FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2023

Modulen, die unmittelbar einspeisen, was immer sie an Strom produzieren“, sagt Gor- don Görrissen, Geschäftsführer der Görris- sen-Projekt-Gruppe, die bereits Solarkraft- werke mit einer Nennleistung von insge- samt rund 160 Megawatt gebaut hat. In den nächsten Jahren wird diese Art der Aufständerung seiner Einschätzung nach aber zurückgehen. Denn die Strompro- duktionskurven solcher Anlagen weisen immer mittags eine besondere Spitze auf, wenn ihre Sonnen- ausbeute am größten ist. Mittagsspitze „Das führt dazu, dass wir mittags zu viel Strom haben, und je mehr Solarparks nach diesemMuster gebaut werden, desto unwirtschaftlicher wird die Mittagsspitze“, sagt Gör- rissen. In der Zukunft gelte das Corona-Motto aus dem Jahr 2020 für die Konzeption von Solaranlagen: „‚Flatten the Curve!‘ Das heißt, diese Mit- tagsspitze muss runter. Man muss Solarparks künftig exib- ler regeln können.“ Das funktioniert einer- seits mit einer Ost-West-Aufständerung der Module. Damit habe man zwar geringfü- gig weniger Sonnenerträge, man bekom- me sie aber höher vergütet, erläutert Gör- rissen, denn morgens und abends sind die Strompreise höher, weil dann mehr Ener- gie benötigt wird als über Mittag. Zum anderen wird in einem Park integrierte Speichertechnik immer wichtiger. „Man kann den Strom dann abgeben, wenn für ihn auf dem Strommarkt der höchste Preis zu erzielen ist“, sagt Görrissen. Für die bereits angesprochene Regelbar- keit ist der sogenannte Parkregler zustän- dig. „Ob der beispielsweise von Meteocon- trol oder Ampere Cloud ist, ist nicht so wichtig. Entscheidend ist aber, dass er zerti- ziert ist, darauf muss man achten“, sagt Görrissen, „das gilt auch für die verbauten Wechselrichter.“ Bloomberg NEF bietet beispielsweise solche Zerti zierungen an, und auch Banken, die Solaranlagen nan- zieren, erstellen Ratings für Wechselrichter. Görrissen: „Regelmäßig ganz oben sind da zum Beispiel die Hersteller SMA und Hua- wei oder Fronius.“ Bifaziale Module Für die Solarpaneele sieht Görrissen die Zukunft in bifazialen Modulen, bei denen Vorder- und Rückseite licht- emp ndlich sind. „Die kosten im Einkauf zwar etwas mehr als herkömmliche, liefern aber zwei bis drei Prozent mehr Ertrag.“ „Bifaziale Module sind imMarkt inzwischen etabliert und werden regelmäßig ver- baut“, p ichtet Ochsenkühn bei. Je nach Hersteller gibt es große Unterschiede. Die Marktstellung eines Herstellers und seine bisherige Leistungs- bilanz sind wesentliche Qua- litätsmerkmale. „Eine erste Orientierung können die soge- nannten TIER-1- und TIER-2- Listen geben, die man im HG Pinkernell, LPA-GGV: „Je transparenter Details zu einem Solarkraftwerk benannt werden, umso seriöser lässt sich das Risiko bemessen.“ Christopher Herten, Commerz Real: „Vor allem Unternehmen mit großen Rechenzentren haben sich als verlässliche PPA-Partner erwiesen.“ Solar dominiert bei Erneuerbaren Globale Investments in Ökoenergie Solarmodule sind nach jahrzehntelanger Entwicklung auf einem technisch hohen Niveau. Investments lassen sich immer besser rechnen. Quelle:BloombergNEF 0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 2023 2022 2021 2020 2019 2018 2017 2016 2015 2014 2013 Solar Wind Sonstige Mrd. USD » Man muss Solarparks künftig flexibler regeln können. « Gordon Görrissen, Görrissen Projekt SACHWERTE Solarinvestments 226 fondsprofessionell.de 3/2023 FOTO: © CHRISTOPH HEMMERICH | LPA-GGV GRÜTZMACHER GRAVERT VIEGENER, COMMERZ REAL

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