FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2023
Ran an die Gebäude Die geplante Überarbeitung der EU-Gebäuderichtlinie stellt die Immobilienbranche vor Herausforderungen. Wie Anbieter von Sachwertinvestments und andere Marktakteure damit umgehen. A m 14. März 2023 el eine folgenrei- che Entscheidung: Das Europäische Parlament hat die Richtlinie über die Gesamtenergiee(zienz von Gebäuden (EPBD), die eine Vielzahl an Maßnahmen vorsieht, verabschiedet. Auf diese Weise soll der Gebäudebestand in der EU zum einen bis 2030 weniger Treibhausgasemissionen erzeu- gen und Energie verbrauchen und zum anderen bis 2050 kli- maneutral werden. Außerdem zielt die Überarbeitung darauf ab, dass erheblich mehr ener- gieine(ziente Gebäude reno- viert werden und der Aus- tausch von Informationen über die Gesamtenergiee(zienz bes- ser wird. Der Europäischen Kommission zufolge sind die Gebäude in der EU für 40 Pro- zent des Energieverbrauchs und 36 Prozent der Treibhaus- gasemissionen verantwortlich. Ziel ist unter anderem, dass alle Neubau- ten ab 2028 emissionsfrei sein sollen. Für Neubauten, die Behörden nutzen, betrei- ben oder besitzen, soll das bereits ab 2026 gelten. Künftig sollen Gesamtenergiee(- zienzklassen für Gebäude eingeführt wer- den. Auf einer Skala von A bis G müssen Wohngebäude bis 2030 mindestens Klasse E erreichen und bis 2033 Klasse D. Dabei entspricht die Energiee(zienzklasse G den 15 Prozent der Gebäude mit den schlech- testen Werten im Gebäudebestand eines Mitgliedsstaates. Objekte, die weder Wohnraum noch ö ent- liche Gebäude sind, müssen diese Energiee(zienzklassen bis 2027 beziehungsweise bis 2030 erreichen. Die Mitglieds- staaten legen die für diese Zie- le erforderlichen Maßnahmen in ihren nationalen Renovie- rungsplänen fest. Handlungsbedarf Der Eigentümerverband Haus & Grund reagierte da- rauf mit dem Statement, die Bezahlbarkeit des Wohnens sei gefährdet. In den kommenden zehn Jahren müsste etwa ein » In nur neun Jahren müsste fast die Hälfte aller Gebäude in der EU saniert werden. « Axel Gedaschko, GdW Das bisherige System der Energie- klassen für Immobilien wird neu bestimmt. Viele Details sind noch unklar. Aber eines steht schon fest: Die Maßnahmen, die das neue Gesetz einfordert, werden teuer. Klimakiller Immobilie Energieverbrauch und Emissionen europäischer Gebäude Gebäude sind neben der Stromproduktion, Industrie und Verkehr die größten CO 2 -Emittenten. Der Handlungsbedarf ist enorm. Quelle:RatderEuropäischenUnion,2022 Andere klimarelevante Bereiche Immobilien Anteil an CO 2 - Emissionen insgesamt Energie- verbrauch 40 % 36 % 60 % 64 % SACHWERTE Energieeffizienz 228 fondsprofessionell.de 2/2023 FOTO: © SMUKI | STOCK.ADOBE.COM
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