FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2024

Die BCA hat neben der BfV eine weitere Tochter, die Carat. Welche „Marke“ ist für welche Berater die richtige? Die Bank für Vermögen richtet sich an Pri- vate Banker und Finanzdienstleister, die, oft aus dem Bankenbereich kommend, das gesamte Wertpapieruniversum anbieten, also eben auch mal zu einer Aktie oder einer Anleihe beraten möchten. Für viele sind wir auch ein Stück weit das verlän- gerte Backoffice. Die Carat dagegen ist ein Zusammenschluss von Vermögensverwal- tern und Investmentberatern, der sich als Gemeinschaft und Netzwerk begreift. Die- ser Verbund verfügt über langjährige Erfah- rung im Portfoliomanagement und organi- siert sich in Teilen nach wie vor selbst, auch wenn die Carat schon seit 2007 Teil der BCA-Gruppe ist. Die Carat-Berater nutzen die gleiche Plattform wie die BCA-Makler. Das kennt man aus der Autoindustrie: VW unterhält ebenfalls eine Plattform, auf der unterschiedliche Autos verschiedener Mar- ken gebaut werden. Die verwendeten Bau- teile sind aber häufig die gleichen. Im Versicherungsbereich haben Sie ver- gangenes Jahr eine Kooperation mit dem Maklerverbund Vema geschlossen. Was erhoffen Sie sich davon? Die Vema ist ein Verbund von Versiche- rungsmaklern, viele ihrer Partner vermitteln aber auch Investmentprodukte oder planen das. Dabei können wir sie mit unseren Dienstleistungen unterstützen. Die Vema wiederum konzentriert sich auf das private Sachgeschäft und bietet im Bereich Gewer- beversicherung eigene Sonderkonzepte. Diese stellen auch für einige BCA-Partner eine gute Ergänzung zum bestehenden BCA-Angebot in allen drei Sparten dar. Ein ganz anderer Punkt: Viele Makler nä- hern sich demRuhestand und denken über einen Bestandsverkauf nach. Viele Pools bieten eine Maklerrente an. Die BCA kam erst relativ spät mit einementsprechenden Modell an den Markt. Warum? In der Vergangenheit haben wir das außer- halb der BCA über eine Kooperation mit dem Resultate Institut in München ange- boten.Wir haben auch geholfen, Bestände innerhalb unseres Partnerkreises zu über- tragen. Einige Makler hatten jedoch nicht den Verkauf ihres Bestands, sondern die Übertragung der Bestandsbetreuung und laufende Einnahmequellen im Sinn. So kam das ins Rollen, wir haben die Makler- rente entwickelt und eine eigenständige Service GmbH gegründet, die sich um die Endkunden kümmert. Hierbei spielt übri- gens auch die IT imHinblick auf Bestands- übertragungen eine wichtige Rolle, die wir wie erwähnt verbessert haben. Abschließend: Wie sieht der Poolmarkt in fünf oder zehn Jahren aus – und wo steht die BCA dann? Die Welt für Finanz- und Versicherungs- makler dreht sich immer schneller, tech- nisch und auch regulatorisch. Daher glau- be ich, dass langfristig die Pools die Nase vorn haben werden, die unabhängig agie- ren können und ein umfassendes Konzept bieten, sowohl mit Blick auf die Produkt- welt als auch auf die Digitalisierung. Nach unseren Investitionen sehe ich uns hier gut aufgestellt. Zudem haben wir noch einiges in der Pipeline, was unsere Position auf demMaklermarkt festigen dürfte. Wir danken für das Gespräch. JENS BREDENBALS, BERND MIKOSCH FP KURZ-VITA: Frank Ulbricht Frank Ulbricht startete seine Karriere als Anlageberater und später Aktienhändler bei der Berliner Bank sowie deren Nachfolgerin Bankgesellschaft Berlin. Ab 1999 hatte der promovierte Wirtschaftsjurist Führungspositionen bei Wert- papierhandelsbanken wie KST und Tremmel inne. Seit 2010 ist er Vorstand der BCA und der BfV Bank für Vermögen. » Wir stehen hier nahe Frankfurt stark imWettbewerb um die klügsten Köpfe. « Frank Ulbricht, BCA FOTO: © CHRISTOPH HEMMERICH VERTRIEB & PRAXIS Frank Ulbricht | BCA 292 fondsprofessionell.de 1/2024

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