FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2023
Die Gleichgewichtung von Aktien statt deren Gewichtung nach der Höhe ihres Kapitals führt langfristig zu besseren Performance- ergebnissen. Davon ist jedenfalls Ed Guinness überzeugt, der Chef des britischen Fondsanbieters Guinness Global Investors . W ir wollen unser Geschäft imdeutsch- sprachigenMarkt deutlich ausbauen, dazu müssen wir vor Ort präsent sein“, erklärt Ed Guinness, Chef des Londoner Fondshauses Guinness Global Investors, und dürfte damit recht haben. Eine Berei- cherung für den hiesigen Fondsmarkt wären die Briten ohnehin. Ihr gut fünf Mil- liarden Euro schweres Flaggschi Guinness Global Equity Income hat über vier Jahre zum obersten Quartil seiner Peergroup glo- baler dividendenorientierter Aktienfonds gehört. Das nicht nur für Aktienmanager schwierige Jahr 2022 allerdings hat den Fonds ins zweite Viertelmaß der rund 120 vergleichbaren Produkte geschickt. Im Interview erklärt Guinness unter anderem, warum er gute Chancen sieht, dass der Fonds bald wieder zu den Top-Produkten seiner Vergleichsgruppe gehören wird. Herr Guinness, Sie können sich sicher vor- stellen, was eine Google-Suche mit Ihrem Familiennamen als Erstes hervorbringt. Gibt es eine verwandtschaftliche Beziehung zu dem bekannten Getränkehersteller? Ed Guinness: Auf jeden Fall. Mein Urgroß- vater dritten Grades war einer der drei Söh- ne von Arthur Guinness, dem eigentlichen Gründer des Brauereiunternehmens. Lei- der hat sich meine direkte Familie dann von der Getränkeindustrie entfernt. Des- halb gehören wir heute sozusagen nur noch zum armen Zweig der Nachkom- menschaft (lacht) . Das motiviert uns aber, mit dem Asset Management ein bereits sehr erfolgreiches Unternehmen weiter auszubauen, das eventuell irgendwann die noch größere und erfolgreichere Marke als die Guinness-Brauerei sein wird. Ihre Homepage begrüßt den Besucher mit dem Claim „positiv anders“. Was genau macht Ihren Ansatz „positiv anders“? Ich könnte Ihnen jetzt sechs oder sieben Argumente nennen, warum wir glauben, dass wir das für uns in Anspruch nehmen können. Aber belassen wir es erst einmal bei den drei wichtigsten Aspekten. Es dürf- te nicht überraschen, dass ich Performance an erster Stelle nenne, schließlich ist dies in der Regel einer der wichtigsten Gründe, warum Kunden zu uns kommen. Und ich denke, wir haben schon oft gezeigt, dass wir in dieser Hinsicht den Vergleich mit unseren jeweiligen Peergroups nicht zu scheuen brauchen. Zweitens ist ein bestän- diger Cash ow der Schlüssel zu unserem Anlageprozess. In unserem Global Equity Income Fund halten wir zum Beispiel nur Aktien von Unternehmen, die über mehr als zehn Jahre einen jährlich wiederkeh- renden Cash ow von mindestens zehn Prozent aufweisen. Und drittens hebt uns unser gleichgewichteter Investmentansatz von den meisten unserer Wettbewerber ab. Was wollen Sie damit sagen? Wir verfolgen einen vergleichsweise unge- wöhnlichen Ansatz, indem wir die typi- scherweise 30 bis 35 Positionen, die wir in jedem unserer Fonds verwalten, gleich- gewichtet und nicht kapitalgewichtet hal- ten. Wir glauben, dass dies eine Reihe von „Es ist unser Investment- ansatz , der uns abhebt“ » Wir haben oft genug gezeigt, dass wir den Vergleich mit Peergroups nicht zu scheuen brauchen. « Edward Guinness, Guinness Global Investors VERTRIEB & PRAXIS Edward Guinness | Guinness Global Investors 348 fondsprofessionell.de 3/2023
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