FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2023

Hansjörg Müllerleile, der Sprecher der Geschäftsführung des Versorgungswerks Metallrente, über aktuelle Trends bei Betriebsrenten, die Ergebnisse seines Unternehmens und die Frage, welche Rolle Makler im bAV-Markt spielen. S eit dem vergangenen Jahr führt Hans- jörg Müllerleile die Geschäfte der Metallrente. FONDS professionell traf den Juristen in der Berliner Zentrale des größ- ten deutschen Branchenversorgungswerks zum ausführlichen Gespräch. Herr Müllerleile, Sie sind erst seit Anfang 2022 Geschäftsführer der Metallrente.Was hat Sie an der Aufgabe gereizt, ein so ge- schichtsträchtiges Projekt zu übernehmen? Hansjörg Müllerleile: Ich bin ein bisschen stolz darauf, dass meine persönliche Ge- schichte und die der Metallrente seit ihrer Anfangszeit eng miteinander verwoben sind. Ich hatte mich während der Riester- Reformen auf das damals neue Thema der Entgeltumwandlung im kollektiven Arbeits- recht spezialisiert und stieg bei den Arbeit- geberverbänden der Metall- und Elektro- industrie in den Beruf ein. Im Südwesten war ich acht Jahre lang als Arbeitsrechtler zuständig für betriebliche Altersversorgung (bAV) und Metallrente. Ich arbeitete an der Entwicklung der einschlägigen Tarifver- träge mit und saß selbst in unzähligen Schwarzwaldstuben, ummit Arbeitgebern über die Einführung der Metallrente zu sprechen. In meiner Zeit beim Bosch- Pensionsfonds hatte sich mein Fokus dann mehr auf Regulierung und Risikomanage- ment gerichtet, das enge Verhältnis zur Metallrente riss aber auch dort nicht ab. Im Gegenteil: In der Metall- und Elektroin- dustrie sind die politischen Schnittmengen zweier bAV-Einrichtungen, die ähnlich „ticken“, naturgemäß hoch. Als das Ange- bot kam, gemeinsam mit Kerstin Schmin- ke die Geschäftsführung der Metallrente zu übernehmen, musste ich keine Sekunde überlegen. An die Dimension von heute mit mehr als einer Million Bestandsverträgen war beim Start im September 2001 ja nicht zu denken. Worauf lässt sich der Erfolg im Wesentlichen zurückführen? Als gemeinsames Versorgungswerk der Tarifvertragsparteien genießen wir großes Vertrauen bei Arbeitgebern und Beschäftig- ten. Als Erfolgsfaktor sehe ich das konti- nuierliche Engagement der Sozialpartner in unseren Gremien, in Tarifverträgen und im politischen Umfeld. Diese Kontinuität ist besonders wichtig: Altersvorsorge ist ein langfristiges und manchmal leider auch sehr komplexes Geschäft. Als gemeinsam getragenes Versorgungswerk ist es daher unsere Kernaufgabe, Arbeitgebern und Beschäftigten Orientierung in einem un- übersichtlichen Markt zu geben. Unsere Angebote übernehmen diese Leuchtturm- funktion über die Branchen der Metall- und Elektroindustrie hinaus. Welche Branchen sind seit wann und mit welchen Teilnehmerzahlen dabei? Die Metallrente-Angebote sind mittlerweile in über 200 Branchen und Handwerken verfügbar. Neben der Metall- und Elektro- industrie haben sich auch die Stahlindus- trie und die Branchen Textil und Beklei- dung, IT sowie Holz und Kunststoff der Metallrente über eigene Tarifverträge ange- schlossen. Außerdem sind bereits mehr als „Unsere Angebote haben Leuchtturm funktion“ » Mehr als 52.000 Unternehmen bieten die Metallrente an. « Hansjörg Müllerleile, Metallrente FOTO: © MARTIN PETERDAMM PHOTOGRAPHY FONDS & VERSICHERUNG Hansjörg Müllerleile | Metallrente 252 fondsprofessionell.de 3/2023

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