FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2024

Die Deutsche Bank setzt nicht allein auf die Fonds ihrer Tochter DWS, sagt die zuständige Topmanagerin Maria Haindl . Sie erklärt, in welchen Fällen andere Anbieter zum Zug kommen – und warum Schweigen gegenüber Kunden keine Option ist. R und 19 Millionen Privatkunden be- treut der Deutsche-Bank-Konzern in seinemHeimatmarkt.Hinzu kommen ver- mögende Kunden in anderen Ländern. Für diese Geschäftsfelder verantwortet Maria Haindl weltweit die Anlagelösun- gen. Die Spanne reicht von der Beratung zu Aktien, Anleihen, Fonds sowie Lebens- versicherungen und Fondspolicen über Vermögensverwaltungen bis hin zu Man- daten mit alternativen Investments für hochvermögende Kunden. Welche Philo- sophie das Haus dabei verfolgt, erläutert Haindl im Interview. Frau Haindl, wenn Anleger Geld bei der Deutschen Bank amKapitalmarkt investie- ren möchten, bietet Ihr Haus dann aus- schließlich eigene Fonds und die der Toch- ter DWS an? Maria Haindl: Nein, wir arbeiten mit einer offenen Architektur.Die DWS liegt uns na- türlich nah, aber wir arbeiten mit vielen Asset Managern zusammen. Dafür haben wir uns bewusst entschieden. Der Sinn der offenen Architektur besteht darin, Kunden das beste Angebot zu unterbreiten, das wir in diesem Format bieten können. Welche Fondsanbieter führen Sie im Sorti- ment? Einzelne Wettbewerber möchte ich nicht nennen. Aber wir arbeiten mit einer brei- ten Palette von Asset Managern zusam- men. Bestimmte Bereiche können wir selbst oder die DWS abbilden. Daneben gibt es aber auch spezifische Themen, die einige unserer Wettbewerber viel besser darstellen können. Zu Investments in Schwellenländern beispielsweise fallen mir ein paar Namen ein, bei denen man die besten Offerten amMarkt findet. In welchen Fällen greifen Sie auf hauseige- ne und DWS-Fonds zurück und in welchen auf die Produkte von anderen Anbietern? Unsere Anlagephilosophie basiert auf der Vermögensverwaltung, dem Herzstück. Hierbei kommen meist Multi-Asset-Ele- mente zum Einsatz, basierend auf einem klaren Asset-Allocation-Ansatz unserer Chefanlagestrategen. Um den Anlagekern gruppieren sich Satelliten. Dazu zählen be- stimmte Anlageklassen, die nicht typischer- weise im Portfolio enthalten sind. Ebenso gehören einzelne Sektoren, Regionen oder auch Themeninvestments wie erneuerbare Energien oder bestimmte Liquiditätslösun- gen dazu. Das sind die typischen Bereiche, die wir nicht immer selbst abdecken und die wir von externen Anbietern einholen. Wie genau sieht die Anlagephilosophie Ihres Hauses aus? Unser Ziel ist, ein optimales Ergebnis für unsere Kunden zu erzielen und nicht ein- fach unterschiedliche Produkte wie Kraut und Rüben ins Portfolio zu kaufen. Wir verfolgen einen Portfolioansatz. Das heißt, wir schauen uns zunächst die Bedürfnisse der Kunden genau an. Diese können im Einzelnen sehr unterschiedlich ausfallen. Doch ein paar Grundbedürfnisse teilen alle Anleger. Dazu gehören die Notwendigkeit, zu diversifizieren sowie in allen Situationen handlungsfähig zu sein. Jedes Portfolio „Der Anspruch ist, nicht nur eine Nische auszusuchen“ » Es gibt spezifische Themen, die einige unserer Wettbewerber viel besser darstellen können. « Maria Haindl, Deutsche Bank BANK & FONDS Maria Haindl | Deutsche Bank 410 fondsprofessionell.de 4/2024

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