FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2024

sofort. So können wir guten Gewissens sagen, dass unsere Portfoliomanager wirk- lich tief im Thema drin sind. Fondsresearch oder die Auswahl von Ma- nagern lassen sich von externen Anbietern einkaufen – andere Häuser sparen dabei Kosten. Wir haben den Eindruck, dass unser Mo- dell handfest ist. Vor allem kann hier eine Moderation stattfinden. Der Kunde kann mit seinem Betreuer und unseren Port- foliomanagern Fragen im Detail beleuch- ten. Unsere Portfoliomanager sitzen hier auf der Etage. Unsere Mandanten können praktisch jederzeit Fragen an sie richten und aus erster Hand erfahren, warum eine Position ins Portfolio gerückt ist und eine andere verkauft wurde. Eine persönliche Beratung hat einen Wert. Das sollte man nicht unterschätzen. Wie gehen Sie bei der Allokation vor? Am Anfang steht das makroökonomische Weltbild, das unser hauseigenes Team ent- wickelt. Daran orientieren sich unsere Port- foliomanager, wenn sie etwa bestimmte Branchen oder Regionen über- oder unter- gewichten. Unsere Berater eruieren wiede- rum imGespräch mit den Kunden,welche Renditeerwartung sie hegen, welche Schwankungsbreite sie tolerieren und ob sie sich über Basisinvestments hinaus für Zukunftsthemen interessieren sowie kon- troverse Branchen ausschließen möchten. So ergänzen wir das diversifizierte Funda- ment aus Aktien und Anleihen noch um Satelliten für ein individuelles Portfolio. Neben der Vermögensverwaltung bieten Sie auch hauseigene Dachfonds an. Diese bieten Basisbausteine jeweils zu Aktien und Anleihen. Daneben haben wir auch einen Dachfonds auf Megatrends sowie für Kunden, die eher auf die Kosten achten, eine Strategie, die ausschließlich auf börsengehandelte Fonds setzt. Auch in den anderen Dachfonds kommen ETFs zum Einsatz, sofern sie das beste Instrument sind, um einen Markt abzubilden. Aber ich möchte betonen: Wenn es ausschließlich darum geht, die kostengünstigste Variante für ein Investment zu finden, dann wird Ellwanger Geiger nicht die richtige Adresse sein. Wir sind eine Privatbank, die die per- sönliche Beratungsleistung vorzieht und hierdurch einen Mehrwert bietet. Setzen Sie die hauseigenen Dachfonds auch in der Vermögensverwaltung ein? Ja, das ist durchaus möglich. Unsere Kun- den können die Dachfonds auch im Rah- men eines Beratungsmandats erwerben. Aber wir achten natürlich darauf, dass keine dreifache Kostenstruktur entsteht. Unsere Kunden zahlen einmal für die Ziel- fonds sowie einmal für unsere Leistung. In der Vermögensverwaltung etwa setzen wir provisionsfreie Anteilsklassen ein. Gehen Sie mit den Dachfonds auch in den breiteren Vertrieb? Der Erwerb bei Dritten ist möglich. Die Fonds werden auf den gängigen Plattfor- men geführt. Den externen Vertrieb haben wir zwar noch nicht forciert, doch wir wollen durchaus mit unseren Fonds stetig wachsen, wenngleich sich das nicht in fantastischen Größenordnungen abspielen wird. Wir sind kein Haus, das Dutzende Milliarden Euro in Fonds verwaltet. Damit wären wir nicht authentisch. Vielen Dank für das Gespräch. SEBASTIAN ERTINGER FP » Wir sind kein Haus, das Dutzende Milliarden Euro in Fonds verwaltet. Damit wären wir nicht authentisch. « Philipp Stodtmeister, Ellwanger Geiger KURZ-VITA: Philipp Stodtmeister Der gebürtige Hamburger übernahm im April 2023 als Gene- ralbevollmächtigter die Verantwortung für die Vermögens- beratung und -verwaltung, das Kreditgeschäft sowie das Portfoliomanagement des Bankhauses Ellwanger Geiger. Er soll in den Vorstand rücken und Volker Gerstenmaier ablösen, sofern die Aufsicht zustimmt. Philipp Stodtmeister leitete zuvor das Immobiliengeschäft im Family Office der Frankfurter Bankgesellschaft. Zuvor arbeitete er bei der Berenberg Bank sowie bei Merck Finck & Co. FOTO: © BERND KAMMERER | ELLWANGER GEIGER BANK & FONDS Philipp Stodtmeister | Bankhaus Ellwanger Geiger 402 fondsprofessionell.de 3/2024

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