FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2023

Regio sind derzeit hierzulande insgesamt sieben Medibusse unterwegs. Doch damit nicht genug: Neben den mobilen Arzt lialen setzt die Bahn seit die- sem Frühjahr auch einen Supermarkt auf Rollen ein. Der Rewe-Einkaufsbus versorgt jeweils zu festen Zeiten mehrere Gemein- den in Nordhessen. Das Angebot ent- spricht dem Sortiment eines regulären Supermarktes und reicht von frischem Obst und Gemüse über gekühlte Frisch- waren und Tiefkühlprodukte bis hin zu Getränken und Kosmetik. „Unsere Erfah- rungen mit dem Einkaufsbus und auch mit unseren Medibussen zeigen, dass Kun- den den persönlichen Kontakt im Bus sehr schätzen. Deshalb empfehlen wir inter- essierten Kreditinstituten, eigenes Bank- personal in den Bussen einzusetzen“, so der Firmensprecher. Welche Banken künftig auf den Finance- bus setzen, ist noch o en: „Im Moment sind wir noch in Gesprächen mit Kreditin- stituten darüber, ob sie den DB Financebus mit uns realisieren und betreiben“, erläutert der Sprecher. Das Konzept scheint bei Bankpraktikern jedoch anzukommen. „Das direkt ein Fahrer und die Wartung ‚mitgeliefert‘werden, entlastet natürlich die Kreditinstitute. So können die Institute sich voll und ganz auf das Bankgeschäft kon- zentrieren“, sagt der Vorstandschef einer Sparkasse aus dem ländlich geprägten Westfalen. „Wenn wir uns für rollende Filia- len entscheiden würden, könnte ich mir vorstellen, beispielsweise mit der örtlichen Volksbank zu kooperieren, insbesondere natürlich mit Blick auf die Teilung der Kos- ten. Im Betrieb von Geldautomaten und Kontoauszugsdruckern besteht eine solche Kooperation bereits.“ Lediglich das derzei- tige Image der Bahn, geprägt durch zahl- reiche Verspätungen und Störungen, stört den Banker etwas. Er fürchtet, dass darun- ter auch das Bankgeschäft, wo Vertrauen eine große Rolle spielt, leiden könnte. Einfach per Anhänger Eine mobile Variante eine Nummer klei- ner als die Bahn bietet das Allgäuer Unter- nehmen Hummel Blockhaus an. Es stellte im Sommer seine „Filiale2go“ vor: eine Zweigstelle imMiniformat samt Geldauto- maten, der sich per Anhänger von einem Ort zum nächsten transportieren lässt. Mit einer Breite von höchstens 2,55 Meter und einem Gesamtgewicht von unter 3,5 Ton- nen darf man laut dem Anbieter die Filiale mit einem herkömmlichen Führerschein fahren. „Dank unserer mobilen Bank liale genießen Finanzdienstleister nun die Flexi- bilität, ein- bis zweimal in der Woche bei- spielsweise auf dem Wochenmarkt, beim Supermarkt oder am Rathausplatz vor Ort ihren persönlichen Service anbieten zu können“, wirbt Firmeninhaber Josef Hum- mel. „Und das ohne Verlust ihrer Corpo- rate Identity, wie es beispielsweise bei durch mehrere Banken gemischt genutzte Filialen der Fall sein kann.“ MARCUS HIPPLER FP » Wir kümmern uns um Fahrer und Wartung. « Ein Bahnsprecher Die mobilen Filialen gibt es in Mini-, Midi- und Maxi-Versionen. Sie sind mit Geldautomaten und moderner Satellitentechnik ausgestattet. Meist fahren sie regelmäßig die gleichen Standorte an, um geregelte Öffnungszeiten sicherstellen zu können. Einige Varianten wie der weiße Bus der Basellandschaftlichen Kantonalbank (im Bild oben rechts) bieten auch eine Rampe für Rollstuhlfahrer oder gehbehinderte Personen. BANK & FONDS Mobile Filialen 428 fondsprofessionell.de 3/2023 FOTO: © GS-MOBILE, CORNELIS GOLLHARDT (4), WWW.HEISE.BIZ | HEIDENHEIMER VOLKSBANK

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