FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2023

welchen Überschneidungen es kommen kann“, erläutert Vanguard-Mann Schüßler. Aktive Multi-Asset-Fonds seien oftmals nicht sehr transparent. Da könne es hilf- reich sein, die genaue Zusammensetzung anzuschauen. „Überschneidungen bei der Allokation können zu ungewollten Kon- zentrationen und somit zu einer Unwucht im Portfolio führen“, erklärt Schüßler. Trennung von Lieblingen Ein weiterer wichtiger Faktor sei die E - zienz. „Dahinter steht die Frage, mit wel- chen Fonds ein Markt optimal wider- gespiegelt ist – und welche Märkte oder Regionen in einem Portfolio überhaupt abgedeckt werden müssen“, erläutert Schüßler. Janus-Henderson-Expertin Denis ergänzt: „Wir bieten an, die Portfolios zu konsolidieren.“Mit zwei statt fünf globalen Aktienfonds, dafür ergänzt um einen Small-Cap-Fonds, würde sich oft schon ein besseres Risiko-Rendite-Pro l erö nen. Auch das Abschneiden einstiger Star- manager wird ausgewertet – mit o enem Ausgang. „Manche Fonds haben einfach ihre Hochphase hinter sich gelassen und sind zu dauerhaften Underperformern ge- worden“, stellt Denis fest. Die Analyse kann letztendlich darin münden, „sich vielleicht mal von lieb gewonnenen Fonds zu tren- nen“, sagt die Strategin. Bei guten Strategien wiederum entscheiden sich die Berater auch mal dafür, sie stärker zu gewichten. Beim Fondsriesen Vanguard, der mit einer Low-Cost-Strategie groß wurde, ste- hen zudem die Gebühren im Blick. Denn diese schmälern die Rendite für die Kun- den. „Oftmals lassen sich Kosten einsparen“, meint Vanguard-Mann Schüßler. „Sogar bei Portfolios, die stark auf ETFs und Indexfonds setzen, lassen sich immer noch Kostenvorteile herausholen.“ Mehr als Excel Daneben bieten der Branchenprimus Blackrock mit Aladdin oder der Finanz- dienstleister State Street mit der Plattform Charles River Investment Management Werkzeuge für eine Portfolioanalyse. Letz- tere umfasst etwa den Vergleich mit Bench- marks, „Was wäre wenn?“-Analysen oder Ri- sikomessungen. Zudem lassen sich Modell- portfolios erstellen. State Street hatte den Dienstleister Charles River 2018 gekauft. „Vermögensverwalter aller Größenord- nungen haben traditionell mit Excel gear- beitet“, sagt Dax Johnson, globaler Produkt- leiter Risiko- und Leistungsanalyse bei State Street. Nun stünden jedoch fort- schrittlichere Werkzeuge zur Verfügung. Somit nden sich einige Möglichkeiten auf demMarkt, die eine Depotbestandsaufnah- me – und das anschließende Ausmisten – erleichtern. SEBASTIAN ERTINGER FP » Oftmals lassen sich Kosten einsparen. « Moritz Schüßler, Vanguard Flüchtige Höhenflüge Anteil der Topfonds, die fünf Kalenderjahre in Folge im obersten Viertel bleiben Die Analysten von S&P Dow Jones Indices untersuchen, wie viele der Topfonds eines Jahres in den fünf Folgejahren im obersten Viertel ihrer Vergleichsgruppe bleiben. Ausgangspunkt ist die Platzierung im Topviertel per Ende 2018. Quelle:S&PDowJones Indices Euro-Anleihenfonds Aktienfonds 0 % 5 % 10 % 15 % 20 % 25 % 30 % 2022 2021 2020 2019 Staatsanleihen Unternehmens- anleihen Hochzins- anleihen 0 % 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 2022 2021 2020 2019 Europa Eurozone Welt Schwellen- länder USA VERTRIEB & PRAXIS Portfolioanalyse 346 fondsprofessionell.de 3/2023 FOTO: © OLAF JAHNKE | VANGUARD

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