FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2023
als abgearbeitet betrachten wollen. Unsere Prozesse sollen einfacher und e zienter werden – alles mit dem Ziel, die Beratung für unsere Kunden zu verbessern und best- mögliche individuelle Lösungen zu bieten, die das spezi sche beru iche Umfeld im Gesundheitssystem berücksichtigen. Was die sonstigen Aspekte angeht: Wir sind schon lange und bei Weitem Marktführer im Bereich der Existenzgründung und Finanzierung von Heilberu ern. Darauf werden wir uns aber nicht ausruhen, son- dern wir wollen das Kreditgeschäft weiter ausbauen. Ein Bereich, in dem wir beson- ders stark wachsen wollen, ist zudem das Wertpapiergeschäft und die Vermögensver- waltung. Denn dort sind wir zum einen bei Weitem noch nicht Marktführer, zum anderen wissen wir, dass viele unserer Kun- den es begrüßen würden, wenn wir uns in diesen Geschäftsfeldern stärker engagieren. Was ist geplant? Wir haben uns das Ziel gesetzt, das Depot- volumen bei unseren Kunden, das derzeit bei rund elf Milliarden Euro liegt, mittel- fristig, sprich in den nächsten fünf Jahren, auf 20 Milliarden Euro zu verdoppeln. Das ist – auch vor demHintergrund unsicherer Kapitalmarktentwicklungen – ambitioniert, aber wir hätten dieses Ziel nicht formuliert, wären wir nicht davon überzeugt, das auch schaffen zu können. Aber wie soll das gehen in einemSegment, das von sinkenden Margen und gleichzeitig steigenden Kosten geprägt ist? Indem wir uns speziell in Bezug auf diese beiden Komponenten neu aufstellen.Dazu zwei Beispiele aus einer Reihe weiterer Maßnahmen: Wir bieten zum einen die Vermögensberatung in Einzelwerten nur noch ab einemDepotvolumen von 250.000 Euro an, weil das erstens aus Kundensicht viel Sinn macht und zweitens der regulato- rische Aufwand unterhalb dieser Schwelle zu hohe Kosten mit sich bringt. Zum an- deren haben wir die Eintrittshürde in eine professionelle Vermögensverwaltung dras- tisch, um nicht zu sagen, auf null gesenkt, um insbesondere mehr jüngere, aber pro- spektiv attraktive Kunden zu gewinnen. Insgesamt glauben wir, so die Vermögens- verwaltungsquote innerhalb der Bank, die mit 49 Prozent schon heute deutlich höher liegt als bei den meisten Wettbewerbern, noch einmal erheblich steigern zu können. Aus meiner Sicht sind wir dafür sowohl produktseitig als auch personell hervorra- gend aufgestellt. Was macht Sie so sicher? Grundsätzlich ermöglichen uns die Kennt- nis des Gesundheitsmarktes und die Fokus- sierung auf die Berufswelt der Heilberu er, die Aussichten für den beru ichen und - nanziellen Erfolg individuell, ganzheitlich und lebensphasenübergreifend einschätzen zu können. In unserer Vermögensverwal- tung bieten wir unter anderem die Mög- lichkeit, Gesundheit als Anlagethema bei- zumischen.Mit unserer Tochtergesellschaft Apo Asset Management sind wir in den mehr als aussichtsreichen Investmentthe- men Medizin und Gesundheit schon seit Jahren erfolgreich. Daher nimmt man uns ab, dass wir gerade in diesen Segmenten ei- ne besonders tiefgehende Expertise haben. Und personell? Wir haben Reinhard P ngsten für die Apobank gewinnen können, der künftig als Chief Investment O cer unter ande- rem auch für unsere Vermögensverwal- tungssparte verantwortlich sein wird. Er ist schon seit mehr als zwei Jahrzehnten er- folgreich im höchsten und anspruchsvolls- ten Segment, dem Private Banking, wie auch im institutionellen Anlagegeschäft tätig. Ich bin davon überzeugt, dass wir un- ter seiner Führung nicht nur das Invest- mentangebot für unsere Privatkunden wei- ter ausbauen werden, sondern auch unser Pro l im Bereich des institutionellen Asset Managements schärfen können. Danke für das Gespräch. HANS HEUSER FP » Man nimmt uns ab, dass wir in den Invest- mentthemen Gesundheit und Medizin eine tiefge- hende Expertise haben. « Matthias Schellenberg, Apobank FOTO: © ANDREAS ENDERMANN fondsprofessionell.de 3/2023 415
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