FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2023

Standorten in Frankfurt und München. Mehr Commitment zu einem Länder- markt geht kaum. Aber es wird doch Stellschrauben geben, an denen Sie gern drehen würden? Prawitz: Der Fondsvertrieb über Banken und Intermediäre in Asien ist sicher ein gutes Beispiel. Verglichen mit vielen ande- ren Ländern wird das Investmentgeschäft dort hoch kompetitiv betrieben, insbeson- dere in Bezug auf die Betreuung dieser Schlüsselpartner. Manches davon lässt sich durchaus auf den hiesigen Markt über- tragen und entsprechend implementieren. Pro tieren kann ich zudem von meiner Er- fahrung im Ausbau unseres Osteuropa-Ge- schäfts, das ich in den vergangenen Jahren von unserer Niederlassung hier in Frank- furt aus geleitet habe. Durch die räumliche Nähe zu den Kollegen hatte ich dadurch über die Jahre hinweg stets Einblick in un- ser deutsches und österreichisches Geschäft. Küssner: Speziell in diesem Zusammen- hang möchte ich auch nicht unerwähnt lassen, dass Schroders in einigen osteuro- päischen Ländern inzwischen der unange- fochtene Marktführer im Investment- geschäft ist oder zumindest zu den Top- Drei-Playern gehört. Dazu hat Alexander Prawitz in einem hohen Maß beigetragen. Auch aus diesem Blickwinkel zeigt seine Beförderung, dass der Ansatz von Schro- ders, die eigenen Talente zu fördern, durch- aus eine stabile Nachfolgeplanung ermög- licht – ein Aspekt, mit dem sich viele Mit- bewerber immer noch enorm schwertun. Dennoch erfolgt die Ruderübergabe doch in einer für die Branche schwierigen Phase? Prawitz: Wenn Sie damit auf die Entwick- lung der Kapitalmärkte im vergangenen Jahr und bis zum heutigen Tag ansprechen, dann gebe ich Ihnen natürlich recht. Auf der anderen Seite stellt sich die Frage, ob wir bei einem erst in zwei oder drei Jahren erfolgten Stabwechsel nicht auch von einer „schwierigen Phase“ gesprochen hätten an- gesichts der immensen Veränderungen, die einem Sektor wie dem Asset Management in den nächsten Jahren noch bevorstehen. Zudem hat unser Haus mit einem inzwi- schen sehr breit aufgestellten Produktange- bot auch in extrem schwierigen Marktpha- sen immer die Rückendeckung der Eigen- tümerfamilie gehabt, die zu jeder Zeit bereit war, in ihr Kerngeschäft, das Asset Management, zu investieren. Küssner: Außerdem erleben wir nicht die erste große Herausforderung der vergange- nen zwei oder drei Dekaden. Wobei unser Team hier bei Schroders in 13 meiner insgesamt 15 Jahre mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen hat. Lediglich die Finanzkrise von 2008 und die Eurokrise von 2010 haben uns das Ergebnis verha- gelt. Das können meiner Ansicht nach nur ganz wenige Player hier amMarkt von sich behaupten. Und ich glaube, mit unserem Mix aus jeweils einem Drittel in Aktien, einem Drittel in Anleihen sowie einem Drittel in privaten Märkten und Multi-As- set sind wir auch in einer stürmischer gewordenen See gut aufgestellt, um hohe Wellen auch künftig in all unseren Ver- triebskanälen zu meistern. » Der Ansatz von Schroders, die eigenen Talente zu fördern, ermöglicht durchaus eine stabile Nachfolge- planung – ein Aspekt, mit dem sich viele Mit- bewerber immer noch enorm schwertun. « Achim Küssner, Schroders FOTO: © CHRISTOPH HEMMERICH fondsprofessionell.de 1/2023 335

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