FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2023

Michael H. Heinz, der langjährige Präsident des BVK, zu den Brüsseler Angriffen auf die provisionsbasierte Beratung, den aktuellen Plänen zur Reform der Altersvorsorge und zur Frage, wie er die Stellung der Makler in seinem Branchenverband stärken möchte. S chon seit 2004 sitzt Michael H.Heinz dem Bundesverband Deutscher Versi- cherungskau eute (BVK) als Präsident vor. FONDS professionell traf den Kenner des Vermittlermarktes im Berliner Büro des Verbands zum Gespräch. Herr Heinz, Sie stehen demBVK schon eine gefühlte Ewigkeit vor und sind das Gesicht des Verbands. Was reizt Sie noch daran, sich für Versicherungsvermittler in der Öffentlichkeit stark zu machen? Michael H. Heinz: Es ist ein wunderbarer Beruf, der in der allgemeinen öffentlichen Wahrnehmung leider kein besonders gutes Image hat. Dabei erfüllen Vermittler einen wichtigen sozialpolitischen Auftrag mit der Absicherung von Lebensrisiken. Es ist mir eine Herzensangelegenheit, dieses Image gegenüber der Öffentlichkeit gegen die Unkenrufe mancher Verbraucherschützer und aus Teilen der Politik wieder ins rich- tige Licht zu rücken. Für diese Aufgabe braucht man jedoch einen sehr langen Atem, über den ich – auch dank meiner täglichen Laufrunde – verfüge. In anderenVerbänden prägt der Geschäfts- führer die Außendarstellung, beimBVK der ehrenamtliche Präsident. Wie kommt das? Die Zusammenarbeit und Aufteilung der Außendarstellung zwischen der BVK-Ge- schäftsführung und dem Präsidium funk- tionieren tadellos. Als Präsident nehme ich dabei viele öffentliche Termine bei Versi- cherern, Vertretervereinigungen oder bei Podiumsdiskussionen wahr. Insbesondere die politischen Gespräche in Berlin und Brüssel laufen gemeinsammit demHaupt- geschäftsführer und geschäftsführenden Präsidiumsmitglied Wolfgang Eichele. Auch die fachliche und juristische Arbeit wird von der Geschäftsführung in Bonn übernommen. Diese vertrauensvolle Auf- teilung hat sich sehr bewährt. Im nächsten Jahr stehen die BVK-Präsi- diumswahlen an. Stellen Sie sich noch einmal der Verantwortung? Einen solchen Verband führen Sie nicht so nebenbei. Wir haben in knapp einem hal- ben Jahr die nächste Hauptversammlung. Mein Vorgänger hatte seinerzeit zwei- einhalb Jahre das Feld für seine Nachfolge bestellt, und damals waren die Zeiten noch vergleichsweise ruhig in der Lobbyarbeit. Damals reiste man meist nur alle sechs Wochen in die Hauptstadt oder nach Brüssel, anders als heute, wo ich praktisch jede Woche vor Ort sein muss. Das sollte die Frage so deutlich beantworten, wie das zum heutigen Tag möglich ist. Aus der Ver- antwortung des Amtes ergibt sich, weiter- zumachen. Und ich werde das gern tun, falls ich gewählt werde. Der BVK sieht sich als größter Vermittler- verband in Deutschland, der als Berufsver- tretung der selbstständigenVersicherungs- und Bausparkaufleute auftritt. Wie viele davon sind Versicherungsmakler? Die überwiegende Mehrzahl unserer rund 40.000 Mitglieder sind Ein rmenvertreter, hinzu kommen rund 1.400 Einzelmakler und 450 Mehrfachvertreter. Damit sind wir zugleich der führende Maklerverband. Wurmt es Sie als Makler, dass die Aus- schließlichkeit dieMitgliederzahl dominiert? „Das Regulierungskarussell dreht sich immer schneller“ » Brüssel setzt Provisions- mit Fehl- beratung gleich, was ein großer Irrtum ist. « Michael H. Heinz, BVK FONDS & VERSICHERUNG Michael H. Heinz | BVK 260 fondsprofessionell.de 4/2023

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