FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2023
SILICON VALLEY BANK US-Bankenkollaps schürt Unruhe Der Zusammenbruch der Silicon Val- ley Bank (SVB) sowie zweier weiterer Institute hat die Finanzmärkte in Auf- ruhr versetzt. Der Kollaps der SVB, die sich auf Technologie-Start-ups und ih- re Risikokapitalgeber spezialisiert hatte, ist die größte US-Bankenpleite seit der Finanzkrise. Nach einer Massen ucht der Einleger schlossen die US-Behör- den das Institut. Weiterhin wurde die in New York ansässige Signature Bank zugesperrt. Zuvor hatte die auf Kryp- towährungen spezialisierte Bank Silver- gate ihren Betrieb eingestellt. Die US-Regierung sah sich zudem ge- zwungen, außerordentliche Maßnahmen zu ergreifen, um das Vertrauen in das Ban- kensystem zu stärken.Das US-Finanzminis- terium, die Federal Reserve und die Einla- gensicherung Federal Deposit Insurance (FDIC) gaben eine gemeinsame Erklärung dazu heraus und sicherten zu, dass sämtli- che Bankeinlagen geschützt werden sollen. Die Behörden betonten aber, dass die Steuerzahler nicht für den Schutz der Ein- lagen von SVB und Signature aufkommen würden. Vielmehr würden Aktionäre und bestimmte Anleihengläubiger leer ausgehen. Die deutsche Finanzaufsicht Ba n wieder- um ordnete ein Moratorium über die Silicon Valley Bank Germany Branch an. Die Bank ist zumindest vorüber- gehend für den Kundenverkehr ge- schlossen. Die deutsche SVB-Zweig- stelle habe „keine systemische Rele- vanz“, betonte die Aufsichtsbehörde. Die Bilanzsumme des deutschen Ablegers belief sich zum Jahresende 2022 auf knapp 790 Millionen Euro. „Die Risiken des schnellen Zins- anstiegs insbesondere für gewisse klei- nere Banken haben wir seit Langem auf dem Radar“, sagte Ba n-Chef Mark Branson in einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Zei- tung“. Die jüngsten Entwicklungen in den USA zeigten, dass das Thema „keine Chi- märe“ sei. „Für den deutschen Finanzmarkt sehen wir aus den Problemen in den USA jedoch keine direkte Ansteckungsgefahr“, betonte Branson. FP Der Zusammenbruch der Silicon Valley Bank schickte Schock- wellen durch das Finanzsystem der Welt. Bankaktien rund um den Globus verloren deutlich an Wert. NEWS & PRODUCTS Banken 56 fondsprofessionell.de 1/2023 Finanzprofis in Bewegung ››› Die aktuellsten News täglich auf fondsprofessionell.de Die Deutsche Bank hat einen globalen Beirat ins Leben gerufen und Exper- ten aus Wirtschaft, Wissen- schaft und Politik gewon- nen. Gründungsvorsitzender ist der frühere Aufsichts- ratschef Paul Achleitner . Holger Wessling verlässt die Apobank und wechselt im Juni als Vorstandschef zur Sparkasse Rhein-Nahe . Wessling kam 2016 als Vorstand zur Apobank und hatte dort eine Reihe von Aufgaben inne. Michael Savenay ist wie- der Chef von Merck Finck . Er löste Reinhard Krafft ab, der imMärz 2021 von Save- nay den Posten übernom- men hatte. Savenays Nach- folger an der Spitze von Quintet ist Thomas Klein. Die State Street Bank In- ternational hat mit Simo- ne Bock eine neue IT-Che- fin. Bock wechselte von der BNP Paribas Group, wo sie vier Jahre lang als Chief Information Officer unter Vertrag stand. Die State Street Bank International hat Andreas Przewloka zum Executive Vice President und Ge- schäftsführer berufen. Er löste zum Jahreswechsel Stefan Gmuer ab. Przewloka kommt von der UBS. FOTO: © SUNDRY PHOTOGRAPHY | ADOBESTOCK.COM, DEUTSCHE BANK, APOBANK, MERCK FINCK, UBS, STATE STREET BANK INTERNATIONAL
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