FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2023

Videoüberwachung, der Einsatz mehrerer Schlösser sowie die Nutzung eines Wach- dienstes. Das hat auch Auswirkungen auf den Versicherungsschutz: Je besser der Sicher- heitsstandard, desto höher die Schadens- summe, die der Versicherer übernimmt. Die privaten Gesellschaften wie auch Ban- ken bieten im Mietpreis inbegri en einen Versicherungsschutz in bestimmter Höhe gegen Einbrüche sowie Wasser- oder Feuer- schäden an. Gegen Aufpreis lässt sich die Versicherungssumme oft erhöhen. Das hört sich zwar gut an, Fachanwalt Jürgen Hennemann von der Kanzlei Hennemann gibt aber zu bedenken: „Wenn die Sicher- heitstechnik gut und auf dem neuesten Stand ist, benötigt man keine Versicherung. Das Angebot einer Versicherung seitens der Anbieter ist eigentlich ein Eingeständnis, dass sie ihren Anlagen nicht trauen.“ Zeugen und Bilder Wenn ein Kunde dennoch eine Versiche- rung möchte, emp ehlt Hennemann den Abschluss einer eigenen Schließfachver- sicherung oder einen Zusatz in der Haus- ratversicherung – und dass Kunden die Bedingungen haarklein abklären, etwa ob Bargeld mitversichert ist, damit Versicherer im Schadensfall nicht mit Verweis auf Ausschlüsse die Entschädigungszahlungen blockieren können. „Dazu gehört, auch die Versicherungssumme genau festzulegen. Zudem sollte man mittels Zeugenaussa- gen, Bildern, Zerti katen oder Kaufrech- nungen nachweisen können, dass wirklich beispielsweise drei Rolex im Schließfach lagen“, so der Jurist. Er spricht aus Erfah- rung, vertritt er doch viele Bankkunden, deren Schließfächer geplündert wurden. Das passiert immer wieder. Aufsehen erreg- ten 2013 etwa die Berliner „Tunnelräuber“. Prüfen sollten Kunden schließlich die wirtschaftlichen Verhältnisse eines Schließ- fachanbieters, um nicht bei einer insolvenz- bedrohten Gesellschaft zu landen. Zwar gehört der Inhalt des Schließfachs rechtlich dem Kunden und ist so vor der Insolvenz des Anbieters geschützt. „Es ist aber nicht auszuschließen, dass es zu Verzögerungen kommt, bis der Kunde wieder Zugri auf seine Wertgegenstände bekommt“, meint Geiseler. Bis jetzt sei das zwar noch nicht geschehen – auch weil es sich um einen verhältnismäßig jungen Markt handelt. „Allerdings erwarte ich schon eine Kon- solidierung unter den privaten Anbietern.“ Tatsächlich scheint eine Gesellschaft, die Stiftung Warentest vor rund einem Jahr noch in einer Übersicht au istete, schon nicht mehr zu existieren. Im Internet je- denfalls ist der Anbieter mittlerweile nicht mehr zu nden. JENS BREDENBALS FP Der Zugang zum Schließfach erfolgt bei einigen privaten Anbietern – wie hier bei Asservato in Berlin – mit einer Chipkarte. Ausgewählte private Schließfachanbieter 1 weitere Standorte geplant | 2 nur mit Goldhändlertochter der Muttergesellschaft Quelle:FONDSprofessionell,Gesellschaften |Stand:Mai2023 BANK & FONDS Schließfächer 434 fondsprofessionell.de 2/2023 Anbieter Standorte Kooperationen Internetseite Asservato Berlin, Stuttgart 1 Banken asservato.de Claudemus Essen Nein 2 claudemus.de Degussa Augsburg, Berlin, Frankfurt, Hamburg, Köln, München, Nürnberg, Pforzheim, Stuttgart k. A. degussa-goldhandel.de EMS Werteinlagerung Heidenheim an der Brenz k. A. werteinlagerung.de Goldkontor Hamburg Hamburg k. A. feingoldhandel.de La Siegle Capitale Heilbronn k. A. tresorfach.de Löwen Tresor Braunschweig k. A. loewentresor.de Philoro Edelmetalle Berlin, Düsseldorf, Frankfurt/Main, Leipzig Finanz- und Versicherungsvermittler philoro.com Pro Aurum Bad Homburg, Berlin, Düsseldorf, München, Stuttgart 1 Banken, Finanzdienstleister proaurum.de Safe Lounge Stuttgart k. A. safelounge.de Schließbar23 München 1 Nein sb23.de Sicheres Schließfach Hamburg 1 Finanzanlagenvermittler, Goldhändler sicheres-schliessfach.de Trisor Berlin, Hamburg, Köln, München, Nürnberg 1 Banken, Juweliere, Goldhändler trisor.de FOTO: © KHUONG NGUYEN KOZYSTUDIOBERLIM | ASSERVATO

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=