FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2024

Der mögliche Verkauf der FIL Fondsbank (FFB) ist vom Tisch, sagt Geschäftsführer Jan Schepanek. ImGespräch erläutert er, wie es zu dieser Entscheidung kam, welche Pläne er mit der Fondsplattform hat – und wie er das Direkt- vom Vermittlergeschäft abgrenzt. D ie Konsolidierung am Markt der Fondsplattformen für den freien Ver- trieb ließ lange auf sich warten – doch dann ging es Schlag auf Schlag. Die briti- sche FNZ Group verleibte sich zunächst die Ebase, dann das Wertpapiergeschäft der Augsburger Aktienbank und schließlich die Fondsdepot Bank ein. Die DWS spalte- te ihre Fondsplattform in ein Joint Venture namens Morgenfund ab. Und im vergan- genen Jahr machte schließlich die Nach- richt die Runde, auch Fidelity Deutschland prüfe den Verkauf ihrer Tochtergesellschaft FIL Fondsbank (FFB). Doch dazu wird es nicht kommen, sagte FFB-Geschäftsführer Jan Schepanek bei einem Besuch in der Kölner Redaktion von FONDS professio- nell. Im Interview verrät er die Hintergrün- de – und spricht darüber, warum er der Fondsbank in Deutschland großes Wachs- tum zutraut. Herr Schepanek, im vergangenen August wurde bekannt, dass Fidelity International einen Käufer für die FFB sucht.Was ist der Stand der Dinge? Jan Schepanek: Ein möglicher Verkauf war immer nur eines von mehreren möglichen Szenarien. Wir haben unser Geschäft in den vergangenen 15 Monaten einer strate- gischen Bewertung unterzogen und unter anderem geprüft, ob eine Partnerschaft Sinn ergeben würde, beispielsweise ein Joint Venture, eine Vertriebskooperation oder eben auch ein Verkauf der Fonds- bank. Nach Abschluss dieser internen Prü- fung und den Gesprächen mit potenziel- len Partnern steht nun das Ergebnis fest: Wir bleiben Teil von Fidelity. Mit wem haben Sie gesprochen? Da muss ich Sie enttäuschen, Namen nenne ich nicht. Es war aber ein breites Spektrum an verschiedenen Gesellschaften, darunter sowohl solche, die schon in Deutschland aktiv sind, als auch welche, die hierzulande noch nicht präsent sind. Warum stellte Fidelity das Geschäft über- haupt auf den Prüfstand? Zunächst: Wir sind mit den rund 40 Mil- liarden Euro an Assets, die wir betreuen, schon in einer guten Position und wachsen auch.Wichtig zu wissen ist aber auch, dass Fidelity International in 27 Ländern aktiv ist und den Anspruch hat, in den jeweili- gen Geschäftsbereichen führend zu sein. Damit geht auch immer die Notwendig- keit einer Priorisierung unserer Investments einher. Mit Blick auf die FFB stellten wir gemeinsam mit unserer Konzernmutter Fidelity International fest, dass wir in Deutschland im Vermittlergeschäft und im Geschäft mit den Endkunden noch nicht da angekommen sind, wo wir hinwollen. Die Frage war, ob das Wachstum durch eine strategische Partnerschaft beschleunigt werden kann. Und aus welchen Gründen hat sich Fidelity letztlich dafür entschieden, die FFB doch zu behalten? ImWesentlichen aus zwei Gründen: Einer- seits sehen wir uns sehr gut positioniert, was uns auch von unseren Kunden noch einmal reflektiert wurde. Aus diesem Grund sehen wir ein großes Wachstums- „Jetzt steht fest: Wir bleiben Teil von Fidelity “ » Ein möglicher Verkauf war immer nur eines von mehreren möglichen Szenarien. « Jan Schepanek, FIL Fondsbank VERTRIEB & PRAXIS Jan Schepanek | FIL Fondsbank 326 fondsprofessionell.de 4/2024

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