FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2023

Die Fondsplattform Moventum wechselte in den letzten Jahren mehrfach den Besitzer. Nach dem jüngsten Verkauf tauschte die Gesellschaft das Management aus. Der neue Vorstandschef Louis Wright erläutert die Hintergründe und seine Pläne für die Zukunft. D ie Luxemburger Fondsplattform Mo- ventum ist schon seit über 20 Jahren in Deutschland und Österreich aktiv. Der Finanzdienstleister, der auch eigene Vermö- gensverwaltungslösungen sowie Dienstleis- tungen für Asset Manager bietet, wechselte in dieser Zeit mehrmals den Besitzer. Zu- letzt ernannte die Gesellschaft ein neues Führungsteam. So löste Louis Wright die vorherige Vorstandsche n Sabine Said ab. Grund genug für ein Gespräch, in dem der neue Mann an der Spitze von Moventum die Gründe für den Austausch des Manage- ments, die Wachstumspläne der Gesell- schaft und die IT-Strategie erläutert. Herr Wright, Moventum hat in den vergan- genen zehn Monaten das Management- team vollständig umgebaut. Sie sind neuer Vorstandsvorsitzender, Andrew Walker neuer Chef für das operative Geschäft und Jeremy Chevray neuer Verantwortlicher für die IT. Verraten Sie uns die Gründe dafür? Louis Wright: Letztlich bedingten die Eigen- tümerwechsel in den vergangenen Jahren den Austausch des Managements. Nur zu Ihrer Erinnerung: Moventumwar bis 2021 für sechs Jahre im Besitz der Atlantic Fund Services, die die Gesellschaft von der Ban- que de Luxembourg und Global Portfolio Advisors übernommen hatte. 2021 ging Moventum an die Proservice Finteco Group in Polen, die wiederum im Besitz mehrerer Fonds ist, die von den Investment- gesellschaften Oaktree Capital Manage- ment und Cornerstone Partners verwaltet werden. Ein wichtiger Grund für Pro- service, Moventum zu erwerben, war das große Geschäftsvolumen unserer polni- schen Tochter. Bei den Eigentümerwech- seln ging aber der Fokus auf das eigentli- che Kerngeschäft von Moventum verloren. Was meinen Sie damit? Letztlich fehlte Moventum in den vergan- genen drei Jahren eine klare Vision, wie das Unternehmen weiterentwickelt werden sollte. Verstehen Sie mich nicht falsch, das Team hier in Luxemburg hat einen guten Job gemacht, aber bei solchen Eigentümer- wechseln herrscht oft Unklarheit, wer ge- nau was tun soll oder wie man vorgehen möchte. Es gab keinen, der sagte: „Okay, so machen wir es!“Gleichzeitig hatte die Platt- form einige Schwierigkeiten mit der IT, die veraltet war. Hinzu kamen weitere kleine Dinge, die bei den Kunden Unbehagen und beim Team Unsicherheit auslösten. Und wie sind Sie ins Spiel gekommen? Christiaan van Houtven, einer der Aufsichts- räte von Proservice, kannte mich schon längere Zeit und kam auf mich zu, weil sie jemanden mit technologischem Hinter- grund und einer kaufmännischen Sicht- weise suchten. Das trifft auf mich zu, ich war zuvor viereinhalb Jahre bei Calastone , dem größten Technologieanbieter für Fondsplattformen in Großbritannien. Nun tragen Sie die Verantwortung. Was ist Ihre Vision? Wie sieht Ihre Strategie aus, damit es bei Moventumweitergeht? Wir haben mehrere Bereiche im Fokus. Zunächst das internationale Geschäft, in demwir derzeit stark wachsen.Moventum hat schon vor einiger Zeit begonnen, ver- „Moventum hatte den Fokus aufs Kerngeschäft verloren“ » Wir werden unsere Vermögensverwaltungs- fonds auch an Dritte vertreiben. « Louis Wright, Moventum FOTO: © ANNA ALBU PHOTOGRAPHY VERTRIEB & PRAXIS Louis Wright | Moventum 328 fondsprofessionell.de 3/2023

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