FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2023
Gibt es für Metallrente-Verträge die imKol- lektivgeschäft übliche Höhe der Beratungs- vergütung für Makler, also rund die Hälfte der im privaten Lebensversicherungsge- schäft üblichen Sätze? Ja, gibt es. Die genaue Vergütungshöhe für die Beratungsleistung obliegt unseren Kon- sortialpartnern. Nach welchen Prinzipien werden die Kon- sorten ausgewählt? Die Verteilung von Risiken auf mehrere Versicherer gehört zu unserer Qualitäts- und Sicherheitsphilosophie. Konkret lösen wir dies über Konsortialstrukturen der je- weiligen Produktgruppen.Neben Stabilität und Finanzkraft der Versicherer achten wir besonders auf die Beratungsexpertise, Ver- triebsstruktur, regionale Aufstellung und das dauerhafte Commitment zum Versor- gungswerk. Das heißt im Umkehrschluss, dass auch Versicherer ausgetauscht werden, wenn Produktqualität und Vertriebskraft nicht mehr gut genug sind … Das Konsortium ist über die Jahre im We- sentlichen sehr stabil geblieben.Wir setzen auf langfristige Zusammenarbeit.Natürlich gab es im Lauf der über 20-jährigen Ge- schichte Weiterentwicklungen. Das Grün- dungskonsortium in der bAV bestand 2001 aus Allianz Lebensversicherung, Victoria Lebensversicherung und Hamburg-Mann- heimer Lebensversicherung – später: Ergo Lebensversicherung –, BHW Lebensversi- cherung und West LB. Die Veränderungen bei den Konsortien zeichnen ein Stück weit die geschäftspolitischen Entwicklun- gen und Konsolidierungen des Gesamt- marktes der Lebensversicherer nach. Für die Arbeitskraftabsicherung gibt es ein gesondertes Konsortium. Warum? Die private Arbeitskraftabsicherung ist noch mal ein anderes Produkt. Es gab des- halb keine Automatismen und wir haben uns hier 2005 für den besten Partner, die Swiss Life, als Konsortialführerin entschie- den. Konsortialpartner waren und sind bis heute Allianz, Ergo und R+V. Seit Juli 2020 ist die VKB Teil des Konsortiums. Auch hier setzen wir auf Kontinuität und Ver- lässlichkeit. Wie hoch ist der Anteil der Arbeitskraft- absicherung? Und warum darf die VKB noch kein bAV-Geschäft zeichnen? Zum Jahresende 2022 waren mehr als 140.000 Vorsorgeverträge zur Arbeitskraft- absicherung im Bestand. Damit zählt die Metallrente aktuell zu den zehn größten BU-Anbietern in Deutschland. Allerdings haben wir noch lange nicht die Verbrei- tung erreicht, die sozialpolitisch notwendig und wünschenswert wäre. Die VKB hilft uns durch ihre hohe regionale Verbreitung und die Beratungs- und Vertriebsexpertise in den Sparkassen, Vorsorge zum Schutz der Arbeitskraft noch stärker in die Breite zu tragen. Eine Veränderung im bAV-Kon- sortium steht aktuell nicht zur Diskussion. Es bestehen langfristige Verträge mit den Versicherungspartnern und eine Neuaus- schreibung ist nicht geplant. Haben die Versicherer bei der Kapitalan- lage freie Hand? Die strategischen Anlageentscheidungen zum Fondsportfolio, das exklusiv für uns aufgelegt wurde und in unseren fondsge- bundenen Angeboten „Chance“ sowie im Metall-Pensionsfonds zum Einsatz kommt, sowie auch zum Metall-Pensionsfonds ins- » Aus unserer Sicht steigt der Bedarf nach unabhängiger, kompetenter Beratung. « Hansjörg Müllerleile, Metallrente KURZ-VITA: Hansjörg Müllerleile Hansjörg Müllerleile, Jahrgang 1974, stieg nach dem Jura- studium in Mainz beim Arbeitgeberverband Südwestmetall ein. 2012 wechselte er zu Bosch, wo er unter anderem den Rechtsbereich des Pensionsfonds leitete. Seit 2022 ist er Sprecher der Geschäftsführung des Versorgungswerks Metall- rente. Ehrenamtlich sitzt Müllerleile der Arbeitgebergruppe bei der bAV-Interessenvertretung „Pensions Europe“ vor, zudem ist er Mitglied des Leitungsteams der AG Europa bei der Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung. FOTO: © MARTIN PETERDAMM PHOTOGRAPHY FONDS & VERSICHERUNG Hansjörg Müllerleile | Metallrente 254 fondsprofessionell.de 3/2023
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