FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2024

können uns auf deren Unterstützung ver- lassen. Daneben haben wir bereits Investi- tionen, etwa den damaligen Kauf des IT- Dienstleisters Asuro, aus eigenen Mitteln finanziert. Angesichts der Investitionen waren Ihre Anteilseigner dann wohl auch nicht über- rascht, dass die BCA für das Jahr 2022 – aktuellere Zahlen liegen noch nicht vor – unterm Strich einen Verlust von 870.000 Euro ausweisen musste. Unseren Aktionären ist klar, dass wir inves- tieren mussten, um die Kapazitäten in der IT und auch im Vertrieb hochzufahren. Wir stehen hier nahe Frankfurt stark im Wettbewerb um die klügsten Köpfe. Diese Investments monetarisieren sich aber,wenn wir neue Partner gewinnen, die für Mittel- zuflüsse sorgen. Zudem stehen nun erst mal keine weiteren großen Investitionen an, sodass die Kosten stabil bleiben dürften, während die Umsatzerlöse absehbar stei- gen. Demnach sollten wir 2024 wieder in die Gewinnzone zurückkehren. Gelingt es Ihnen denn, neue Partner zu akquirieren? Ja, gerade junge Vermittler schließen sich uns an – im Investment-, aber auch im Versicherungs- und im Allfinanzbereich. Wir decken die gesamte Produktpalette der Finanzdienstleistungen ab. Wer bei uns andockt, kann alles bekommen. Ich bin überzeugt davon, dass wir ein stimmiges Gesamtkonzept anbieten. Auch wenn das Geschäft offenbar läuft: Einige Ihrer Wettbewerber sind mit Taschen voller Geld unterwegs, das sie auch für Zukäufe nutzen können. Kommt da mitunter nicht Neid auf? Wir verfolgen die Entwicklung und sind gespannt, ob die agierenden Investoren ihre Ziele erreichen werden. So gab es die eine oder andere Übernahme eines kleineren Mitbewerbers. Aber der große Zusammen- schluss, den viele erwartet hatten, kam bis- lang nicht zustande. Neid kommt dabei nicht auf. Wir sind mit unserer Unterneh- mensstruktur zufrieden. Sie erwähnten, die Bank für Vermögen sei ein echtes Asset für Sie, gerade auch wegen der Vermögensverwaltung. Setzen denn viele Ihrer Partner auf entsprechende Modelle? Zumindest immer mehr. Es gibt einen Trend bei Beratern, dass sie nur noch für ihre Topkunden Depots maßschneidern. Anlegern mit mittleren und kleineren Anlagesummen bieten sie eine Fonds-Ver- mögensverwaltung an, entweder mit einer von uns gemanagten oder einer von ihnen selbst beratenen Private-Investing-Strategie. Das hat unter anderem den Vorteil, dass der Berater bei unruhigen Märkten schnell reagieren und viele Portfolios gleichzeitig anpassen kann. Daher sehen wir hier eine starke Nachfrage. Wie hat sich das Volumen entwickelt? Und wie viele Private-Investing-Strategien gibt es mittlerweile? Im vergangenen Jahr sind die Assets von 377 auf 436 Millionen Euro gestiegen, jetzt sind wir bei über 450 Millionen Euro. Die halbe Milliarde ist das nächste großes Ziel, das wir Ende des Jahres erreicht haben könnten. Wir werden in diesem Jahr mit hoher Wahrscheinlichkeit deutlich wach- sen, schon weil wir im vierten Quartal 2023 fast 20 Berater angebunden haben, die Private Investing nutzen möchten. Die Zahl der Strategien liegt im Moment bei rund 90, davon managen wir vier selbst, drei werden von bekannten Asset Mana- gern, eine über eine Partnerstrategie ge- steuert. Die übrigen 82 sind White-Label- Strategien unserer Partner. » Die eigene Bank ist ein echter Pluspunkt für uns, gerade auch bei der Gewinnung größerer Einheiten. « Frank Ulbricht, BCA FOTO: © CHRISTOPH HEMMERICH VERTRIEB & PRAXIS Frank Ulbricht | BCA 290 fondsprofessionell.de 1/2024

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