FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2023

Sowohl Ebase als auch Fondsdepot Bank gehören mittlerweile zur FNZ. Deren Gründer Adrian Durham und der künftige Deutsch- landchef Sebastian Henrichs erläutern, was sie hierzulande planen – und wie es mit den beiden Fondsplattformen weitergeht. V iele Jahre hatte sich die Landschaft der Fondsplattformen in Deutschland kaum verändert – bis vor rund fünf Jahren. Eine wichtige Rolle bei der Umgestaltung spielt die FNZ-Gruppe (First New Zea- land), die erst die Ebase kaufte, dann die Wertpapiersparte der Augsburger Aktien- bank und kürzlich die Fondsdepot Bank. Hinter FNZ steht eine Reihe institutionel- ler Investoren, darunter die beiden kanadi- schen Pensionskassen Canada Pension Plan Investment Board und CDPQ und der sin- gapurische Staatsfonds Temasek.Die Invest- menthäuser kontrollieren etwa zwei Drittel der Anteile. Der Rest gehört etwa 1.000 FNZ-Mitarbeitern, allen voran Adrian Durham. Der Gründer und Vorstandschef ist viel auf Reisen, denn FNZ hat keinen wirklichen Hauptsitz, sondern verteilt sich auf verschiedene Standorte weltweit. Im März machte Durham Station im Kölner Büro von FONDS professionell. Gemein- sammit Sebastian Henrichs, dem Chef der Fondsdepot Bank, stellte er sich den Fragen der Redaktion zum Geschäftsmodell von FNZ und deren Plänen in Deutschland. Die FNZ-Gruppe ist hierzulande kaum bekannt. Herr Henrichs, hatten Sie schon viel über das Unternehmen gehört, bevor es die Fondsdepot Bank übernahm? Sebastian Henrichs (Fondsdepot Bank): Ich kannte Adrian Durham schon etwas län- ger, daher war ich über FNZ im Bilde. Zudem ist FNZ in der Branche durchaus bekannt. B2B-Anbieter arbeiten wegen ihres Geschäftsmodells aber per De nition imHintergrund, daher sind sie in der brei- ten Öffentlichkeit kaum präsent. Adrian Durham (FNZ): Wir bleiben auch gern imHintergrund, zumal wir als Anbie- ter maßgeschneiderter IT- und regulierter Dienstleistungen für Finanzinstitute und Vermögensverwalter private und institutio- nelle Anleger nicht direkt ansprechen. Wasmacht FNZ genau? Die Rede ist immer von einer „End to End“-Plattform für Ban- ken, Versicherer und Vermögensverwalter. Durham: Im Prinzip ist unser Angebot ganz einfach: FNZ bildet auf einer durch- gehenden IT-Plattform die komplette Wert- schöpfungskette in der Vermögensverwal- tung ab, von der Konto- oder Depoteröff- nung über den Beratungsprozess bis hin zur nachgelagerten Depotführung.Wir ver- wahren und handeln als reguliertes Institut Assets wie Fonds, Aktien, Anleihen und Al- ternative Investments selbst oder überneh- men als Dienstleister zumindest die techni- sche Verwahrung. All diese Services stellen wir modular zur Verfügung, verbunden über Schnittstellen. Die der Depotführung vorgelagerten Module passen wir für Kun- den in den verschiedenen Ländern nach ihren Wünschen an, sie können auch eige- ne Systeme einbinden. So können Finanz- dienstleister beispielsweise ihren eigenen Beratungsprozess über unsere Plattform an- bieten, wenn sie dies möchten. Es gibt nur eine Dienstleistung, die bei einer Koope- ration immer von uns kommt, und das ist die technische Depotführung. Unser Ge- schäftsmodell re ektiert sich in der Aufstel- lung unseres Teams: Von rund 6.400 Mit- arbeitern sind allein 3.000 in der IT tätig. Henrichs: Die Grundidee von FNZ ist, Fi- nanzdienstleister zu befähigen, sich auf ihre Kunden zu konzentrieren und in ihr An- » Unser Ziel ist, das An- gebot durch Skalierung im Endeffekt für alle günstiger zu machen. « Sebastian Henrichs, Fondsdepot Bank „Wir werden unsere Geschäfte zusammenführen “ FOTO: © CORNELIS GOLLHARDT VERTRIEB & PRAXIS Adrian Durham, FNZ | Sebastian Henrichs, Fondsdepot Bank 286 fondsprofessionell.de 1/2023

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