FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2023

Christoph Schmidt: Zumal es zwischenzeit- lich zwei Korrekturphasen mit Kursrück- gängen um jeweils sieben Prozent gegeben hat, im März mit der Krise der US-Regio- nalbanken und im Sommer aufgrund der zunehmenden Verunsicherung über die weitere Wirtschaftsentwicklung allgemein. Zugute gekommen ist uns dabei, dass un- ser Aktienportfolio sehr gut diversi ziert ist, dass wir uns nicht von der Diskussion Va- lue versus Growth haben ablenken lassen und dass wir uns nicht gescheut haben, ne- ben zum Teil gut gelaufenen europäischen Aktien an großen US-Technologiewerten wie Microsoft und Alphabet festzuhalten. Denn es waren gerade die Technologie- werte, die die Aufwärtsbewegung an den Aktienmärkten getragen haben. Heuser: Und jetzt sind Sie ins Lager der Pessimisten gewechselt? Die Aktienge- wichtung haben Sie doch nicht ohne Grund reduziert? Schmidt: Dass wir unser Aktienexposure im Sommer auf unter 40 Prozent reduziert haben, ist richtig – aber nicht weil wir zu Pessimisten geworden wären oder auf eine scharfe Korrektur setzen würden. Zwar er- warten wir, dass das Aufwärtspotenzial an den Aktienmärkten im weiteren Jahresver- lauf und bis ins kommende Jahr durchaus begrenzt sein wird. Ein wesentlicher Grund für die Reduzierung der Aktienquote aber war zusätzlich die Tatsache, dass es wieder attraktive Alternativen zur Aktie gibt.Nach der jüngsten Korrektur im August haben wir jedoch einen Großteil unserer Aktien- absicherung aufgelöst und die Gewichtung auf rund 43 Prozent erhöht. » Wäre es nach dem Lehrbuch gegangen, hätten Aktien eigentlich schwächer tendieren müssen. « Klaus Kaldemorgen, DWS Christoph Schmidt (links) und Klaus Kaldemorgen (2. von links) im Analysegespräch mit Detlef Glow (2. von rechts) und Hans Heuser Klaus Kaldemorgen, DWS Detlef Glow, Lipper fondsprofessionell.de 3/2023 83

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