FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2023

im Investmentbereich in Zukunft vorstel- len“, sagt er. Erst danach wird entschieden, wer die Global-Finanz bei der IT-Umset- zung der hausinternen Prozesse unterstüt- zen soll. „Wir haben uns in den vergange- nen Monaten die Lösungen verschiedens- ter Marktteilnehmer angesehen“, berichtet Hertinger. „Dabei wurde deutlich, dass es keinen Anbieter gibt, der die ‚eierlegende Wollmilchsau‘ hat. Einige Systeme kom- men dem, was wir wollen, aber sehr nah – mit diesen beschäfti- gen wir uns jetzt näher.“ Natürlich nutzt die Global-Fi- nanz für ihre Investmentberatung längst eine Software. Papierlos ist der Prozess aber noch nicht. Das soll sich rasch ändern. „Schon in diesem Jahr werden wir digitaler sein als je zuvor“, verspricht Her- tinger. Ein Beispiel ist die Depot- erö nung: Bislang muss der Kun- de noch ein ausgedrucktes Doku- ment unterschreiben, künftig wird das digital möglich sein. Solche Tools helfen den Bera- tern im Alltag zwar weiter, sind aber erst der Anfang. „Aktuell beraten unsere Vermittler ihre Kunden zwar ganzheitlich, sobald es um die Details geht, müssen sie auf unserer Beratungs- plattform aber gewissermaßen in die ver- schiedenen Produktwelten abbiegen“, sagt Heinze. „Unser Ziel ist ein System aus einem Guss, ohne Medienbruch.“ Topfondsliste Doch die Erneuerung des Investment- geschäfts endet nicht bei der Beratungssoft- ware. „Die Vermittler sollen auch inhaltlich besser unterstützt werden“, so Hertinger. Ein wichtiger Baustein: „In Zusammen- arbeit mit erfahrenen Beratern bestücken wir eine Topfondsliste mit Produkten für alle wichtigen Assetklassen und Anlagethe- men, an der sich die Vermittler orientieren können.“ Neben Standardprodukten wer- den dort auch einige Spezialitäten zu n- den sein. „Diese Fonds müssen ein Allein- stellungsmerkmal haben, das sie von ihren Wettbewerbern abhebt“, erläutert Hertinger. Wichtig ist ihm, dass die Liste nach ob- jektiven Kriterien zusammengestellt wird. „Nur so wird sie von Beratern und Kun- den angenommen“, sagt er. „Damit ist auch klar, dass wir kein Bezahlmodell fahren, sprich die Anbieter können sich nicht auf unserer Topfondsliste ‚einkaufen‘. Die Produktqualität steht im Mittelpunkt.“ Hertinger legt außerdem Wert darauf, die Produktauswahl überschaubar zu halten. „Deshalb werden wir jedes Thema auch nur einmal besetzen. Auf der Liste wird sich beispielsweise nur ein Technologie- fonds nden, keine fünf. Wenn man die Produktauswahl gewissenhaft und objektiv vornimmt, braucht man nicht mehr. Qua- lität geht vor Quantität.“ Ein internes Investment- komitee soll die selektierten Fonds jedes Quartal überprüfen. „Unser Anspruch ist, die Liste einerseits so konstant wie mög- lich zu halten, andererseits aber auch Fonds konsequent auszu- tauschen, sollte das nötig sein.“ Ob sich jeder Fondswechsel aus- zahlen wird, lässt sich natürlich nicht sagen. Bei den Bremssohlen der Züge hat sich der Austausch jedenfalls gelohnt. BERND MIKOSCH FP Michael Heinze, Global-Finanz: „Unser Ziel ist ein System aus einem Guss, eine Beratungsplattform ohne Medienbruch.“ Julian Hertinger, Global-Finanz: „Wir fahren kein Bezahlmodell, sprich die Anbieter können sich nicht auf unserer Topfondsliste ‚einkaufen‘.“ Aufwärtstrend Umsatz der Global-Finanz Die Provisionserlöse der Global-Finanz kamen einige Jahre lang kaum vom Fleck. Seit 2018 gibt es aber deutliche Zuwächse. Quelle:Global-Finanz 0 10 20 30 40 50 60 70 80 2021 2020 2019 2018 2017 2016 2015 2014 Provisionserlöse 69,4 Mio. Euro 44,2 Mio. Euro Mio. Euro Interview mit Michael Heinze: QR-Code scannen oder fponline.de/GF223 VERTRIEB & PRAXIS Global-Finanz 338 fondsprofessionell.de 2/2023 FOTO: © GLOBAL-FINANZ AG, HARALD SCHNAUDER | GLOBAL-FINANZ AG

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=