FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2023

vor allem eine Erweiterung ihrer Wert- schöpfungskette“, so Bulis. „Diese Anbieter tun sich oft schwer damit, Kunden mit kleinerem Geldbeutel eine Vermögensver- waltung anzubieten – mit einemRobo, bei dem die Beratung und viele Rückfragen wegfallen, ist es möglich, schon ab 25.000 Euro eine solchen Service anzubieten.“Hier nden viele Kunden über ihren Berater zum Digitalangebot: „Neu- oder Bestands- kunden der Deutschen Bank können bei entsprechendem Bedarf Robin sowohl über eine Onlinestrecke selbst abschließen als auch im Rahmen eines Beratungsge- sprächs mit einem unserer Berater“, be- schreibt ein Sprecher der Deutschen Bank deren Angebot. Andere Institute äußern sich ähnlich zu ihren Robos. Aus diesen Gründen dürfte sich der Absatz- und Wachstumsdruck in Grenzen halten. Zu- dem ist ein Robo aus Vertriebssicht ein schwieriges Produkt. „Eine digitale Vermö- gensverwaltung ist ein guter Gesprächsö - ner, aber nach dem Abschluss gibt es weni- ge natürliche Kundeninteraktionspunkte für den Berater. Entsprechend ist es schwie- rig, eine Kundenbeziehung aufzubauen“, erklärt Kaucic. Auch würden die Kunden- bedürfnisse oft nicht optimal getro en, so der BCG-Experte: Viele Anleger wünsch- ten sich Personalisierbarkeit und wollten bei ihren Investments mitentscheiden. Blick nach Brüssel Zu den Anbietern, die einen Robo als Ergänzung für weniger Vermögende nut- zen, gehören auch klassische Vermögens- verwalter mit Erlaubnis gemäß Paragraf 15 Wertpapierinstitutsgesetz. Dieser Bereich ist aber klein, sodass er auch kein großes Wachstum an Assets verzeichnet. „Die klassischen Finanzportfolioverwalter sind noch nicht in der digitalen Welt angekommen.Nur sehr wenige haben digitale Angebote“, sagt Petra Ahrens, Vorständin beim Kölner Vermögens- verwalter Maiestas. Hier stehen vor allem die Marketingkosten einem ä- chendeckenden Angebot im Wege. Nicht vergessen darf man in diesem Zusammenhang die digitalen Ver- mögensverwaltungen, die Maklerpools speziell für freie Finanzvermittler als Ergänzung zu deren Beratungsange- bot zur Verfügung stellen. Sebastian Hasenack hat weitere Gründe ausgemacht, warum viele Finanzdienstleister zwar einen Robo bieten, ihn dann aber meist nicht in den Vordergrund schieben. „Einige Gesellschaften bereiten sich schlicht auf wahrscheinliche regulatorische Änderungen vor. Die EU-Kommission hat Provisionen den Kampf angesagt, sodass eine Vermögensverwaltung mit Servicegebühren das Modell der Zukunft ist. Falls eines Tages das Pro- visionsverbot kommt, können sie di- rekt auf ein entsprechendes Angebot zurückgreifen.“ Daher ist die Vermö- gensverwaltung für Hasenack auch das Anlagevehikel der Zukunft – natürlich in digitalisierter Form. JENS BREDENBALS FP Ausgewählte Robo-Berater Betreiber/ Verw. Vermögen Kooperation Vermögensverwaltung Mutterkonzern in Mio. Euro mit Vermittlern? Asset Manager Bevestor Deka 135 1 Ja 7 Fidelity Wealth Expert Fidelity International 105 2 Nein Solidvest DJE Kapital 250 3 Ja Vanguard Invest Anlageserv. Vanguard k.A. Nein Visualvest Union Investment 79 4 Ja 7 Banken Cominvest Commerzbank 1.000 5 Nein Quirion Quirin Bank 2.000 3 Nein Robin Deutsche Bank k.A. Ja 7 Smavesto Sparkasse Bremen 100 5 Ja 7 Warburg Navigator M.M. Warburg 250 2 Ja 7 Zeedin Hauck Aufhäuser Lampe k.A. Ja 7 Fintechs Evergreen Evergreen 60 3 Ja Ginmon Ginmon 300 5 Ja Growney Laiqon 300 6 Ja Liqid Liqid Investments 750 5 Nein Minveo Minveo 128 3 Ja Oskar Oskar 100 6 Nein Raisin Invest Raisin 1.500 3 Nein Scalable Capital Scalable Capital 3.000 5 Nein Whitebox Whitebox 100 6 Ja Finanzvertriebe/Vermögensverwalter/Dienstleister BfV-ETF-Depot BCA k.A. Ja 8 Easyfolio Netfonds 150 3 Ja 8 Easyinvesto Fonds Finanz k.A. Ja 8 Easyrobi JDC k.A. Ja 8 Estably Früh & Partner Vermögensverw. k.A. Ja Fintego Ebase 50 6 Ja 8 Gerd Kommer Capital Gerd Kommer 100 3 Nein Inno Invest Innovative Investment Solutions 73 2 Ja 8 Inyova Inyova Impact Investing 225 3 Ja Monviso Baloise k.A. Ja 8 My-Si F-Fex k.A. Ja Vividam Finet Asset Management 23 2 Ja 8 1 SchätzungExtraETF,Stand6/2023; reinesEndkundengeschäft | 2 StudieFondsconsult,Stand12/2022 | 3 eigeneAngabe,Stand8/2023 | 4 StudieFondsconsult,Stand12/2022; reinesEndkundengeschäft 5 VeröffentlichteUnternehmensangabe,Stand6/2023 (QuelleExtra-ETF) | 6 SchätzungExtraETF,Stand6/2023 | 7 nur ineigenenFilialenbzw.FilialenvonBankpartnern | 8 Roboexklusivodervorrangig für Vertriebspartner Quelle:ExtraETF,Fondsconsult,FONDSprofessionellRecherche VERTRIEB & PRAXIS Robo-Berater 366 fondsprofessionell.de 3/2023

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