FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2023
delnde Portfoliomanager entpuppte sich schlagartig als überaus wagemutig. „Es gab Fälle im Asset Management, da versagten das Risikomanagement und die Compliance“, sagt Maren Schmitz, Leiterin der Asset-Management-Beratung bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG. „Ein gutes Risikomanagement scha t Ver- trauen bei den Kunden.“Nur wer die Risi- ken eines Investments erfasse und verstehe, könne sie auch zeitnah und o en den Kunden darlegen. „Ein gutes Risiko- management geht häu g mit einer guten Informationspolitik einher“, sagt Schmitz. Bester Risikomanager Dies erklärt, warum die professionellen Fondseinkäufer die Informationsgüte der Asset Manager als so wichtig erachten. „Für die richtigen Entscheidungen benötigen die Selektoren sowohl in der Kaufphase als auch in regelmäßigen Abständen hervor- ragende Informationen und eine große Transparenz“, erläutert Chancellor. Dies sei nach Inkrafttreten der Finanzmarktricht- linie Mi d noch wichtiger geworden. „Passive Ansätze haben sich als Alternative mit geringem Risiko etabliert. Angesichts dessen müssen die Entscheider sicherstel- len, dass sie auch ein wirklich gutes aktives Management erhalten, wenn sie schon dafür bezahlen.“ Als Topanbieter beim Thema Risiko- management stufen die Fondsselektoren den Kölner Vermögensverwalter Flossbach von Storch ein.Darauf folgen bei den Nen- nungen Blackrock, die DWS sowie Allianz Global Investors sowie J.P. Morgan Asset Management. Broadridge befragt die Fondsselektoren in einem rollierenden Sys- tem. Im Schnitt führen die Analysten für jeden Markt acht bis zehn Interviews im Monat. Jedes Quartal erstellen die Experten dann ein Update der Umfrage. Diese stützt sich in Summe auf rund 100 Gespräche, die stets in der Muttersprache der Fonds- selektoren geführt werden.Das heißt, in die Umfrage ießen stets neue Angaben ein, ältere fallen zum Quartalsstichtag raus. ETFs bevorzugt Daneben fragen die Broadridge-Analys- ten ab, mit welchen Häusern die Entschei- der ihr Geschäft ausbauen wollen und wa- rum. Mit deutlichem Vorsprung rangiert dabei Blackrocks Marke für börsengehan- delte Indexfonds, iShares, auf dem ersten Platz.Mit Abstand folgen Amundi, Fidelity und Flossbach (siehe Gra k „Bereit für mehr“). Diese Rangfolge leuchtet vor dem Hintergrund ein, dass die Fondsselektoren in Deutschland ihr Passiv-Engagement deutlich ausweiten wollen. Aber auch Nachhaltigkeit oder eine Ergänzung um Themeninvestments spielen eine Rolle (siehe Gra k „Grün und passiv gefragt“). SEBASTIAN ERTINGER FP Bereit für mehr Mit diesen Anbietern wollen Selektoren das Geschäft ausbauen Befragte können drei Punkte für ihren Topanbieter, zwei für den Zweiten und einen Punkt für den Dritten vergeben. Quelle:BroadridgeFundBuyerFocus |StandperEndeSeptember2022 J.P.Morgan AM Pictet AM Acatis Allianz Global Investors Nordea Xtrackers Flossbach von Storch Fidelity Amundi iShares Punkte 78 37 25 23 20 18 16 15 14 13 Grün und passiv gefragt Gründe für die Erweiterung der Geschäftsbeziehungen Besonders im Passiv-Segment und bei nachhaltigen Strategien wollen Fondsselektoren aufstocken. Quelle:BroadridgeFundBuyerFocus |StandperEndeSeptember2022 Performance/Produktqualität Geografische Abdeckung Produktsortiment Mischstrategien Themen- oder Branchenstrategien Aktienstrategien Nachhaltigkeit ETF/Passiv Anteil der Nennungen 21 % 20 % 19 % 18 % 12 % 12 % 12 % 10 % » Böse Überraschungen für sich oder die Kunden vermeiden. « Chris Chancellor, Broadridge VERTRIEB & PRAXIS Fondsselektoren 380 fondsprofessionell.de 1/2023 FOTO: © BROADRIDGE
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