FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2024
Bereits imMai hat zudem die niederlän- dische Bank ABN Amro den Kauf der Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe ange- kündigt. Demnach zahlt ABN Amro 672 Millionen Euro an den bisherigen Eigner, das chinesische Konglomerat Fosun. Auch der Asset-Management-Arm ist, anders als bei HSBC, Teil des Deals. Lediglich Berei- che des Asset Servicing bleiben im Besitz von Fosun. ABN Amro ist in Deutschland mit der Bethmann Bank im Geschäft mit vermögenden Privatkunden aktiv. Die Nie- derländer wollen Hauck Aufhäuser Lampe mit ihrem Deutschland-Ableger zusam- menführen. Zusammen sollen sie ein ver- waltetes Vermögen von rund 70 Milliarden Euro auf die Waage bringen. „Dies stellt eine seltene Gelegenheit dar, unsere deutschen Aktivitäten zu erweitern“, sagte Robert Swaak, Vorstandschef von ABN Amro. „Die geplante Übernahme wird unsere Position weiter stärken und den Mitarbeitern der kombinierten Grup- pe die Möglichkeit bieten, eine führende Rolle auf dem sich konsolidierenden deut- schen Markt zu spielen“, so Swaak, der 2025 seinen Posten räumen will. Risikoarme Rendite Doch welche Reize des hiesigen Marktes ziehen Niederländer und Franzosen glei- chermaßen an? „Deutschland ist nach wie vor der größte Markt in Europa“, sagt Oliver Mihm, Gründer und Chef der auf Finanzdienstleister spezialisierten Beratungs- gesellschaft Investors Marketing. „Daher bleibt er weiterhin spannend für ausländi- sche Institute.“ Insbesondere das Private Banking sei grundsätzlich interessant. „Die Risiken sind recht gering, und eine Bank kann damit relativ gut Geld verdienen“, er- läutert Mihm. Allerdings würden die Insti- tute eine große Plattform benötigen. „Mit kleinen Volumen ist es aufgrund der stei- genden Kosten für IT und Regulierung schwieriger geworden, Geld zu verdienen.“ Dementsprechend würden die Banken danach trachten, die betreuten Vermögen zu steigern – entweder durch die Übernah- me von Beratern, kompletten Teams oder Robert Swaak, ABN Amro: „Dies stellt eine seltene Gelegenheit dar, unsere deutschen Aktivitäten zu erweitern.“ Lutz Diederichs, BNP Paribas: „Fragmentierung stellt für ein internationales Haus wie BNP Paribas kein Hindernis dar.“ Aufwärtstrend vorbei? Aktienkurs im Vergleich Die Aktien der Großbanken BNP Paribas und ABN Amro konnten in den vergangenen Monaten Zugewinne verbuchen. Quelle:Bloomberg -5 % 0 % 5 % 10 % 15 % 20 % 25 % 30 % 35 % 2024 I 2023 ABN Amro BNP Paribas Feste Größen Anteile am deutschen Private-Banking-Markt Ausländische Akteure konnten ihren Anteil am deutschen Private-Banking- Geschäft etwas ausweiten. Quelle: InvestorsMarketing 0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % 2023 2020 2015 2010 Sparkassen und Genossen- schaftsbanken Universalbanken Privatbanken Ausländische Großbanken Vermögens- verwalter, Finanzver- triebe u. Ä. fondsprofessionell.de 4/2024 417 FOTO: © PETER BOER | BLOOMBERG | ABN AMRO, ANDREAS TEICHMANN I BNP PARIBAS
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