FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2024
steht mit dem Stabilisierungsbaustein eine Schwankungsbegrenzung und dem Zins- baustein die Möglichkeit zur teilweisen Sicherung des Guthabens zur Verfügung. Und was hat esmit demsogenannten digi- talen Anlagekonfigurator auf sich? Aus meiner Sicht ein wirkliches Highlight der neuen Fondsrente, mit dem wir neue Maßstäbe in puncto Benutzerfreundlich- keit und Individualisierung setzen. Denn mit diesem Tool können Kundinnen und Kunden nicht nur ihre Anlagestrategie einfach und individuell gestalten, der Kon- figurator bietet auch den Zugang zu allen im Produkt verfügbaren Fonds bis hin zu vorausgewählten Musterportfolios. Ganz gleich, ob man sich gut auskennt oder nicht, im Grunde kann jeder damit eine passende Anlagestrategie für sich ent- wickeln und sie flexibel anpassen. Aber öffnen Sie damit nicht das Tor zu einer Kannibalisierung Ihres eigenen Exklusivvertriebs und der Maklerschaft? Nein, denn der Anlagekonfigurator soll und kann den Vermittler gar nicht ersetzen. Ein direkter Vertragsabschluss ist darüber nicht möglich. Als flexibles Werkzeug soll er vielmehr unterstützend bei der Beratung eingesetzt werden, um komplexe Informa- tionen übersichtlicher und für die Kunden leichter nachvollziehbar zu machen. Nach einem entsprechenden Vertragsabschluss und dem anschließenden Onboarding des Kunden sind darüber Fondswechsel jeder- zeit kostenfrei möglich. Und bei der Kom- bination von mehreren Anlageoptionen kann ein kostenloses Rebalancing aktiviert werden, um die ursprüngliche Gewichtung der gewählten Anlageoptionen einmal pro Jahr wiederherzustellen. Darf man daraus schließen, dass Sie die Skepsis des GDV bezüglich Verzicht auf eine Garantie nicht teilen? Der Verband hat die vomBVI gewählte Bezeichnung „Fonds- rente“ gar als irreführend bezeichnet. Ehrlich gesagt möchte ich mich an der zwischen GDV und BVI aufgeflammten Diskussion nicht beteiligen. Aus meiner Sicht widerspricht es sich nicht, als Anbie- ter neben der Lebensversicherung mit und ohne oder einer reduzierten Garantie auch reine Fondsprodukte anzubieten. Vielmehr geht es darum, den Kunden so zu beraten, dass die dann gewählte Lösung ihm den größten Nutzen bei seiner Vorsorge und seinen Investments bringt. Deshalb finde ich es einfach wichtig, als Anbieter eine möglichst breite Palette an Lösungen bie- ten zu können, denn es gibt keine pauscha- le Lösung für jeden Kunden. Das richtige Produkt hängt im Einzelfall von einer Reihe von Faktoren ab, die vom Alter, den individuellen Präferenzen und nicht zuletzt dem Sicherheitsbedürfnis des Kunden be- stimmt werden. Das zielgerichtet heraus- zuarbeiten, ist am Ende die wesentliche Aufgabe von Beratung. Wobei die mit den Vorschlägen zu einem Altersvorsorgedepot zeitweise aufgekom- mene Hoffnung auf eine Reform der priva- ten Altersvorsorge nach dem Zusammen- bruch der Ampelkoalition doch ohnehin obsolet geworden ist, oder? Davon ist auszugehen. An der grundsätz- lichen Notwendigkeit von Reformen in allen drei Säulen der Altersvorsorge ändert das nichts. Eine zielgerichtete Neuregelung wird nun erneut in die Zukunft verscho- ben. Bleibt nur zu hoffen, dass sich die nächste Regierung vorrangig diesem The- ma annehmen wird, um möglichst rasch einen neuen Anlauf zu nehmen. Vielen Dank für das Gespräch. HANS HEUSER FP KURZ-VITA: Alina vom Bruck Mit Ausnahme einer Zwischenstation von zwei Jahren bei der DEVK hat Alina vom Bruck ihre bisher 15-jährige Laufbahn in der Assekuranz bei der Gothaer verbracht. Seit dem Sommer ist sie Vorstandschefin der Lebenssparte. » Mit der Fondsrente set- zen wir neue Maßstäbe in puncto Benutzer- freundlichkeit und Individualisierung. « Alina vom Bruck, Gothaer Lebensversicherung FOTO: © STEFAN GREGOROWIUS FONDS & VERSICHERUNG Alina vom Bruck | Gothaer Lebensversicherung 268 fondsprofessionell.de 4/2024
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