FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2024

„Im Unterschied zu einem Aktieninvest- ment muss man sich bei Nachranganlei- hen nicht nur für ein Unternehmen ent- scheiden, man hat bei einem einzigen Emittenten die Wahl zwischen vielzähligen Papieren“, erklärt er. Bei Banken und Ver- sicherern können diese auch noch mit unterschiedlichen Rängen versehen sein. „Und dann kommt noch hinzu, dass die Emittenten von nachrangig besicherten Bonds meist Kündigungsrechte haben, die sie ausüben können, aber nicht müssen“, so Pfeil. Nutzen die Unternehmen ihr Recht auf vorzeitige Rückzahlung, ist das für einen Nachranginvestor natürlich sehr charmant. Es besteht aber immer das Risi- ko, dass sie es nicht tun. Wenn alles gut läuft „Den Risikoaufschlag im Vergleich zu Staatsanleihen bekommen wir nicht nur aufgrund der nachrangigen Besicherung“, erläutert Pfeil. „Wir lassen uns auch das Risiko bepreisen, dass eine Anleihe anders als erwartet nicht vorzeitig zurückgezahlt wird“, sagt er. Läuft alles nach Plan, winken attraktive Renditen. Doch um die Risiken und Chancen zahlreicher Nachranganlei- hen nur eines einzigen Emittenten zu be- werten, ist viel Analysearbeit am Schreib- tisch erforderlich. Bei etwas kleineren Unternehmen versucht Sven Pfeil auch, das Management persönlich kennenzulernen, um sich ein genaueres Bild von der Unter- nehmensführung machen zu können. Mit Freude und Leidenschaft Seinen Fonds managt er nach wie vor mit großer Freude. „Als Bondmanager soll- te man sein Herz nie an ein einzelnes Investment hängen. Wenn etwas nicht mehr funktioniert, muss man die Position glattstellen und fertig“, sagt Pfeil. Aber Leidenschaft, ja, die empfindet er für seine Arbeit – genauso wie für den Sport. „Ich versuche zweimal in der Woche Tennis zu spielen, im Sommer gehe ich auch gern auf der Alster segeln“, berichtet Pfeil, als der Spaziergang in der Mönckebergstraße endet. Er hat gleich Termine. Nur noch eine Frage: Welche Eigen- schaften braucht ein starker Fondsmanager seiner Meinung nach eigentlich? „Man muss stressresistent sein, konsequent und trotzdem flexibel“, findet Pfeil. „Ach so, diszipliniert natürlich auch.“ Diese Skills bringe er mit, glaubt er. „Das hat viel Spaß gemacht“, sagt Pfeil in seiner frischen, fröhlichen Art. Und als er sich um ELF Uhr mit einem „Tschüss“ ver- abschiedet, scheint die Sonne hell über der Hamburger Alster. ANDREA MARTENS FP Der Aramea Rendite Plus Der Rentenfonds Aramea Rendite Plus startete am Markt zu einem Zeitpunkt, als Anleger nichts mehr scheuten als Bankentitel und nachrangig besicherte Anleihen. Doch mit seiner Investmentstrategie konn- te Fondsmanager Sven Pfeil schnell Boden gutma- chen. Bis heute investiert der Fonds hauptsächlich in auf Euro lautende Nachrang- und Hybridanleihen von Banken, Versicherungen und Industrieunter- nehmen mit Sitz in der Europäischen Union und Nordamerika. Fremdwährungsrisiken werden fast vollständig abgesichert. Aramea Rendite Plus A Vergleichsindex: Markit iBoxx Corp Subordinated TR Morningstar-Kategorie: Nachrangige Anleihen 10.000 20.000 15.000 25.000 30.000 Euro I I I I I I I I I I I I I I I ’23 2015 2010 2020 Fondsdaten ISIN: DE000A0NEKQ8 Auflage: Dezember 2008 Fondsvolumen: 831,4 Mio. Euro Fondsberater: Aramea KVG: Hansainvest Lfd. Kosten: 1,40 % p.a. Performance: Lfd. Jahr: 0,97 % 3 Jahre: -1,01 % 5 Jahre: 1,65 % 10 Jahre: 1,99 % Stand:5.3.2024 |Quelle:Morningstar Vor der Hamburger Handelskammer: Sven Pfeil schloss seine Bankausbildung 1996 mit Bravour ab. Für seine sehr guten Leistungen bekam er ein Stipendium von der Handelskammer Hamburg. Das Budget konnte er für Sprachreisen und Weiterbildungen nutzen. „Das war wirklich klasse“, findet er noch heute. PORTRÄT Sven Pfeil I Aramea Asset Management FOTOS: JOST FINK 128 fondsprofessionell.de 1/2024

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=