FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2023

insgesamt drittbeste absolute Performance abzuliefern. Stellt sich die Frage, wie der Mann mit dem durchaus beachtlichen Bart dieses Kunststück gescha t hat – und wie er das künftige Potenzial einschätzt. Deutliche Outperformance Tatsächlich haben Mouawad zuletzt „die Zinsbewegungen in den Emerging Markets über unser Engagement in ungarischen und tschechischen Anleihen in lokalen Währungen“ in die Karten gespielt, erläutert der Portfoliomanager. „In diesem Marktumfeld hat sich unsere Auswahl an Corporate Bonds gut geschlagen, was nicht zu- letzt auf den nachlassenden Druck im Bankensektor und die damit enger werdenden Spreads zurückzuführen ist.“ Das eine oder andere Haar in der Suppe gab es jedoch auch: „Unsere Investments in den Währungsbereichen des mexi- kanischen Peso und des japani- schen Yen haben sich als etwas kostspielig herausgestellt.“ Per Ende April hatte die Strategie ihren Referenzindex JP Morgan GBI seit der Auf- lage im Sommer 2017 jedenfalls um rund 28 Prozentpunkte geschlagen und liegt seit- her kumuliert rund 30 Prozent im Plus. Das Portfolio besteht zu 84 Prozent aus Bonds. Allein 45 Prozent entfallen auf Staatsanleihen aus den Emerging Markets. Knapp 20 Prozent machen Corporates aus dieser Region aus. Bemerkenswert ist auch der relativ hohe Anteil von 16 Prozent Cash, Cash-Äquivalenten und derivativen Produkten. Mit Letzteren scheint Mouawad ge- schickt umzugehen. So wurden die Monats- verluste der Core-Investments im April durch ein Plus im Bereich Bond-Derivate nicht nur aufgefangen, sondern in eine positive Gesamtperformance umgewandelt. Potenzial ortet Mouawad für seine Stra- tegie nicht zuletzt in Mittelosteuropa. Hier sollte das viel zitierte „Near-Shoring“der In- dustrienationen – also die Rückansiedlung von Produktionsstätten in geogra sch nä- her gelegenen Regionen – von der Makro- Seite her positiv zum Tragen kommen. Ins- besondere weist der Carmignac-Manager auf Ungarn hin: „Die relative Robustheit der makroökonomischen Fundamentalda- ten macht das Land zu einem langfristig interessanten Emit- tenten. Die strenge Haushalts- politik, die 2022 noch ver- schärft wurde, um den Anstieg des De zits zu bekämpfen, trug dazu bei, die Verschul- dung auf vergleichsweise nied- rigem Niveau zu halten.“ So habe das Risiko eines Zah- lungsausfalls verringert werden können. „Die Staatsanleihen in Lokalwährung bieten äußerst attraktive Realzinsen für Anle- ger, die auch taktisch von einer Neubewertung der Währung pro tieren könnten“, so Moua- wad. HANS WEITMAYR FP Joseph Mouawad steuert für Carmignac eine beeindruckende Anleihenstrategie mit Fokus auf den Emerging Markets. Andreas Ritter, Co-Vorstand des Instituts für Vermögensaufbau, wertet Fondsstrategien im Vergleich zu hoch spezifischen Peergroups aus. » Das Engagement in ungarischen und tsche- chischen Anleihen in Lokalwährung hat uns in die Karten gespielt. « Joseph Mouawad, Carmignac Rückschläge wettgemacht Entwicklung des Carmignac Portfolio EM Debt Die geopolitischen Rückschläge wurden wettgemacht. Seit Auflage 2017 notiert der Fonds 30 Prozent im Plus. Fondsdaten:Mountain-View |DatenundTechnologie:TeleTrader 80% 85% 90% 95% 100% 105% ’23 I 2022 I Carmignac Portfolio EM Debt MARKT & STRATEGIE DEUTSCHER FONDSPREIS 190 fondsprofessionell.de 2/2023 FOTO: © CASLOT JEAN-CHARLES | CARMIGNAC, FORSTER&MARTIN | IVA

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