FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2024
Handwerk in Serie Viele Finanzberater vertreiben mittlerweile Vermögensverwal- tungen statt Fonds. Dienstleister bieten ihnen an, entsprechende Modelle unter ihrem eigenen Namen zu lancieren. Ein Überblick. F ür gewerbliche Finanzberater hat es einige Vorteile, Kunden eine standar- disierte Vermögensverwaltung (VV) zu ver- mitteln statt wie bisher Investmentfonds. Zum einen ist der Vermittler damit auf der sicheren Seite, falls das jüngst abgewendete Provisionsverbot doch noch kommen soll- te. Die Anleger zahlen den Vermögensver- waltern ein volumenabhängiges Entgelt, von dem wiederum der Vermittler einen Anteil erhält, der regulatorisch jedoch nicht als Zuwendung gilt. Außerdem erleichtert eine solche Lösung die Tagesarbeit enorm: Statt jedem Kunden mit viel Dokumenta- tionsaufwand eine Depotumschichtung zu empfehlen, werden die VV-Portfolios gewis- sermaßen auf Knopfdruck angepasst. Freie Berater haben eine große Auswahl, wenn sie ihrer Klientel VV-Lösungen emp- fehlen möchten. Am Markt finden sich rund 200 Angebote unabhängiger Vermö- gensverwalter, die mit Vermittlern koope- rieren (siehe FONDS professionell 3/2024, Seite 294). Doch einigen Vermittlern mit Erlaubnis gemäß Paragraf 34f Gewerbeord- nung (GewO) oder Anschluss an ein Haf- tungsdach reicht das nicht. Sie möchten selbst festlegen, was in den Kundendepots passiert, und dafür auch mit ihremNamen geradestehen.Mehrere Vermögensverwalter bieten entsprechende White-Label-Lösun- gen an.Meist gehören sie zu Dienstleistern, die für ihr Pool- oder Haftungsdachge- schäft bekannt sind. FONDS professionell hat sie um Informationen zu Konditionen und Services gebeten. Die Details finden Sie in den Tabellen ab Seite 292. Steigende Nachfrage Aktuell bieten immerhin sieben Finanz- portfolioverwalter die Auflage von White- Label-VVs an.Weitere Gesellschaften prüfen entsprechende Offerten. Das in solchen Modellen verwaltete Vermögen der sieben Anbieter summiert sich auf rund fünf Mil- liarden Euro. Dabei wird es nicht bleiben: „Die Nachfrage nach White-Label-Vermö- gensverwaltung ist anhaltend sehr groß“, berichtet Eric Wiese, Geschäftsführer der NFS Hamburger Vermögen, dem Vermö- gensverwalter der Netfonds-Gruppe. An- dere Marktteilnehmer pflichten ihm bei und betonen, dass vor allem gewerbliche Finanzanlagenvermittler großes Interesse an einer White-Label-Fonds-VV bekunden. Denn den Vorteilen, die eine Vermögens- verwaltung im Vergleich zur Fondsvermitt- lung bietet, steht im Wesentlichen ein Nachteil gegenüber: Der freie Berater muss „seine“ Kunden mit dem Finanzportfolio- » Die eigene Strategie entwickelt für Kunden und Berater eine Bindewirkung. « Karsten Kehl, Bank für Vermögen Beim Backen entstehen aus einem Teig viele verschiedene Brote. Ähnlich funktioniert es mit standar- disierten Vermögensverwaltungen: eine Strategie für viele Depots – auch unter dem Namen des Beraters. Ob BCA , Fonds Finanz , Fondskonzept , Fonds- net , JDC oder Netfonds : Topmanager der größten Investmentpools treffen Sie in Mannheim auf dem FONDS professionell KONGRESS. ANMELDUNG: fondsprofessionell.de MANNHEIM, 29. + 30. JAN. 2025 VERTRIEB & PRAXIS Fondsvermögensverwaltung 288 fondsprofessionell.de 4/2024 FOTO: © JENKOATAMAN | STOCK.ADOBE.COM
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