FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2024
Kaum bekannte Kosten Auch Profis blicken bei Gebühren von Fondsplattformen nicht immer durch. Ein Beispiel sind die Kosten beim Kauf von Anteilsklassen in Fremdwährungen . Die Redaktion stellt die Konditionen vor. L eser dieser Zeitschrift wissen: Fonds sind gute Investmentprodukte, weil sich mit ihnen diversifiziert über viele Wertpapiere und Märkte hinweg anlegen lässt. Das hat aber seinen Preis. Für Anleger fallen nicht nur auf Produktebene Kosten an, sondern auch für die Depotführung. Für die Endkunden erfreulich ist, dass der Trend nach unten weist: Auf der Produkt- seite sorgen die ETFs für Margendruck, beim Depotentgelt die Neobroker. Mit Blick auf die Depotführung gibt es allerdings einen weiteren Posten, der in der Kostendiskussion kaum eine Rolle spielt, obwohl er durchaus relevant ist: die Gebühren für Währungsumrechnungen. Ordert ein Anleger eine Anteilsklasse, die etwa in US-Dollar denominiert ist, berech- nen die Depotbanken ein Entgelt, dessen Höhe zwar kein Geheimnis, vielen Bera- tern und erst recht den Endkunden aber nicht bekannt ist. FONDS professionell bat die Fondsplattformen im freien Vertrieb daher, ihre Konditionen offenzulegen. Marge auf den Referenzkurs Die auf das B2B-Geschäft mit Beratern ausgerichteten Depotbanken verlangen durchaus unterschiedlich hohe Gebühren für die Devisenkonvertierung. Ausgangs- punkt ist immer ein Referenzkurs der gewähltenWährung, den die Banken selbst oder ein Händler am globalen Devisen- markt erzielen und auf den die Institute dann eine Marge schlagen, den Spread zwischen Geld- und Briefkurs. Die FNZ Bank einschließlich der mit ihr verschmol- zenen Fondsdepot Bank (siehe auch Seite ab 322) nimmt eine Marge von 0,45 Pro- zent, die FFB veranschlagt 0,6 Prozent, Morgenfund bis zu 0,6 Prozent und die Bank Zweiplus rund 1,5 Prozent. Moven- tum und die DAB BNP Paribas verlangen zunächst keinen Spread, da sie Devisenkon- ten in verschiedenen Währungen führen. Nur wenn diese nicht ausreichend gedeckt sind, fallen bei Käufen oder Verkäufen von Fonds Umrechnungskosten an. Bei Moven- tum betragen diese 1,05 Prozent. Die DAB erhebt einen je nach Währung unter- schiedlich hohen absoluten Spread, schlägt also – unabhängig von der Höhe des Wechselkurses – einen gewissen Betrag auf den Umrechnungskurs auf, beim US-Dol- lar beispielsweise 0,0035. Die Comdirect zieht die Devisenkurse aus dem Wertpa- piergeschäft der Commerzbank heran, die eine nicht bezifferte Marge enthalten. Der Spread fällt nicht nur bei Käufen an, sondern auch bei Verkäufen. Eine Fonds- plattform erhebt sogar Gebühren, wenn » Banken können diese Entgelte relativ frei gestalten. « Wesselin Kruschev, Capco Die Depotbanken weisen zwar alle Entgelte aus, doch erfahrungsgemäß studiert kaum ein Anleger das Preis- und Leistungsverzeichnis. Gleiches gilt für Pflichtdokumente wie den Kostenausweis. Auf dem FONDS professionell KONGRESS treffen Sie die Führungskräfte der relevanten Fondsplattfor- men. Heike Fürpaß-Peter von Morgenfund spricht über den Wandel im Fondsvertrieb. ANMELDUNG: fondsprofessionell.de MANNHEIM, 29. + 30. JAN. 2025 VERTRIEB & PRAXIS Fondsplattformen 318 fondsprofessionell.de 4/2024 FOTO: © WAYHOME.STUDIO | STOCK.ADOBE.COM
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