FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2024
30 Prozent angehoben wird und erst ab 2032 sukzessive sinkt. Die US-Denkfabrik Heritage Foundation, die maßgeblichen Einfluss auf das Wahlprogramm der Repu- blikaner nimmt, fordert die Abschaffung des IRA. Gewinnt also Donald Trump die Wahl, würde er wohl an wesentlichen Tei- len des IRA die Axt anlegen. Investoren in US-Immobilien hätten von Trump hinge- gen nichts zu befürchten. Landesunterschiede In Deutschland sind Pflege- immobilien regelmäßig Gegen- stand zum Teil weitreichender Gesetzesänderungen. Der Be- trieb von Healthcare-Immo- bilien wird in Deutschland auf Landesebene reguliert. „Das führt dazu, dass fast in jedem Bundesland andere Vorgaben gelten. Wie viele Betten zum Beispiel ein Pflegeheim maxi- mal haben darf und wie viele davon mindestens in Einzel- zimmern stehen müssen, ist von Land zu Land verschieden“, erklärt Nikolai Schmidt, Head Transaction Health Care bei Swiss Life Asset Managers. Die jeweiligen Landesvor- gaben tangieren allerdings nicht nur die Betreiber von Pflegeimmobilien. Geht es denen nicht gut, leidet über kurz oder lang auch der Eigentümer. Häufig sind das ge- schlossene Fonds. Florian Bormann, Ge- schäftsführer des Immobilienfondsanbie- ters Immac, legt daher Wert auf die Kalku- lation einer Pacht, die den Betreibern ein „langfristiges Arbeiten in der Immobilie“ ermöglicht. „Als Investor ist es vor allem imHealthcare-Bereich wichtig, die Heraus- forderungen der Betreiber zu kennen.“ Die juristischen Grundlagen gehen über die Bestimmung von gebäudespezifischen Mindeststandards weit hinaus. „Auch für die Verhandlungen mit den jeweiligen Kos- tenträgern um die Refinanzierung von Pflegeheimen gibt es in den einzelnen Bundesländern unterschiedliche Vorgaben“, erläutert Schmidt. „So werden etwa die An- teile an Gebäudekosten, die auf die Heim- bewohner umlegbar sind, die sogenannten Investitionskosten, teilweise nach unter- schiedlichen Maßstäben bemessen.“ 2023 betrug der durchschnittliche Anteil, den jeder Pflegeheimbewohner zu den Investitionskosten beitragen musste, 477 Euro pro Monat. Kommt es bei der Pflege- versicherung zu Veränderun- gen, die einen Heimaufenthalt verteuern, ändern sich ebenfalls Eckdaten der ursprünglichen Wirtschaftlichkeitsbetrachtung der Pflegeimmobilie eines Fonds. „Die Investitionskosten und auch die sonstigen Be- standteile des Pflegeheiment- gelts sind in den letzten 28 Monaten exponentiell gestie- gen“, warnt Schmidt. Rechtsunsicherheit Das Paradebeispiel dafür,was Investoren aus der Politik dro- hen kann, lieferte die spanische Regierung: 2007 hatte sie die Marcus Cieleback, Patrizia: „Es ist Ausdruck ver- nünftiger Ordnungspolitik, dass Planungssicherheit bestehen bleibt.“ Nikolai Schmidt, Swiss Life Asset Managers: „Weil Pflegeheime auf Landesebene reguliert werden, gelten fast in jedem Bundesland andere Vorgaben.“ Keine kongruenten Zyklen Durchschnittliche Laufzeiten von Fonds und Legislaturen Die Legislaturperioden der weltweit größten Demokratien betragen vier oder fünf Jahre. Der Durchschnittswert (4,7) ergibt sich durch die Gewich- tung mit der jeweiligen Bevölkerungszahl. Quelle:Scope |FONDSprofessionell |Stand:August2024 0 2 4 6 8 10 12 Legislatur- perioden Erneuerbare Energien Immobilien Private Equity 12,7 Jahre 11,2 Jahre 9,8 Jahre 4,7 Jahre » Die Kürzung der Einspeisevergütung war rechtswidrig. « Hermann Klughardt V&C Portfoliomanagement SACHWERTE Politische Risiken 210 fondsprofessionell.de 3/2024 FOTO: © PATRIZIA, SWISS LIFE ASSET MANAGERS
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