FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2023

ren. Diese geben unsere Partner wiederum an den Endkunden weiter. Das Subadvisory-Modell ermöglicht also günstigere Preise? Ja. Wenn man über die Vorteile des Sub- advisory-Modells nachdenkt, ist der erste, dass man Skaleneffekte erzielt und niedri- gere Gebühren erhält. Aber wie sieht es mit der Wertentwicklung aus? Alle unsere Kunden haben die Möglich- keit, uns Geld zu geben oder es wieder abzuziehen. Wir spüren den Druck, den die Kunden auf uns ausüben, um eine Mehrrendite zu erzielen. Aber unser Fokus auf Anlageerträge und der Fokus unserer Vertriebspartner auf die Betreuung der Endkunden stellen eine wirklich starke Kombination dar. Und Ihre Partnergesellschaften sparen Kosten, weil sie nicht so viele oder gar keine Investmentteams bezahlenmüssen? Ganz genau. Sie müssen nicht alles selbst aufbauen, was in der Regel viele, viele Jahre dauern würde. Zudem können unsere Partner für das Subadvisory-Modell die besten Anbieter in jeder Anlageklasse aus- wählen. Damit betreiben sie ein Modell mit offener Architektur für ihre Kunden. Ihr Haus deckt alle Anlageklassen ab. Auf einzelne Kategorien oder auf Nischen spe- zialisierte Investmentboutiquen liefern aber oftmals bessere Ergebnisse ab als breit aufgestellte Anbieter. Es gibt Platz für beide Wege.Wir stehen im Wettbewerb mit den Boutiquen. Und in- nerhalb unseres Hauses vereinen wir mehr als 60 Boutiquen-Teams. Um wettbewerbs- fähig zu sein,müssen wir Anlageergebnisse erzielen, die sowohl mit den großen, ange- sehenen Konkurrenten als auch mit den Boutiquen mithalten. Damit kommen wir sehr gut zurecht. Wir unterhalten jeweils eine Plattform für Aktien, eine für Anlei- hen sowie eine für Hedgefonds- und Pri- vatmarktinvestments. Für unsere Partner erweist es sich als Vorteil, wenn sie alles aus einer Hand erhalten. Warum? Unsere Partner müssen nicht jedes Mal eine Due-Diligence-Prüfung durchführen. Sie müssen nur einmal Fragen klären wie: Wie ist das Unternehmen aufgestellt, wer sind die Eigentümer? Es ist von Vorteil, wenn man mit einemUnternehmen arbei- tet, das man gut kennt und dem man zu- traut, dass es über erstklassige Fähigkeiten verfügt. Ich glaube, dass unsere Größe einen Vorteil darstellt. Erwägen Sie auch Übernahmen, umweite- resWachstum zu erzielen? Unser Wachstumsansatz ist traditionell organisch. Wir erwarten, dass dies auch in Zukunft so bleiben wird.Denn unsere Un- ternehmenskultur ist uns sehr wichtig, und Wachstum durch Übernahmen entspricht nicht unserer Kultur. Wir zählen zu den wenigen Unternehmen in dieser Größen- ordnung im Asset Management, die auf einer partnerschaftlichen Struktur fußen. Dies halten wir für einen strategischen Vor- teil. Denn sie ermöglicht es uns, langfristig zu planen und uns auf unsere Kunden zu » Wir zählen zu den wenigen Unternehmen, die auf einer partner- schaftlichen Struktur fußen. Wir müssen keine fremden Anteilseigner zufriedenstellen. « Steve Klar, Wellington w w w w k k k k FOTO: © CHRISTOPH HEMMERICH fondsprofessionell.de 4/2023 385

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