FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2023
Vor der Runderneuerung Die Deka ersetzt ihre Wertpapierplattform Dekanet durch den S-Invest-Manager. Sie erfüllt dabei Wünsche der Sparkassen nach neuen Funktionen. Doch schüttelt sie auch die Konkurrenz ab? I rgendwann hat auch das Bewährte aus- gedient: Nach Jahren schickt die Deka ihre B2B-Plattform Dekanet in den Ruhe- stand. Stattdessen entwickelte das Institut einen Nachfolger: Der „S-Invest-Manager“ ging Ende September vergangenen Jahres online (siehe FONDS professionell 4/2022, Seite 420) und soll nach und nach das alte System ablösen. Die Neuentwicklung mit erweiterten Funktionen dürfte durch das Auftreten moderner Angebote be ügelt worden sein. Denn Newcomer wie „BIS.on WMS“, das die Nord-LB zusammen mit der Frankfurter Softwareschmiede Dericon ent- wickelte, erfuhren im Sparkassen-Lager gro- ßen Zuspruch. Die Plattform stellt den Sparkassen einen deutlich erleichterten Ver- trieb von Fonds in Aussicht, die von Anbie- tern außerhalb des ö%entlich-rechtlichen Lagers stammen und nicht zu den ausge- wählten Partnern der Deka zählen.Die Da- ten solcher Drittfonds ossen bislang nicht automatisiert in die Sparkassen-Systeme ein. Um der Kundschaft solche externen Produkte anbieten zu können,mussten die Institute mitunter aufwendige Zusatz- recherchen betreiben und eigene Daten- sammlungen aufbauen und p egen. Mit dem S-Invest-Manager schließt der zentrale Dienstleister der ö%entlich-recht- lichen Institute solche Lücken in seinem IT-Angebot – und hörte dabei eigenem Bekunden nach auf die Wünsche der Spar- kassen. So stand ein Äquivalenzcheck ganz oben auf der Wunschliste. Seit Mi d II müssen die Banken bei einer Anlage- empfehlung prüfen, ob ihnen gleichwerti- ge Finanzprodukte zur Verfügung stehen, die günstiger oder weniger komplex sind. Diesen Check baute die Deka direkt vom Start weg in das cloudbasierte System ein. Weitere Funktionen schalten die Program- mierer nach und nach frei. Dieser Schritt kommt einer Revolution gleich. Denn damit ö%net die Deka ihr bislang auf die hauseigenen Fonds und ausgewählte Part- ner beschränktes System ein Stück weit für den Drittvertrieb – und scha%t zumindest den Ansatz einer o%enen Architektur. Anhaltendes Interesse Braucht es nach dem Start des S-Invest- Managers nun überhaupt noch die Platt- form der Nord-LB und ihres Softwarepart- ners Dericon? Immerhin steht den Sparkas- sen jetzt ein verbessertes verbundeigenes Tool für den Fondsvertrieb zur Verfügung. Dercion jedenfalls bemerkt kein nachlas- sendes Interesse der Sparkassen. „Wir ver- zeichnen nach wie vor eine große Dyna- mik“, sagt Andreas Krause, Co-Geschäfts- führer des Frankfurter Unternehmens. „Die Nachfrage nach unserer Plattform übertraf unsere Erwartungen deutlich.“ So nutzen mittlerweile, gerade einmal zwei Jahre nach dem Start, rund 120 der 359 Sparkassen in Deutschland die Platt- form von Dericon und Nord-LB. Entspre- » Wir verzeichnen nach wie vor eine große Dynamik. « Andreas Krause, Dericon Wie renovierungsbedürftig das eigene Haus ist, fällt mitunter erst auf, wenn der Nachbar seines saniert und das Gebäude in neuem Glanz erstrahlen lässt. Ganz ähnlich dürfte es der Deka ergangen sein. BANK & FONDS Sparkassen-Vertrieb 424 fondsprofessionell.de 1/2023 FOTO: © COMOFOTO | STOCK.ADOBE.COM
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