FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2023
Keiner hebelt mehr ELTIFs eröffnen Privatanlegern zunehmend den Markt der Private- Equity-Investments. Wie sehr sind diese Fonds durch die Zins- wende tangiert? Und wie reagiert das Management darauf? V or knapp eineinhalb Jahren gab die EZB den Auftakt zur Zinswende. Was folgte, war ein schleichender zehnstu- &ger Prozess, in dem in kleinen Schritten die bankseitige Kapitalbescha ung immer teurer wurde. Vergleichbar mit den euro- päischen Immobilienmärkten kam auch der Markt der Unternehmenstransaktionen weitgehend zum Erliegen. Das Volumen globaler Buy-out-Transaktionen hat sich mit der Zinswende mehr als halbiert (siehe Gra&k nächste Seite). Der Marktbeobachter Bain Capital sieht die Branche von zwei Seiten unter Druck stehen. Zum einen gibt es global einen Bestand an nicht investiertem Kapital in Höhe von 3,7 Billionen US-Dollar, zum anderen nimmt der Druck auf die Fonds- manager zu, Exits darzustellen und Kapital an die Investoren zurückzuführen. Deren Erwartungen steigen, denn im Verlauf des Jahres 2023 haben sich die Aktienmärkte erholt, und die In ation ist in den meisten Volkswirtschaften wieder rückläu&g. Stillstand Unternehmen, die für Transaktionen in- frage kommen, gibt es auf beiden Seiten, sowohl was Akquisitionen als auch was Verkäufe betri t. „Die Verkäufer wollen jedoch ihre Preise noch nicht wesentlich reduzieren, und die Käufer erwarten noch eine Neubewertung. Die Branche ist gera- de erst dabei, hier wieder eine Balance zu &nden“, erklärt Markus Pimpl, Managing Director beim Private-Equity-Anbieter Part- ners Group. Zugleich zeichnet sich laut Bain Capital ab, dass die Bereitschaft von Banken, große Übernahmen zu &nanzieren, stark zurück- geht. Was an mittelgroßen Transaktionen noch statt&nde, schreibt Bain in seinem aktuellen Marktbericht, sei auf anhaltend wachsende private Kredite zurückzuführen, die immer öfter auch Teil eines Konsor- tiums zur Finanzierung größerer Transak- tionen würden. „Die durchschnittliche Buy-out-Transaktion hat jetzt einen Eigen- kapitalanteil von mindestens 50 Prozent ge- genüber 30 bis 35 vor der Finanzkrise und bietet damit ein höheres Maß an Stabilität“, folgert Jan-Frederik Modell, Director bei Blackrock Private Equity Partners. Veränderte Schwerpunkte In den vergangenen Jahren des billigen Geldes konnten es sich Private-Equity- Fonds leisten, auf erzieltes Umsatzwachs- tum ihrer Unternehmen zu verweisen und weniger Gewicht auf ihre Ertragsstärke zu legen. „Nahezu die gesamte Wertschöp- » Die Branche ist gerade erst dabei, wieder eine Balance zu finden. « Markus Pimpl, Partners Group Auf dem Spielplatz der Firmenkäufer war schon mal mehr los. Dabei liegt es nicht an fehlenden Unternehmen oder fehlendem Geld. Vielmehr warten die einen erst mal ab, während die anderen noch zuschauen. Private Markets sind nur was für institutionelle Investoren? Weit gefehlt! Neuberger Berman , Schroders und Wealthcap präsentieren Ihnen in Mannheim Lösungen für Privatanleger. ANMELDUNG: fondsprofessionell.de MANNHEIM, 24. + 25. JAN. 2024 SACHWERTE Private Equity 246 fondsprofessionell.de 4/2023 FOTO: © KIRILL GORLOV | STOCK.ADOBE.COM
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