIE Liquid Alternatives 152 fondsprofessionell.de 1/2023 FOTO: © PIRANHA PHOTOGRAPHY | FULCRUM

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