FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2023

Viel Zu versicht Die Insolvenz von Galeria Karstadt Kaufhof trifft viele Immobilien- fonds. Deren Portfoliomanager sind optimistisch, die Filialen schon bald mit alternativen Konzepten wiederbeleben zu können. A nfang Februar dieses Jahres wurde das Insolvenzverfahren über das Ver- mögen von Galeria Karstadt Kaufhof erö - net. Im März legte das Unternehmen eine Liste vor, aus der hervorgeht, welche 52 der deutschlandweit 129 Filialen geschlossen werden sollen. Die Schließungen erfolgen in zwei Wellen – Ende Juni dieses und Ende Januar nächsten Jahres. Von den Standortschließungen sind auch o ene und geschlossene Immobilien- fonds betro en, denen die Immobilien ge- hören und denen jetzt ein Mieter wegfällt. Tangiert sind Portfolios der genossenschaft- lichen Finanzgruppe, insbesondere der DG Immobilien Management und der Union Investment, der o ene Immobilienfonds Hausinvest von der Commerz Real sowie geschlossene Fonds wie der Pegasus 2 von Rendita Colonia und der Verifort Capital IX, der ehemalige Fairvesta Mercatus IX. Die Portfolios der o enen Immobilien- fonds der DWS und der Deka sind nach Unternehmensangaben nicht betro en. Erste Nachmieter vorhanden Das „Franken-Center“ in Nürnberg- Langwasser und das „Leo-Center“ in Leon- berg sind Teil größerer vom Centerma- nager ECE betreuter Einkaufszentren und gehören zum Portfolio des geschlossenen Beteiligungsmodells DG Anlage Einkaufs- Center-Fonds. Das ECE-Management habe sich schon in den Wochen vor der Ankün- digung der großen Schließungswelle mit alternativen Konzepten und Lösungsmo- dellen beschäftigt, teilt das Unternehmen auf Anfrage mit. Für Nürnberg gibt es inzwischen einen Nachmieter. Bei den Standorten und einzelnen Filia- len von Galeria Karstadt Kaufhof handelt es sich um ein schon seit mehreren Jahren andauerndes Sterben auf Raten. Dabei wurden zuerst die schlechtesten Standorte geschlossen.Das ist inzwischen anders. „Bei der jetzt anstehenden Schließungswelle geht es um Topstandorte – zum Beispiel an der Frankfurter Zeil oder am Hauptbahn- hof in München. Das sind allesamt hoch- gradig interessante Standorte, die nicht nur aus der Sicht des Handels spannend, sondern auch stadtbildprägend sind“, sagt Lars Jähnichen, Geschäftsführer der IPH- Gruppe, die sich auf die Beratung zu und das Management von Handelsimmobilien spezialisiert hat. Mode – stationär und online Bei früheren Standortkonzepten haben Forderungen von Galeria nach Mietkosten- reduzierungen oder Baukostenzuschüssen für Um- und Ausbauten durchaus in die Überlegungen zu Sanierungskonzepten Eingang gefunden.Weil es sich inzwischen nahezu ausschließlich um hochwertige Standorte handele, sagt Jähnichen, ergebe es Sinn, nicht mehr den fortgesetzten For- derungen der Galeria nachzugeben, son- dern alternative Konzepte zu entwickeln. » Wir freuen uns darauf, dem Standort ein neues Gesicht zu geben. « Ronald Behrendt, Union Investment Die ersten Galeria-Filialen, die geschlossen wurden, waren die am wenigsten attraktiven. Die von der jetzt bevorstehenden Schließungs- welle betroffenen Standorte sind hingegen höchst interessant. SACHWERTE Galeria Karstadt Kaufhof 234 fondsprofessionell.de 2/2023 FOTO: © FOTTOO | STOCK.ADOBE.COM

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