FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2023
Die DWS hat dafür den 10. Februar und den 10. August jedes Jahres bestimmt. Ein schlechtes Timing – wenn man also kurz nach einem der beiden Termine kündigt – könnte folglich dazu führen, dass man nicht nur zwölf Monate, sondern fast eineinhalb Jahre warten muss. Denn die Kündigungsfrist läuft erst ab dem auf die Kündigung folgenden Rückgabetermin. Die vorzuhaltende Mindest- liquidität, um damit zurück- gegebene Anteile ausbezahlen zu können, ist beim o enen In- frastrukturfonds mit zehn statt fünf Prozent des Fondsvermö- gens doppelt so hoch wie beim o enen Immobilienfonds. Fremdkapitalquote Die gemäß KAGB maximal mögliche Fremdkapitalquote bei o enen Immobilienfonds beträgt 30 Prozent. Grundsätz- lich gilt das auf Ebene des Son- dervermögens auch bei Infra- strukturfonds. Für die Ebene der darunter liegenden Projekt- gesellschaften macht das KAGB aber keine Vorgaben. „Das konnten wir mit der Ba n vereinbaren. Bei unserem ‚Infrastruktur Europa‘ sind es 70 Prozent der Assets, die wir mit einer Mehrheits- beteiligung halten“, sagt Brodehser. „Auf Ebene des Fonds macht Fremd nanzie- rung wenig Sinn, man muss jeweils auf Ebene der Projekte entscheiden, welcher Leverage für welches Projekt der richtige ist“, sagt Brodehser, betont jedoch auch, dass er mit möglichst viel Eigenkapital in einzelne Projekte gehen wird. KGAL hat in der Konzeption ihres Fonds einen maximalen Fremdkapital- einsatz von 50 Prozent vorgesehen. „Das ist das, was auch im aktuellen ELTIF-Regime gilt“, sagt Weber. Immobilienfonds. Die meist viermal jähr- lich vorgenommene gutachterliche Bewer- tung wird dazwischen gemäß der Entwick- lung NAV-relevanter Größen fortgeschrie- ben. KVGen o ener Infrastrukturfonds werden das auch so handhaben. Dennoch gibt es Unterschiede: „Bei der Bewertung von Infrastruktur-Assets geht es vielmehr um eine Beurteilung der abgeschlossenen Verträge und der mit ihnen si- chergestellten Kapitalströme als um die Bewertung der Anlage selbst. Der materielle Wert des Anlageobjekts selbst spielt bei Immobilien eine viel größere Rolle“, sagt Weber. „Man kann zwar aus der Bewertungspraxis der o enen Immobilienfonds das Ertragswertverfahren über- nehmen, das Bewertungsver- fahren wird sich im Detail aber unterscheiden müssen.“ Brodehser ergänzt: „Die Zahl der Bewerter, die es am Markt gibt, ist kleiner als bei Immo- bilien. Der Schuss, den sie zur Bewertung der Assets absetzen, ist aber genauso präzise.“ Peter Brodehser, DWS: „Infrastruktur ist die Gesamtheit aller Wirtschaftsgüter, die die Basis- bedürfnisse einer Bevölkerung adressieren.“ Matthias Weber, KGAL: „Der materielle Wert des Anlageobjekts selbst spielt bei Immobilien eine viel größere Rolle als bei Infrastruktur-Assets.“ Satte Zuschläge erforderlich Jährliche Kosten eines globalen Netto-Null-Szenarios 2050 Die Kosten, um Landwirtschaft, Industrie, Verkehr und Gebäude emissions- frei zu bekommen, belaufen sich auf insgesamt rund 275 Billionen US-Dollar. Quelle:McKinsey2022 2,7 9,2 Bio. USD 2,0 1,0 3,5 Erhöhung der Ausgaben für emissionsarme Vermögenswerte im Vergleich zu heute Mittelumschichtung zu emissions- armen Vermögenswerten Laufende Ausgaben für emissionsarme Anlagen Laufende Ausgaben für emissionsintensive Anlagen » Die Börsennotierung steht im freien Ermessen der KVG. « Ulrich Keunecke, KPMG Anteilspreisfeststellung KVGen ermitteln in der Regel börsen- täglich den Wert von Anteilen an o enen SACHWERTE Infrastruktur 242 fondsprofessionell.de 2/2023 FOTO: © EGINA BRODEHSER | WWW.ANGEKNIPST.DE | DWS, CHRISTOPH HEMMERICH
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