FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2023

se für die großen Maklerpools eine generel- le Freigabe erteilt.“ Die absolute Kontrolle über den Vertrieb sei auch nicht mehr ganz so wichtig wie am Anfang, meint Schneider. „Ursprüng- lich war das gedacht, um unsere Fonds vor zu viel Trading zu schützen: Ein ständiges Rein und Raus würde hohe Transaktions- kosten im Fonds verursachen, die auf Kos- ten der Rendite aller Anleger gehen.“Mitt- lerweile seien die Fonds groß genug, um ein gewisses Maß an Trading zu verkraften. „Wir achten aber nach wie vor darauf, dass unsere Fonds nicht direkt von Privatanle- gern gekauft werden können, weil wir die Dienstleistung der Berater sehr schätzen“, so der Vertriebsdirektor. Früher kannten er und seine Kollegen eigenen Aussagen zufolge jeden einzelnen ihrer B2B-Kunden. Mit dem gelockerten Freigabeprozess ist das nicht mehr so, auch wenn Schneider meint, 99 Prozent der Kunden seien seinem Team auch heute noch bekannt – ein weiterer wichtiger Unterschied zu anderen Asset Managern, die insbesondere im Breitengeschäft oft nur eine entfernte Ahnung davon haben, wer ihre Fonds emp ehlt oder ordert. „Sobald wir merken, dass ein Berater von sich aus regelmäßig Dimensional-Fonds emp ehlt, legen wir ihm unser Schulungs- und Konferenzprogramm nahe“, erläutert Schneider. „Unser Anspruch ist: Wir kooperieren nicht mit allen Beratern, son- dern nur mit denen, die verstehen, wie die Art des Investierens von Dimensional ihren Kunden wirklich helfen kann.“ Konzept- statt Produktanbieter Dimensional versteht sich nämlich nicht in erster Linie als Produktanbieter – die Fonds sind nur Mittel zum Zweck. Ver- marktet wird eher ein Konzept. „Unser An- satz ist, einmal ein solides Anlagekonzept zu entwickeln, an dem dann – abgesehen von einem regelmäßigen Rebalancing – in allen Börsenphasen festgehalten wird“, sagt Schneider. „Unser Motto lautet, bloß nicht zu viel Aktivität zu suggerieren.“Berater, die den Ansatz verstanden hätten und ihren Kunden vermitteln konnten, würden im Anlagegeschäft viel mehr Ruhe genießen, betont er. „Damit bleibt ihnen plötzlich viel mehr Zeit für anderes.“ Sein Haus ver- anstaltet unter anderem Workshops zur Kundenkommunikation oder zur Frage, wie Finanzberater ein zukunftsfähiges Ge- schäftsmodell entwickeln können. „Ich Anteile der Assetklassen (nach Fondsanzahl) Zuflüsse in die Assetklassen 55 Prozent des Nettomittelaufkommens der von den Umfrageteilnehmern genannten Topseller gingen im zweiten Halbjahr 2022 an Aktienfonds – und damit deutlich mehr als in den vorherigen Umfragen der Redaktion (linke Grafik). Zuletzt lag die Aktienfondsquote 2018 so hoch. Der hohe Anteil (14 Prozent) an Geldmarktfonds, den die Pools im ersten Semester gemeldet hatten, sank auf aktuell zwei Prozent. Dagegen gewannen Rentenfonds wieder an Beliebtheit, was angesichts der gestiegenen Renditen verständlich ist. Gemessen an der Zahl der genannten Produkte dominieren nach wie vor Aktien- und Mischfonds das Feld (rechte Grafik). Quelle:FONDSprofessionellUmfrageunterFinanzvertrieben 0% 20% 40% 60% 80% 100% 2/2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 FvS Global Qua QuantexMulti Quantex Global FvSMultiple O Dimensional Gl 55 % 26 % 12 % 3 % 29 % 47 % 13 % 4 % 5 % 2% 2 % 2 % Aktien- fonds Misch- fonds Renten- fonds Immo- bilien Geld- markt Sonstige 0% 20% 40% 60% 80% 100% 2/2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 FvS Global Quality QuantexMulti Asset Fund Quantex Global Value Fund FvSMultiple Opportunities Dimensional Global Targeted Value 39 % 32 % 18 % 6 % 3% 2% 55 % 28 % 10 % 4 % 2 % 1 % Aktien- fonds Misch- fonds Renten- fonds Immo- bilien Geld- markt Sonstige » Wir konnten 2022 jeden einzelnen Monat Zuflüsse verbuchen. « Lukas Schneider, Dimensional VERTRIEB & PRAXIS Bestseller im Fondsvertrieb 270 fondsprofessionell.de 1/2023 FOTO: © MICHA THEINER | DIMENSIONAL

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