FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2023
– ohne Ausgabeaufschlag und Mindestvo- lumen“, berichtet Mollo Cunha, der früher den Vertrieb von Eyb & Wallwitz verant- wortete. Die Plattform erhebt eine Service- gebühr in Höhe von 0,6 Prozent, ab einer Million Euro werden nur noch 0,4 Prozent fällig. Ein Wertpapierdepot ohne Orderge- bühren ist inklusive. Fintexlab verfügt über eine Erlaubnis als Finanzanlagenvermittler nach Paragraf 34f Gewerbeordnung. Täglich transparent Der Clou: Klassische Vertriebspartner bleiben bei diesem Modell nicht außen vor. Ganz im Gegenteil – sie sorgten für einen guten Teil der Mittelzu üsse seit dem Start. „Ein wichtiger Treiber waren Tippgeber, die ihren Kontakten unsere Internetplattform empfohlen haben“, verrät Mollo Cunha. Denn bei dem Vertriebs- modell der Münchener erhalten Inter- mediäre einen Teil der Servicegebühr. „Die Höhe können sie selbst festlegen“, erläutert der Vertriebspro . Die Tippgeber können ihren Kunden also einen Preis unter der ausgewiesenen Servicegebühr der Plattform bieten. Das scha t natürlich auch für Kunden einen Anreiz, über Tippgeber in den Fonds zu investieren. „Wir sehen dies als Investition in die Entwicklung unseres Ge- schäfts“, erläutert Mollo Cunha. Die Tippgeber müssen sich nicht mit den regulatorischen Anforderungen herumschla- gen. Daneben ist der Evolution Fund in den herkömmlichen Finanzvertrieb eingebettet und mit Anteilsklassen ausgestat- tet, die auch Provisionen aus- schütten. Auch bei der digitalen Um- setzung hebt sich die Plattform von so manchem Konkurrenz- modell ab. Blackpoint Digital zeigt nicht nur die Wertent- wicklung des Portfolios, son- dern die genaue Vermögensaufteilung nach Anlageklassen, Regionen – bis hinun- ter zu den Einzeltiteln. „Dies erfolgt auf ta- gesaktueller Basis und ist auf die jeweilige Anlagesumme heruntergebrochen“, erklärt Mollo Cunha. Die Privatanleger erhalten damit einen so detaillierten und aktuellen Einblick, wie ihn sonst allenfalls institutio- nelle Investoren bekommen – und das zu- dem optisch ansprechend aufbereitet. Dieses Modell, das die alte Vertriebswelt und die neue digitale Welt verknüpft, scheint einen guten Start hinzulegen. Trotz des Kursverfalls bei Aktien und Anleihen sammelte das junge Haus im Jahresverlauf 2022 unterm Strich immerhin 30 Millio- nen Euro ein. Der Evolution Fund verwal- tet derzeit rund 220 Millionen Euro. Fondssparen fürs Volk Bereits 2018 startete der „Zukunftsfonds“. Ihn initiierten Ex-„Bild“-Chef Kai Diek- mann, sein Jugendfreund und ehemaliger BHF-Aufsichtsratschef Leonhard Fischer sowie Grei -Capital-Vorstand Volker Schil- ling. Das Trio trat an, den Deutschen das Fondssparen nahezubringen. Dabei setzten sie sich von den klassischen Vertriebsstruk- turen ab. Das Portfolio sollte vorrangig über die Website „Der Zukunftsfonds“ vermittelt werden. Die dahinterstehende DFG Deutsche Fondsgesellschaft Invest ist als Finanzanlagenvermittler registriert. Der Fonds lässt sich auch über Banken ordern. Den Start begleitete ein orchestriertes Medienaufgebot. Ihr Vorhaben enthüllten Fi- scher und Diekmann in einem Exklusivinterview mit dem „Manager Magazin“. Als beglei- tende Marketingmaschine dient das von Diekmann initiierte Online-Magazin „Zaster“ – das allgemein verständlich Geld- themen vermitteln soll. Zum Start des Zukunftsfonds kam Kritik auf. Von einem „Promi- Fonds“war die Rede. Das auf Sparkonten schlum- mernde unverzinste Vermögen der Deutschen lockte der Zu- kunftsfonds bislang nicht in » Ein wichtiger Treiber waren Tippgeber. « Eduardo Mollo Cunha, Blackpoint Asset Management Aufholjagd begonnen Entwicklung des Blackpoint Evolution Fund ISIN: LU2369268771 Auflage: Nov. 2021 Volumen: 223,0 Mio. Euro Laufende Kosten: 1,09 % p.a. Quelle:Mountain-View |Stand:12.5.2023 Performance: 2023: 7,1 % 1 Jahr: 2,2 % 3 Jahre: – 5 Jahre: – 80% 90% 100% 110% 120% ’23 I 2022 I ’21 Blackpoint Evolution Fund Index Mischfonds ausgewogen 88,10 % VERTRIEB & PRAXIS Fondsvermarktung 364 fondsprofessionell.de 2/2023 FOTO: © BLACKPOINT ASSET MANAGEMENT
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