FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2023

US-BANKENKRISE JP Morgan schluckt First Republic Die kalifornische Finanzaufsicht hat in der Nacht zum 1. Mai die ange- schlagene First Republic Bank ge- schlossen und das Vermögen auf die staatliche Einlagensicherung Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) übertragen.Die FDIC verein- barte mit der Großbank JP Morgan Chase die Übernahme aller Gutha- benkonten und nahezu aller Vermögens- werte der First Republic. Die Schließung des Instituts war notwendig geworden, nachdem Kunden innerhalb kurzer Zeit Guthaben im Umfang von mehr als 100 Milliarden Dollar abgehoben hatten. Die Bank ist das dritte bedeutende Finanzinsti- tut, das innerhalb der vergangenen Wo- chen pleiteging. Zuvor waren die Silicon Valley Bank und die Signature Bank kolla- biert. Im Kern hatten Bankkunden Zweifel daran, dass die Institute die Zinswende meistern. Im Gegensatz zu den anderen zwei Bankinsolvenzen, bei denen die Ein- lagensicherung Guthaben über das gesetz- liche Limit von 250.000 Dollar hinaus garantierte, sichert bei der First Republic Bank nun JP Morgan die Einlagen. „JP Morgan wird alle Guthaben absichern, versichert oder nicht“, betont das Institut. Allerdings holen sich die New Yorker selbst auch eine Rückversicherung: Für die Über- nahme von privaten und gewerblichen Immobilienkrediten und von Firmenkredi- ten wurde vereinbart, dass sich Bank und FDIC mögliche Verluste teilen. UMFRAGE Zweifel an Sicherheit von Bankguthaben Die Turbulenzen imUS-Bankensektor und bei der Schweizer Credit Suisse schüren unter vielen Bundesbürgern Zweifel an der Sicherheit ihrer Einlagen. Einer Forsa-Um- frage zufolge, die das Nachrichtenmagazin „Stern“ in Auftrag gegeben hat, trauen nur 50 Prozent den Bekundungen von Politi- kern, wonach die Bankguthaben sicher seien. Mit 46 Prozent hätten fast ebenso viele Bundesbürger Zweifel daran, schreibt das Magazin. Die Ergebnisse der Umfrage zeigten auch, dass das Zutrauen in die Sta- bilität der Spareinlagen bei den Anhängern der SPD (73 Prozent) und der Grünen (63 Prozent) besonders hoch ist. Überdurch- schnittlich skeptisch zeigten sich AfD-Wäh- ler. Sie zweifelten zu 78 Prozent an der Garantie, berichtet der „Stern“. Auch bei den Ostdeutschen überwiege das Miss- trauen (56 Prozent). Insgesamt nehme das Vertrauen in die Sicherheit der Einlagen mit steigendem Einkommen zu. FP FP In den USA ist mit der First Republic Bank binnen wenigen Wochen die dritte Bank pleitegegangen. Das Institut kämpfte mit den Folgen der Zinswende. NEWS & PRODUCTS Banken 62 fondsprofessionell.de 2/2023 Finanzprofis in Bewegung ››› Die aktuellsten News täglich auf fondsprofessionell.de Die Bank Julius Bär Deutschland hat mit Cor- nelia Thum eine neue Vor- ständin. Sie wird als Chief Operating Officer die Berei- che Operations, IT und Pro- jekte verantworten. Sie ist seit 2011 bei Julius Bär. Die St. Galler Kantonal- bank Deutschland hat Gerhard Schedl zumWert- papierspezialisten ernannt. Schedl war zuvor zehn Jahre als Family Officer bei der Erich Sixt Vermögens- verwaltung angestellt. Jochen Schönleber ist im Vorstand der Sparkasse Mainfranken-Würzburg künftig für den Firmen- kundenbereich zuständig. Er folgte auf Jens Rauch, des- sen Vertrag zum Jahres- ende ausgelaufen ist. Tanja Müller-Ziegler ist Anfang April in den Vor- stand des Bundesverban- des der Deutschen Volks- banken und Raiffeisen- banken (BVR) eingetreten. Müller-Ziegler kommt von der Berliner Sparkasse. Das Bankhaus Bauer hat seinen Vorstand mit Martin Deckert als neuem Chief Operating Officer (COO) ver- größert. Deckert arbeitete zuletzt als Unternehmens- berater. Zuvor war er unter anderem für die UBS tätig. FOTO: © JASON HENRY BLOOMBERG, BANK JULIUS BÄR DEUTSCHLAND, ST. GALLER KANTONALBANK DEUTSCHLAND, DAVID MAURER | SPARKASSE MARBURG-BIEDENKOPF, BANKHAUS BAUER, BUNDESVERBANDES DER DEUTSCHEN VOLKSBANKEN UND RAIFFEISENBANKEN

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=