FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2023

nology Index. Das ist keine niedrig gesetzte Marke, scha te der Index doch über die vergangenen drei Jahre ein Plus von 47,5 Prozent. Sohn gelang im selben Zeitraum eine Performance von 54,1 Prozent, auch auf fünf und zehn Jahre gesehen lässt der Fonds den Vergleichsindex hinter sich. Dieses Kunststück gelingt dem Fonds- manager, indem er sich im Rahmen seines teils hochaktiven Ansatzes mitunter recht weit von der Benchmark entfernt. So stel- len etwa Amazon und Alphabet zwei Top- Ten-Positionen im Portfolio der Fidelity- Strategie, während sie im entsprechenden MSCI gar nicht vertreten sind. Apple ge- hört ebenfalls zu den Top Ten des Fidelity- Fonds,macht aber nur 4,8 Prozent des Ver- mögens aus.Der Index hat Apple hingegen zu 21,1 Prozent gewichtet. Angesichts des aktuellen KI-Booms und des hinlänglich bekannten Mantras von den Schaufeln, mit denen man in einem Goldrausch am meisten verdienen kann, ebenfalls interessant: Genau auf diese ver- zichtet Sohn. Nvidia wird von ihm nicht gehalten, im Index macht der Chipherstel- ler 8,7 Prozent der Gewichtung aus. Dieser Bottom-up-Ansatz, der rein auf die Unternehmensdaten und -perspek- tiven blickt, führt in Zweitrunden- e ekten zu einem interessanten geo- gra schen Exposure: So kommen nur 58 Prozent des verwalteten Vermögens aus den USA – beimMSCI-Barometer sind es mehr als 80 Prozent.Die relativ stärkste regionale Übergewichtung stellt im Gegensatz dazu Großbritan- nien dar: 4,6 Prozent im Fonds, nur 0,2 Prozent im Index. Diese Gewich- tung resultiert aus einem entschlosse- nen Investment in den britischen Ge- triebe- und Rüstungskonzern Rolls- Royce. Die Holding macht 2,3 Pro- zent des Portfolios aus und generierte zuletzt mit 0,42 Prozent den höchsten relativen Performancebeitrag. FLOP Weniger gut erging es in der relativen Perfor- mance dem DWS Global Communica- tions. Der Fonds fokussiert sich auf Unter- nehmen aus den Bereichen Telekommuni- kation, Medien und Technologien. Meta und Alphabet sind mit jeweils rund zehn Prozent ziemlich punktgenau entlang der Benchmark MSCI World Communication Services 10/40 orientiert. Dabei handelt es sich um einen Tochterindex des MSCI World Communication Services.Während der Mutterindex keine Restriktionen bei der Gewichtung vorsieht und etwa Meta mit mehr als 30 Prozent gewichtet, zieht der Tochterindex bei zehn Prozent ein Limit – eine Beschränkung, die analog zu den Restriktionen der DWS-Strategie läuft. Der Fonds wird auf Fünf-, Drei- und Ein- jahressicht vomMSCI World Communica- tion Services geschlagen. Das liegt auch daran, dass der Rückenwind, den Tech- und vor allem Kommunikationsunterneh- men in der Pandemie hatten, aufgrund der abweichenden Gewichtung nicht vollstän- dig genutzt werden konnte. Lag das Plus des MSCI-Index von Juli 2020 bis Juli 2021 bei 39,6 Prozent, so konnte die DWS-Stra- tegie nur 27,1 Prozent erwirtschaften. Managerin Lilian Haag ist für die weite- re Performance des Fonds dennoch positiv gestimmt – nicht zuletzt weil „insbeson- dere einige der großen Indexgewichte wie Alphabet oder Meta von den Fortschritten bei der KI pro tieren dürften.Dabei ist die Bewertung dieser Titel im Vergleich zu den ,klassischen‘ KI-Pro teuren aus dem Technologiesektor noch sehr moderat.“ Risiken verortet Haag imMarktumfeld, et- wa bei einem „erneuten Einbruch der Wachstumswerte aufgrund von Zins- erhöhungsängsten wegen anhaltend hoher In ation“. Insgesamt sei man jedoch auch für ein negatives Umfeld bereit, „bie- ten doch die Positionen in den eher defensiven Telekommunikationsaktien eine gewisse Absicherung“. HANS WEITMAYR FP Nur schwacher Rückenwind Impulse aus der Pandemie nur teils genutzt ISIN DE0008474214 Ausgabeaufschlag max. 0,00 % Laufende Kosten 1,70 % p. a. Erstausgabedatum 4. 7. 1994 Fondsmanagement Lilian Haag 100% 150% 200% 250% ’23 I I 2021 I I 2019 I I 2017 I I 2015 I I ’13 DWS Global Communications » Unsere Positionen in den eher defensiven Telekommunikations- aktien bieten eine gewisse Absicherung. « Lilian Haag, DWS Global Communications RAHMENBEDINGUNGEN: Die Top-Flop-Fonds werden für jede Ausgabe gemäß den Auswertungen des Daten- dienstleisters Mountain-View eruiert. Entscheidend ist die Performance der vergangenen zehn Jahre in einem be- stimmten Sektor imVergleich zur erhobenen Peergroup. Voraussetzungen sind aktives Management sowie die Zulassung in Deutschland und Österreich. Außerdem müssen die Produkte einen Schwellenwert von zumin- dest 100 Millionen Euro an verwaltetem Vermögen aufweisen. Als top wird der Fonds gewertet, der unter Erfüllung dieser Kriterien die Liste anführt. Der letzt- gereihte Fonds wird als Flop gewertet. Außerdem müs- sen Topfonds in puncto Transparenz Mindestkriterien erfüllen, was angewandte Strategie, nachvollziehbare Portfoliokonstruktion und Kommunikation betrifft. fondsprofessionell.de 3/2023 195

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