FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2024

Zudem verweist Pesarini auf die Vorteile, seine geschäftlichen Aktivitäten über ver- schiedene Zweige der Branche zu streuen. „Da es sich um einen eigenständigen und unabhängigen Strang handelt, ist dieser sehr gut geeignet, um die Geschäftsfelder zu diversifizieren, der Branche jedoch treu zu bleiben“, formuliert es Pesarini. Anders als bei Ethenea und Mainfirst, die unter Pesarinis Haron Holding fir- mieren, sei bei der Athelios-Gruppe der Portfoliomanager selbst der „wirtschaftlich Berechtigte“, wie es auf Nachfrage heißt. Pesarini ist zudem seit der Gründung 2020 der Verwaltungsratsvorsitzende von Athe- lios. Er halte sich aber imHintergrund, be- tont das Haus. Die Unternehmensleitung überlasse er der Geschäftsführung. Düsseldorfer Dach Daneben tritt die Düsseldorfer Amauris Invest als Beteiligungsgesellschaft für Ver- mögensverwalter auf. Diese vereint auch Fondsboutiquen unter ihren Fittichen und erlangte 2022 mit der Übernahme von Lingohr & Partner Bekanntheit. „Wir ha- ben Amauris als Nukleus für ein größeres Dach gegründet“, sagt Firmenchef Dyrk Vieten. „Unter diesemwollen wir einerseits Vermögensverwalter, andererseits Invest- mentboutiquen versammeln.“ So stieß die ebenfalls in Düsseldorf ansässige Ficon Ver- mögensmanagement zu Amauris. „Der Markt für Vermögensverwalter steht vor einer Konsolidierung“, begründet Vieten die Idee. „Allein schon die Alters- struktur spricht für eine Veränderung.“ So stehe jeder sechste Vermögensverwalter vor der Übergabe an die nächste Generation. Ganz ähnlich sieht das Plutos-Lenker Heinrich. „Strukturelle Gründe sprechen für eine Konsolidierung“, erläutert der Ver- mögensverwalter. Mehr als ein Drittel der Geschäftsführer sei über 60. „In der Vermö- gensverwaltung braucht man eine gewisse Größe, um bestehen zu können“, ergänzt Heinrich. Die Regulierung sowie die all- gemeinen Rahmenbedingungen würden kleineren Häusern die Arbeit erschweren. Frage der Feuerkraft Auch Plutos hat zuletzt andere Vermö- gensverwalter übernommen. „Bislang haben wir einzelne Opportunitäten genutzt“, erläutert Heinrich den Ansatz. Er betont jedoch: „Wir sind keine Aufkäufer von Ver- mögensverwaltern. Dafür haben wir gar nicht die finanzielle Feuerkraft.“Hinter sei- nem Haus stehe kein externer Finanzier. „Alle bisherigen Zukäufe wurden von den Aktionären der Plutos getragen“, betont Heinrich. Einem externen Geldgeber ge- genüber wäre er zwar offen, doch es käme sehr auf die Bedingungen an. Immerhin scheinen immer mehr Vermögensverwalter ihre Scheu vor Fusionen abzulegen. SEBASTIAN ERTINGER FP Herber Rückgang Aufwand und Ergebnis im Schnitt Das schwache Börsenjahr 2022 schlug sich auch im Ergebnis der Vermögens- verwalter nieder, wie eine Auswertung unter 53 Häusern zeigt. Quelle:AppAudit 0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2022 2021 Provisionsergebnis Verwaltungsaufwendungen 1,6 Mrd. Euro 0,7 Mrd. Euro 1,0 Mrd. Euro 0,6 Mrd. Euro Mrd. Euro Gewinnmaschinen Durchschnittliches Provisionsergebnis je Mitarbeiter Die nach Provisionsergebnis drei größten Asset Manager Flossbach von Storch, DJE Kapital und Acatis dominieren klar das Feld. Quelle:AppAudit 0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 2022 2021 Top-3- Vermögensverwalter Weitere 50 Vermögensverwalter 1,9 Mio. Euro 0,6 Mio. Euro 1,2 Mio. Euro 0,4 Mio. Euro Mio. Euro » Allein schon die Altersstruktur spricht für eine Veränderung. « Dyrk Vieten, Amauris VERTRIEB & PRAXIS Vermögensverwalter 336 fondsprofessionell.de 3/2024 FOTO: © ANDREAS ENDERMANN | AMAURIS

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