FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2024

Der digitale Vermögensverwalter Liqid hat einen ELTIF mit Spar- planoption aufgelegt. Geschäftsführer Christian Schneider- Sickert erklärt, wie das funktioniert – und warum er Verbraucher- schützern widerspricht, die Anleger vor dem neuen Vehikel warnen. C hristian Schneider-Sickert, Gründer und Geschäftsführer des digitalen Ver- mögensverwalters Liqid mit Sitz in Berlin, möchte Anlageklassen wie Private Equity auch Privatanlegern zugänglich machen. Daher hat Liqid zusammen mit dem US- Asset-Manager Neuberger Berman einen neuen European Long-Term Investment Fund (ELTIF) mit Sparoption aufgelegt. Wie Private Equity und Sparplan zusam- menpassen und warum der Liqid Private Equity NXT auch für die Kunden freier Fondsvermittler infrage kommt, hat Schneider-Sickert FONDS professionell bei einem Treffen in Frankfurt erläutert. Herr Schneider-Sickert, Liqid hat im Juni zusammen mit Neuberger Berman einen ELTIF lanciert, der auf Private Equity setzt. Würden Sie die Investmentstrategie und die Kooperation bitte kurz erläutern? Christian Schneider-Sickert: Unser ELTIF legt über Co-Investments in Unternehmen weltweit an, in die auch die führenden Private-Equity-Gesellschaften investiert sind. Gemeinsam mit Neuberger Berman ist Liqid für die Selektion und Umsetzung der Investments verantwortlich, darüber hinaus sind wir für den Vertrieb und die Kunden- betreuung zuständig. Neuberger Berman verfügt über eine global aufgestellte Invest- mentplattform mit rund 430 Private-Mar- kets-Experten, wir selbst haben seit 2017 mit mehr als 30 führenden Private-Equity- Managern investiert. Unser Plan ist es, für den ELTIF mit der Zeit ein breit diversifi- ziertes Portfolio mit etwa 100 Beteiligun- gen aufzubauen. Wie viel Geld haben Sie denn schon ein- gesammelt? Wir sind mit Liqid Private Equity NXT jetzt etwas mehr als drei Monate unterwegs und steuern auf die 100-Millionen-Euro- Marke zu. Damit sind wir recht zufrieden. Schön ist auch, dass wir den ELTIF nicht nur bei unseren Bestandskunden platzieren konnten, sondern zudem viele Neukunden gewonnen haben. 100 Beteiligungen streben Sie für den NXT an. Wie viele sind es bisher? Bisher haben wir in etwa 30 Unternehmen investiert. Glücklicherweise müssen Anle- ger nicht durch die typische Ramp-up-Pha- se gehen, bei der im Fonds erst einmal viel Geld liegt, das erst nach und nach investiert werden muss. Zumindest im ersten Jahr hat ein solches Vorgehen natürlich einen sehr negativen Einfluss auf die Rendite.Das ist bei unserem ELTIF anders. Anders ist beimNXT vor allemein weiterer Punkt: Der Fonds sieht eine Sparplanoption vor. Private Equity und Sparplan, das scheint auf den ersten Blick so gar nicht zusammenzupassen. Das passt durchaus zusammen. Im Kern- geschäft, also in unseren Dachfonds, die in Venture Capital, Private Equity und Private Real Estate anlegen, ruhen knapp eine Mil- liarde Euro von semiprofessionellen Inves- toren. Die Mindestanlagesumme beläuft sich bei diesen Fonds auf 200.000 Millio- nen Euro. Das ist aber selbst für unsere sehr gut situierten Kunden mit einem „Kleinanleger sind keine Doof -Anleger“ » Private Equity ist als Beimischung auch für Privatanleger eine sinnvolle Sache. « Christian Schneider-Sickert, Liqid VERTRIEB & PRAXIS Christian Schneider-Sickert | Liqid 326 fondsprofessionell.de 3/2024

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