FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2023

die Aufstellung der Plansecur zu prägen. Wir in der Servicezentrale in Kassel wiede- rum haben die Aufgabe, die Berater im Hintergrund zu unterstützen, dass sie beim Kundentermin glänzen können. Ist es da kein Hindernis, dass Sie in den letzten Jahren nicht selbst als Berater an der Kundenfront unterwegs waren? Das glaube ich nicht.Meine Aufgabe ist es, besonders nah an den Beratern dran zu sein, nicht in erster Linie am Kunden. Der Kundenbedarf ändert sich ständig. Es wäre wenig hilfreich,wenn ich den Beratern dau- ernd die Geschichte „So war es damals in meiner Zeit als Vermittler“erzählen würde. Wird es denn bei der für die Branche unge- wöhnlichen Eigentümerstruktur bleiben? 26 Prozent der Plansecur-Anteile liegen bei zwei Stiftungen und gelten als unverkäuf- lich. Der Rest gehört langjährigen Beratern. Die Anteile der Berater würde ich auch als unverkäu ich bezeichnen. Sie müssten die Interessen von über 80 Gesellschaftern mit Unternehmer-DNA so bündeln, dass Einig- keit über einen Verkauf herrscht. Das halte ich für unwahrscheinlich. Die ersten 100 Tage im Amt sind vorbei – Zeit für ein erstes Fazit: Wo läuft es rund? Und wo sehen Sie Änderungsbedarf? Ich habe bei Plansecur fantastische Men- schen kennengelernt, die versuchen, den Kundenwunsch zur Maxime ihres Han- delns zu machen. Einmalig nde ich auch, dass bei uns selbstständige Handelsvertreter miteinander im Team um die beste Lösung für den Kunden ringen. Die sehen sich nicht als Wettbewerber, sondern als Spar- ringspartner. Das ist absolut erhaltenswert! Es gibt sicher weitere Berater, für die ein solches Arbeitsumfeld attraktiv wäre. Als potenzieller Vertragspartner für diese Art der Selbstständigkeit sind wir, denke ich, noch nicht ausreichend bekannt. Die Präsenz in dieser Hinsicht möchte ich erhöhen. Ist ein Beraterwachstum für Ihr Haus denn überhaupt so wichtig? Nicht um des Wachstums willen. Aber aus Sicht der Kunden, die sich mit Beratungs- bedarf an uns wenden, ist die Zahl unserer Berater noch zu gering. Viele unsere Bera- ter können schon aus Zeitgründen keine zusätzlichen Kunden betreuen. Wen suchen Sie? Etablierte Berater oder Einsteiger? Da sind wir offen. Der häu gste Weg ist, dass sich ausgebildete Berater mit Berufs- erfahrung für Plansecur entscheiden. Uns schließen sich aber auch Quereinsteiger und Hochschulabsolventen an, die bei uns dann die fachliche Quali kation erhalten. Die Banken bauenHunderte Filialen ab. Eine Möglichkeit, neue Berater zu gewinnen? Ja. Bei solchen Umstrukturierungen pas- siert es oft, dass jemand, der gern und lei- denschaftlich vor Ort Kunden beraten hat, einen für ihn unattraktiven Job in der Zen- trale übernehmen soll. Wer dann seinem Herzen folgen möchte, für den hätten wir eine Alternative. Andererseits tun sich Banker schwer da- mit, nach Jahren der Festanstellung plötz- » Einmalig finde ich, dass bei uns selbst- ständige Handels- vertreter miteinan- der im Team um die beste Lösung für den Kunden ringen. « Hei ko H au s e r , P la n s e c ur FOTO: © CHRISTOPH HEMMERICH fondsprofessionell.de 1/2023 311

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