FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2024

Nach der Fusion von Barmenia und Gothaer : In der Lebens- versicherung sind alle Bestände bereits komplett auf den Kölner Versicherer übertragen. In der Krankenversicherung wird die Verschmelzung voraussichtlich bis zu drei Jahre dauern. M it 38 Jahren ist sie eine der Jüngsten in den Vorstandsetagen der deut- schen Versicherungsbranche. Schon kurz vor dem Anfang November erfolgten Zusammenschluss von Barmenia und Gothaer unter einem gemeinsamen Dach hat Alina vom Bruck die Verantwortung als künftige Chefin der Lebenssparte der Kölner Gothaer übernommen. Wir haben mit ihr über ihre Ziele gesprochen. Wenn Sie zurückblicken, Frau vom Bruck: Lässt sich der Aufstieg in den Vorstand einer großen Lebensversicherung inner- halb von nur 15 Jahren irgendwie planen? Alina vom Bruck: Eine gewisse Zielstrebig- keit und vor allem das Interesse am Versi- cherungsgeschäft insgesamt sollte man sicher mitbringen, aber wirklich konkret planen lässt sich der eigene Werdegang auch in der Assekuranzbranche nicht. Es gehört schon auch ein Gutteil an glück- lichen Fügungen dazu, nicht zuletzt müs- sen sich die entsprechenden Entwicklungs- möglichkeiten ergeben. Mein Vorteil war sicher, dass sich mir bei der Gothaer ver- gleichsweise schnell solche Möglichkeiten geboten haben, die sich oft erst im Nach- hinein als Meilenstein oder Schlüsselereig- nis erwiesen haben. Was waren denn wichtige Meilensteine? Als ich vor gut 15 Jahren als Werkstudentin hier in Köln begann, habe ich relativ schnell die Möglichkeit erhalten, mich in- tensiv mit dem Thema Risikomanagement und den Auswirkungen von Solvency II inklusive der entsprechenden Kennzahlen und rechtlichen Sachverhalte auseinander- zusetzen. Da habe ich auch meine Leiden- schaft für die Versicherungsmathematik entdeckt und dann berufsbegleitend die Ausbildung zur Aktuarin absolviert. Prä- gend war auch meine erste Zeit in der Lebenssparte. Später habe ich dann die Leitung der mathematischen Produktent- wicklung übernommen. Weitere Meilen- steine waren meine Zeit als Vorstandsmit- glied von Versorgungskasse und Pensions- kasse des Gothaer-Konzerns und nicht zuletzt meine Tätigkeit im Vorstand der Gothaer Asset Management, was mir unter anderem einen tiefen Einblick in die ande- re Seite der Bilanz ermöglicht hat. Daher fühle ich mich gut vorbereitet auf meine neue Position als Vorstandsvorsitzende der Gothaer Leben. Wobei doch sicher eine ganze Reihe von Herausforderungen anstehen, wenn sich zwei Versicherungsvereine wie Gothaer und Barmenia zusammenschließen. Ohne Zweifel! Bei einer solchen Fusion geht es natürlich darum, unterschiedliche Prozesse und Systeme möglichst rasch auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Daran arbeiten alle mit Hochdruck in den verschiedenen Sparten der neu entstande- nen Gruppe, die durch den Zusammen- schluss in die Top Ten der Versicherer in Deutschland aufgestiegen ist. Ich betrachte es als positive Herausforderung, möglichst schnell dafür zu sorgen, dass die damit unzweifelhaft verbundenen Synergien und Chancen konkret genutzt werden können. „Wichtige Entscheidungen nur einstimmig möglich“ » Ob mit oder ohne Garantie: Der größte Nutzen für den Kunden ist entscheidend. « Alina vom Bruck, Gothaer Lebensversicherung FONDS & VERSICHERUNG Alina vom Bruck | Gothaer Lebensversicherung 264 fondsprofessionell.de 4/2024

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