FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2023

Steilvorlage fürs Geschäft Die Leiter der BVSV-Gewerbezentren helfen Kleinunternehmern bei der Risikoanalyse – und vermitteln im Anschluss gern die passende Police. Das Modell kommt an, sorgt aber auch für Kritik. E ine Geschäftsidee ist meist dann am erfolgreichsten, wenn sie ein echtes Problem löst. „Die meisten Inhaber kleiner und mittelgroßer Unternehmen haben vie- le Fragen zu unterschiedlichsten Themen, mit denen sie allein gelassen werden“, hat Andreas Schwarz beobachtet. „Worauf muss ich beispielsweise achten, wenn ich meinen ersten Angestellten korrekt anmel- den möchte? Und wo nde ich einen An- walt, der mich in einem komplizierten Fall vertreten kann? Es gibt zwar den Steuer- berater, die IHK und Spezialisten für För- dermittel, aber keinen, der den Gesamt- überblick hat. Das wollten wir ändern.“ Also entwickelte Schwarz das Konzept der BVSV-Gewerbezentren. „Sie sind die Anlaufstelle für Unternehmer vor Ort zu allen Fragen rund um Sozialversicherung, Steuern, betriebliche Altersversorgung (bAV), Cybersicherheit, Gewerbepolicen, Datenschutz und Co.“, wirbt Schwarz. „Die Betreiber der Gewerbezentren helfen den Unternehmern dabei, die für sie relevanten Risiken zu erkennen, Gegenmaßnahmen zu ergreifen und bei Bedarf über ihr Netz- werk den Kontakt zu quali zierten An- sprechpartnern herzustellen.“ Das Konzept geht o ensichtlich auf. Bundesweit gut 170 Standorte sind aktuell auf der Homepage zu nden, bis Jahres- ende plant Schwarz mit 250. Perspektivisch sollen es sogar bis zu 5.000 sein. „Erst bei dieser Zahl wäre jede relevante Stadt und Region mit einem Gewerbezentrum ab- gedeckt – und der jeweilige Betreiber dürf- te mit genügend Nachfrage rechnen, um damit Geld verdienen zu können.“ Denn zu einer funktionierenden Ge- schäftsidee gehört schließlich auch, dass das Finanzielle stimmt. An dieser Stelle kom- men die Vermittler ins Spiel.Meist sind sie es, die ein Gewerbezentrum betreiben. Schwarz ist selbst Versicherungsmakler und leitet die Geschäftsstelle in Koblenz. Für einen Finanzdienstleister hat es Charme, das eigene Büro als zentrale Anlaufstelle für die Unternehmer vor Ort zu vermarkten: Das verscha t Kontakte zu potenziellen Kunden und verspricht manchen Ab- schluss. Im Fokus der Tätigkeit stehe aber die Aufgabe, die kleinen und mittelgroßen Unternehmen vor Ort mit Expertise und Kontakten zu unterstützen, betont Schwarz. „Das sollte die Hauptmotivation sein, ein BVSV-Gewerbezentrum zu betreiben.“ „Risk-Checks“ Wichtigstes Tool der Zentrumsleiter sind die „Risk-Checks“, standardisierte Fragebö- gen,mit denen sie die Risiken eines Unter- nehmens analysieren. Ergebnis ist eine gutachterliche Stellungnahme, die auch Gegenmaßnahmen vorschlägt – etwa eine entsprechende Versicherung. Neben einer allgemeinen Analyse gibt es mittlerweile weitere Risk-Checks, etwa für Versicherun- gen, das Thema Cyber/IT, die bAV und die Wer ein Unternehmen aufbaut, hat plötzlich Dutzende Fragen, auf die er Antworten sucht. Die soll er in einem der BVSV-Gewerbezentren finden, die meist von einem Finanzdienstleister betrieben werden. 173 Zahl der BVSV-Gewerbezentren Stand: 12. 9. 2023 | Quelle: BVSV-Gewerbezentrum.de VERTRIEB & PRAXIS BVSV-Gewerbezentren 332 fondsprofessionell.de 3/2023 FOTO: © REESE/PEOPLEIMAGES.COM | STOCK.ADOBE.COM

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