FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2023

Start helfer Die Bundesregierung hat im Frühjahr ihre Initiative „Finanzielle Bildung“ präsentiert. Andere Initiativen und Plattformen engagieren sich schon länger für Finanzwissen – eine Auswahl. Ü ber Geld spricht man nicht: Diesen Satz hat hierzulande wohl jeder schon gehört – und viele halten sich daran. Doch wenn Eltern mit ihren Kindern über ein Thema nicht sprechen, wenn es an Schulen auch keine Rolle spielt, baut sich nicht so leicht Wissen auf. Und weil sich das Finanzschweigen bereits über Genera- tionen fortsetzt, ist es mit der nanziellen Bildung der Bundesbürger nicht allzu weit her, wie unzählige Studien zeigen. Das möchte die Bundesregierung än- dern. Sie hat im März daher ihre Initiative „Finanzielle Bildung“ vorgestellt (siehe In- terview auf Seite 324). Andere Initiativen und Onlineplattformen, die sich für mehr Wirtschaftswissen engagieren, gibt es jedoch schon länger. FONDS professionell hat sich einige der „Starthelfer“ in Sachen Finanzen angeschaut. Die Anzahl interessanter Finanzbildungs- initiativen und -portale ist groß. Daher kann nur eine Auswahl vorgestellt werden (siehe die Übersichtstabellen auf den fol- genden Seiten). Klar ist: Alle Projekte sind produktunabhängig und nicht durch Ver- triebsinteressen getrieben. Was Ideen, Ziel- gruppen und Umsetzung angeht, wird allerdings eine breite Vielfalt geboten. So richten sich die Plattformen „Her- money.de “ und „Financebaby.de“ mit um- fangreichen Ratgebern, nutzwertigen Arti- keln, Erklärvideos und weiteren Formaten an Frauen. Andere Portale adressieren Verbraucher unabhängig vom Geschlecht, unterscheiden sich aber in den voraus- gesetzten Kenntnissen der User. Finanzen ganz easy In erster Linie für junge Leute ist das Portal „Finantio.de“ gedacht. „Wir haben die Plattform 2022 gegründet, aber im Frühjahr dieses Jahres einen Reset in Rich- tung Finanzbildung vorgenommen“, be- richtet Carlos Link-Arad, der Finantio.de gemeinsam mit Max Paprotny aus der Taufe gehoben hat. Link-Arad ist studierter Wirtschaftswissenschaftler und außerdem Webdesigner, Paprotny ist Rechtsanwalt. Verdienen wollen die beiden mit ihrer Plattform nichts. Geringe Provisionen, die über A liate-Links hereinkommen, ver- wenden sie, um die Kosten zu decken. „Wir möchten das Thema Finanzen ganz easy darlegen, sodass wichtige Aspekte für jeden Nutzer zu verstehen sind“, sagt Link- Arad. Warum? „Weil wir Lust dazu haben und das auch als kleinen Beitrag für die Gesellschaft sehen“, sagt er. „Unsere Vision ist, dass die Plattform Leute in die Lage ver- setzt, selbstverantwortlich nanzielle Ent- scheidungen tre en zu können“, erklärt der Wirtschaftswissenschaftler. „Und wenn sie einen Berater brauchen, dann sollen sie mit ihm auf Augenhöhe sein.“ Doch nicht nur die Betreiber von On- lineportalen sind im Auftrag der Finanz- bildung unterwegs.Die Stiftung Ökonomi- sche Bildung etwa hat sich politische Ar- beit auf die Fahne geschrieben.Die Finanz- tip Stiftung klärt Verbraucher kostenlos über alle nur denkbaren nanziellen The- men auf, und das über verschiedene Kanä- le. Damit leistet sie wertvolle Arbeit, die unabhängig davon zu sehen ist, dass sich Hermann-Josef Tenhagen, Chefredakteur des Ratgebers „Finanztip“, kürzlich ö ent- lich in die Nesseln setzte. In der Sendung Die Autobatterie ist leer? Dann ist es gut, wenn sich jemand findet, der Starthilfe gibt. Spezielle Initiativen und Onlineportale helfen Schülern und Erwachsenen dabei, beim Thema Finanzen durchzustarten. VERTRIEB & PRAXIS | SPEZIAL FINANZBILDUNG Initiativen und Plattformen 336 fondsprofessionell.de 4/2023 FOTO: © SIRICHAI | STOCK.ADOBE.COM

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