FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2024

Die Zutaten zählen Immer mehr Versicherer bieten für ihre Fondspolicen ETFs an. Für die Ermittlung der Ablaufleistung wird häufiger die Bruttomethode gewählt. Das erleichtert den Tarifvergleich. O b beim Kochen oder Backen, hoch- wertige Zutaten sorgen dafür, dass Gerichte, Brot und Kuchen gut gelingen. Dann noch das richtige Rezept, und das Ergebnis kann sich sehen lassen. So ähnlich ist es auch bei Fondspolicen: Wie hoch die Ablaufleistung ausfällt, kommt ganz darauf an, welche Fonds in den Versicherungsmantel gewählt werden – und wie gut diese sich entwickeln. Das lässt sich im Vorhinein natürlich nie mit Sicherheit sagen. Fest stehen vorab jedoch die Kosten. Aus dieser Perspektive ist es zu begrüßen, dass ETFs in Fondspolicen eine zunehmend wichtige Rolle spielen. Das zeigt auch die Produktübersicht, für die FONDS professionell die Versicherer auch in diesem Jahr gebeten hat, ihre nach eige- ner Einschätzung attraktivste Fondspolice für einen Musterfall vorzustellen. Noch vor fünf Jahren führten nur fünf von 22 befragten Versicherern ETFs unter den Top-drei-Einzelfonds in ihrem Policen- bestand auf. 2024 trifft das schon auf zwölf von 21 teilnehmenden Anbietern zu. Insge- samt sind zehn unterschiedliche ETFs un- ter den meistgewählten Fonds zu finden. Wichtig ist auch, eine transparente Methode zu wählen, wenn es darum geht, dem Kunden das zu erwartende Ergebnis zu präsentieren. Nur wenige Policenanbie- ter verwenden für die Hochrechnung der Ablaufleistung noch die Nettomethode, die Bruttomethode ist weiter im Kommen. Das ist zu begrüßen. Denn bei der Netto- methode werden die Fondskosten nicht berücksichtigt. Bei der Bruttomethode hin- gegen werden alle Kosten eingerechnet, was zu einer niedrigeren, aber realistische- ren Ablaufleistung führt. Das Bruttomodell ist in drei Varianten anzutreffen. Bei der Methode gemäß der Produktinformationsstelle für Altersvor- sorge (PIA) bleiben mögliche Rückver- gütungen unberücksichtigt. Die Brutto- methode gemäß Empfehlung des Gesamt- verbands der Deutschen Versicherungswirt- schaft (GDV) bezieht Kickbacks ein, was die Ablaufleistung höher erscheinen lässt. Beim Bruttomodell mit getrennter Hoch- rechnung werden Sicherungs- und Fonds- vermögen in unterschiedlichen Anlage- töpfen hochgerechnet, die ermittelten Summen werden addiert. Für die Produktübersicht hat FONDS professionell 2024 zum sechsten Mal ge- fragt, welche Hochrechnungsmethode die Policenanbieter verwenden. 2018 gaben neun von 22 Versicherern an, ein Brutto- modell einzusetzen. Aktuell rechnen 14 der 21 Unternehmen, die sich an der Umfrage beteiligt haben, die Ablaufleistung nur oder auch mit einer Bruttovariante hoch. Online vergleichen Insgesamt hat die Redaktion 62 Unter- nehmen angefragt, 21 lieferten bis Redak- tionsschluss alle Daten (siehe Tabellen auf den folgenden Seiten). Alle Anbieter sind auch online dabei. Ihre Policen finden Sie in unserem Onlinetool unter www.fonds- professionell.de/versicherungen/fondsge- bundene-versicherungen zum Vergleich. Wie in den Vorjahren gilt auch für die aktuelle Fondspolicenübersicht: Sie ist nicht als Ranking zu verstehen, sondern nur als Orientierungshilfe für Makler. ANDREA MARTENS FP Gutes Öl und hochwertiger Essig lassen jeden Salat zur Köstlichkeit werden. Auch bei fondsgebundenen Policen kommt es ganz darauf an, welche Ingredienzen im Versiche- rungsmantel stecken. FONDSPOLICEN SPEZIAL Tarifvergleich 240 fondsprofessionell.de 3/2024 FOTO: © WWW.FREUND-FOTO.DE | STOCK.ADOBE.COM

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