FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2023

sowie für Anleger zwischen 18 und 25 Jah- ren, die ab zwölf Euro im Jahr zahlen. Das war ein Wunsch unserer Partner, weil die Berater oftmals in der Situation sind, dass junge Anleger nur einen kleinen Sparplan abschließen oder erste Gehversuche bei Investments machen möchten. Kommen wir noch einmal zu anderen Ziel- und Kundengruppen. Wenn ich Sie eben richtig verstanden habe, zählenSieVersiche- rer zu den Intermediären, nicht zu den insti- tutionellen Kunden.Wer sind diese dann? Das ist richtig, sofern unser Versicherungs- partner über eine Vertriebsstruktur verfügt. Wir betreuen aber auf unserer Plattform auch reine institutionelle Kunden rund um den Globus. Dazu gehören neben Banken natürlich auch Versicherer im In- und Aus- land. Diese Kunden werden über unsere Luxemburger Niederlassung betreut, wobei der Schwerpunkt mehr auf Cross- Selling als auf Neuakquise liegt. Die dritte Gruppe sind Privatkunden. Mor- genfund hat, was für eine Fondsplattform ungewöhnlich ist, auch Direktangebote. Was ist der Grund dafür, und wie wird dieses Angebot angenommen? Das ist das ehemalige Direktgeschäft der DWS, das wir übernommen haben und als „Morgenfund Private“ weiterführen. Es ist unsere P icht, diese Kunden weiterhin gut zu betreuen. Unser Ansatz ist, diesen Kun- den unser erweitertes Produkt- und Leis- tungsspektrum vorzustellen und nicht aggressiv ins Direktgeschäft einzusteigen. Sie haben auch einen „Robo“. An wen rich- tet sich das Angebot? Ich spreche lieber von einer standardisier- ten Onlinevermögensverwaltung. Basis ist die PlattformWISE sozusagen als „Engine“, die von der DWS entwickelt wurde und vielfältige Anwendungsmöglichkeiten bie- tet. Die Asset Allocation kommt wie bisher von der DWS, die für uns als Sub-Advisor wichtig ist. Andere Advisors aufzunehmen ist grundsätzlich möglich. Das Angebot richtet sich in erster Linie an unsere Inter- mediäre, aber auch an institutionelle Kun- den und bisher weniger direkt an private Endanleger. Eine ganze Reihe von Versiche- rern und institutionellen Kunden nutzt die zugrunde liegende Plattform im Rahmen von fondsgebundenen Lebensversicherun- gen. Wir werden das Produkt aber neu positionieren und die Anwendungsmög- lichkeiten exibler und breiter gestalten, weil wir natürlich das verwaltete Vermögen von derzeit rund 500 Millionen Euro stei- gern wollen und wir gerade auch im Hin- blick auf die Diskussionen um Provisionen Wachstum sehen. Genau. Wie bereiten Sie sich auf regulato- rische Änderungen vor? Ein Provisionsver- bot droht ja immer noch. Wenn es neue gesetzliche Vorschriften gibt, werden wir, auch im Dialog mit unseren Partnern, über konkrete Maßnahmen ent- scheiden. Im Moment ist es zu früh, Ent- scheidungen zu treffen. Ich weiß, dass viele Kollegen aus der Branche denken, dass Servicegebühren und Onlinevermögensver- waltungen die Probleme lösen werden.Das könnte aus meiner Sicht aber zu kurz ge- sprungen sein. Wir werden jedoch mit Sicherheit Antworten auf eine neue Situa- tion nden. In Großbritannien hat das auch funktioniert, dort wurden etwa Platt- formgebühren erhoben. Wer weiß zudem heute schon, ob in fünf Jahren der reine Produktverkauf wie im Moment funk- tionieren wird oder ob Vermittler mehr bestrebt sind, Lösungen für Anlageziele in den Vordergrund zu stellen und sich dafür entlohnen zu lassen? Auf jeden Fall kommt noch viel Arbeit auf uns zu. Wir danken für das Gespräch. JENS BREDENBALS FP KURZ-VITA: Rudolf Geyer Nach Anfängen bei der Bayerischen Vereinsbank und Stationen bei der Augsburger Aktienbank, der Allgemeinen Deutschen Investmentgesellschaft (Adig) und der Cominvest kam Rudolf Geyer 2004 als Vorstandschef zur Fondsplatt- form Ebase (heute FNZ Bank). Seit 2022 ist er Sprecher der Geschäftsführung von Morgenfund. » Wir steigen nicht aggressiv ins Direktgeschäft ein. « Rudolf Geyer, Morgenfund FOTO: © JOSE POBLETE VERTRIEB & PRAXIS Rudolf Geyer | Morgenfund 308 fondsprofessionell.de 4/2023

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