FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2024
Vertriebsleitung bei TEQ Capital zu über- nehmen? Judith: Einen Spaziergang habe ich weder bei DNB gehabt, als wir mit einem ausge- rechnet in Norwegen verwalteten Techno- logiefonds und fünf Millionen Euro Fonds- volumen gestartet sind, noch habe ich diesen hier erwartet. Aber ich habe von Anfang an verstanden, dass hinter dem Konzept einer Gesellschaft wie TEQ Capi- tal keine Marketing-Story steht, sondern ein ganzes Team von ausgemachten Spezialis- ten, darunter Physiker, Chemiker, Biologen und nicht zuletzt Kapitalmarktexperten, die ein tiefgreifendes Expertenwissen in ihren jeweiligen Bereich einbringen. Ich habe sehr schnell verstanden, dass meine neuen Kolleginnen und Kollegen zutiefst davon überzeugt sind, dass die Welt vor einer De- kade exponentiellen technologischen Fort- schritts steht, in der sie sich umfangreicher und tiefgreifender verändern wird als in den vergangenen 100 Jahren. Und dieser spürbare Spirit erinnert mich ein wenig an meine Anfänge bei meinem früheren Ar- beitgeber DNB Asset Management und der Genese eines mit der Zeit zu einem Er- folgsfonds gewordenen DNB Technology. Inwiefern? Judith: Auch damals ging es darum, Anle- ger von einem enormen Potenzial zu über- zeugen, das hinter einem Thema wie Tech- nologie steckt, und das zu einer Zeit, da der DNB-Fonds noch bei Weitem nicht die heute verwalteten mehr als 1,6 Milliarden Euro gemanagt hat. Das haben inzwischen auch viele andere Gesellschaften erkannt und sind mit ähnlichen Produkten auf den fahrenden Zug aufgesprungen, wodurch dieses Segment mittlerweile in gewisser Weise schon überbesetzt ist. Umso größer war für mich der Reiz, die Vermarktung von wirklich komplementären Produkten wie den TEQ-Capital-Fonds zu überneh- men, die mit der Konzentration auf eine Reise in die Tiefen von Technologie und zu den Branchenführern von morgen ein wirkliches Alleinstellungsmerkmal mit- bringen. Ist damit auch eine Art Reset im Vertrieb verbunden – weg von der Konzentration auf Brokerplattformen und eine stärkere Hinwendung zum Vertrieb über IFAs und Vermögensverwalter? Thelen: Die Notwendigkeit eines Reset in Bezug auf unsere Kundenansprache sehe ich, ehrlich gesagt, nicht. Denn wir ver- fügen auch heute schon über eine starke Kundenbasis, gerade bei Privatanlegern. Da wird auch künftig niemand schlechter oder besser gestellt werden. Judith: Ich glaube, dass wir zudem heute schon einen vergleichsweise hohen Mehr- wert bieten in Bezug auf die Transparenz unserer Strategie und unsere Bereitschaft zur Offenheit gegenüber Vertriebspartnern in Form von zur Verfügung gestelltem Research und anderen Hintergrundinfor- mationen. Davon unbenommen müssen wir wahrscheinlich noch besser kommu- nizieren, wofür unsere Fonds tatsächlich stehen, um noch mehr Kundinnen und Kunden von unabhängigen Beratern, Ver- mögensverwaltungen, Banken und Spar- kassen mitzunehmen auf diese Reise in die Zukunft der Technologie. Das sehe ich durchaus als eine meiner wesentlichen Aufgaben in meiner neuen Rolle hier bei TEQ Capital, zumal sich unsere TEQ- Fonds durch ihre geringe Überschneidung mit breiten Indizes als ideale Ergänzung in breit aufgestellten Portfolios anbieten. Vielen Dank für das Gespräch. HANS HEUSER FP KURZ-VITA: Frank Thelen Der Chef des Start-up-Finanziers Freigeist Capital ist nicht nur Ex-Juror der TV-Sendung „Höhle der Löwen“. Er ist auch Seriengründer, Frühphaseninvestor sowie zweifacher Best- sellerautor – und seit 2021 Initiator von Publikumsfonds. » Die Notwendigkeit eines Reset in Bezug auf unsere Kunden- ansprache sehe ich, ehrlich gesagt, nicht. « Frank Thelen, TEQ Capital FOTO: © CHRISTOPH HEMMERICH VERTRIEB & PRAXIS Mike Judith + Frank Thelen | TEQ Capital 352 fondsprofessionell.de 3/2024
RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=