FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2023

Internet ndet“, sagt Görrissen. Genannt werden regelmäßig Qualitätsanbieter wie Longi, Jinko, Trina oder Canadian Solar. Technische Betriebsführung Beim Vertrag mit dem technischen Be- triebsführer muss man darauf achten, dass kurze Reaktionszeiten geregelt sind. „Ein wichtiger Aspekt ist, wie schnell Fehler gefunden und behoben werden,“ sagt Her- ten.Wenn es vier Wochen dauern kann, bis ein kaputter Wechselrichter getauscht wird, kann großer Schaden entstehen. Reaktions- zeiten bis zu zwölf Stunden – auch am Wochenende – gelten als gut. „Im Service- vertrag sollte auch geklärt sein, dass gewisse Komponenten, die im Park verbaut wur- den, auf Lager liegen müssen“, erwähnt Görrissen noch. Standort Trotz der rückwirkenden Kürzungen staatlich geregelter Einspeisevergütungen, wie es in Italien und Spanien vorkam, wer- den sonnenreiche Standorte bevorzugt. Projektierer Görrissen gibt indes zu beden- ken: „Sind Solarmodule 40 Grad Lufttem- peratur und mehr ausgesetzt, dann werden sie schnell ine zient. Je kühler Module sind, desto produktiver sind sie.“ Um eine vernünftige Kalkulation erstel- len zu können, muss die Solarstrahlung am Standort ermittelt werden „Wir set- zen auf mindestens zwei Sonnenertrags- gutachten“, sagt Herten. Weichen die Er- tragsprognosen voneinander ab, kalku- liert Commerz Real mit demMittelwert. Ein wesentlicher Standortfaktor be- steht darüber hinaus in der Entfernung zum Abnehmer. „Strom zu transportie- ren ist mit Kosten verbunden. Ist der nächstmögliche Einspeisepunkt weit weg, sind diese Kosten naturgemäß höher“, sagt Herten. Erlösmodelle Seit Solarstrom zu Marktpreisen pro- duziert werden kann, haben sich neben der EEG-geregelten Vergütung, die größere Anlagen nur noch über die erfolgreiche Teilnahme an einer Ausschreibung bekom- men, Power Purchase Agreements (PPAs) etabliert. Das sind Verträge über die Direkt- abnahme des produzierten Solarstroms zum Beispiel mit Versorgungswerken oder Unternehmen. „Ein gutes PPA sollte ober- halb von 7,5 Cent je Kilowattstunde dotiert sein, bei einer Laufzeit von beispielsweise zehn Jahren kann man das schon als recht gut bezeichnen. Aber alles darunter würde ich nicht anfassen“, sagt Görrissen. „Derzeit liegen die höchsten Zuschläge bei Aus- schreibungen gemäß EEG bei rund 6,5 Cent je Kilowattstunde. Die Wirtschaft- lichkeit vieler Anlagen setzt jedoch erst bei rund sieben Cent ein.“ Viele Projektierer gehen in die Ausschreibung, um sich eine Finanzierung von um die sechs Cent auf EEG-Basis als Fallback-Lösung zu sichern, und schließen dann höher dotierte PPAs ab. Die EEG-geregelte Vergütung ist für 20 Jahre gesichert, ein PPA geht häu g nur über fünf oder zehn Jahre. Anders als bei der EEG-Vergütung muss man bei PPAs die Bonität des Vertragspart- ners prüfen. „Vor allem Unternehmen mit großen Rechenzentren haben sich als ver- lässliche PPA-Partner erwiesen. Wer um- fangreiche Server-Kapazitäten betreibt, hat großen Strombedarf“, sagt Herten. Konzertierung Ein PPA ist umso verlässlicher, je mehr der PPA-Partner schon in die Entwicklung und die technische Bestückung eines Parks eingebunden war. „Je besser ein Solarpark mit seinen Spezi kationen zum PPA-Part- ner passt und dessen Anforderungen er- füllt, umso stabiler wird das Verhältnis sein“, sagt Görrissen. Auch die technischen Komponenten müssen so aufeinander abgestimmt sein, dass die Kapazitäten von Wechselrich- tern, Modulen und Speichern zueinan- der passen. Ähnliches gilt für die rele- vanten Vertragsdauern. „Die Dauer der Grundstückspacht sollte die wirtschaft- liche Nutzungsdauer der Anlage über- steigen, um ein eventuelles Repowering zu ermöglichen“, emp ehlt Ochsenkühn. Dann können Standorte später an die neueste Technik angepasst und ihre Leistungsfähigkeit gesteigert werden.Das freut nicht nur den Investor, sondern auch das Klima. TILMAN WELTHER FP » Gutes Asset Manage- ment ist das A und O. « Andreas Ochsenkühn, KGAL Solarinvestments In fünf Schritten zur richtigen Entscheidung Konzeption und Kosten: Investment- vehikel, Strukturierung, Transparenz, Kosten Technik: Art der Anlage, Art und Qualität der Komponenten, technische Betriebs- führung, Servicevertrag Standort: Sonnenertrag, Rechtssicherheit, Förderung und Strompreis vor Ort Erlösmodell: staatlich geregelte Einspeisevergütung und PPAs Konzertierung: Zusammenspiel der Elemente vorgenannter Punkte Quelle: Görrissen Projekt SACHWERTE Solarinvestments 228 fondsprofessionell.de 3/2023 FOTO: © KGAL

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